Nach der rund neunwöchigen Vorbereitung auf die Saison 2023/2024 geht es für die VfB-Frauen ab Sonntag wieder in der Oberliga auf Punktejagd. Im wfv-Pokal steht man durch den 4:0-Erfolg gegen die VfL Sindelfingen Ladies bereits im Achtelfinale – dort wartet am 1. November Verbandsligist FV Bellenberg.
Gelungene Vorbereitung
„Ich bin sehr stolz auf meine Mannschaft, wir haben eine sehr gute Vorbereitung und erfolgreiche Testspiele absolviert“, fasst Heiko Gerber die Saisonvorbereitung zusammen. „In den Trainingswochen haben wir viele Inhalte untergebracht und sehr fokussiert gearbeitet. Dazu kommt, dass wir glücklicherweise bislang keine größeren Verletzungen hatten. Von daher habe ich bis auf zwei Langzeitverletzte alle Spielerinnen an Bord.“ Hanna Birkner und Joy Castor (beide Kreuzbandverletzungen) arbeiten weiterhin im Rehabereich, ansonsten kann der VfB-Frauen-Coach zum Oberliga-Start personell aus dem Vollen schöpfen.
Neue Saison, altes Ziel
Nach Tabellenplatz zwei in der vergangenen Spielzeit ist der Aufstieg in die Regionalliga Süd die neue und zugleich alte Zielsetzung für die VfB-Frauen. „Wir haben die letzte Saison im Detail analysiert. Damals sind wir auf einen sehr guten Mitkonkurrenten TSV Neuenstein (Anm. d. Red.: als Aufsteiger bislang ungeschlagen in der Regionalliga Süd) getroffen. Das mussten wir am Ende akzeptieren. Auch unsere Verletzungsprobleme haben wir analysiert, haben Dinge verändert und beispielsweise seit dieser Saison einen Athletiktrainer bei uns, der mit der Mannschaft präventiv und athletisch arbeitet. Wir haben jedoch auch andere spielerische Qualitäten dazubekommen. Unsere Neuzugänge verstärken uns in der Breite und in der Spitze. Deshalb sind wir nochmal besser aufgestellt als letztes Jahr.“
Neben äußeren und personellen Veränderungen hat sich die Mannschaft vor allem in der Offensive weiterentwickelt. Das zeigt die positive Torstatistik von 56:3 Treffern in acht Spielen. „Die Defensive ist unser Grundstein und mit unserer Offensive wollen wir den Gegner unter Druck setzen. Mit Jana Beuschlein vom 1. FC Köln und Jana Spengler vom VfL Herrenberg haben wir zwei richtig gute Stürmerinnen dazubekommen. Das hat sich auch in den Testspielen gezeigt, in denen wir offensiv immer wieder gefährlich geworden sind. Aber auch mit Leonie Kopp, Celine Philipp oder Gillian Castor können wir beispielsweise über die Außenpositionen richtig viel Geschwindigkeit aufbringen“, so Heiko Gerber weiter.
Regionalabsteiger, Derby und Dauerkarte
Im VfL Herrenberg empfangen die VfB-Frauen am Sonntag einen Gegner, der in der vergangenen Spielzeit mit 26 Punkten als Tabellenelfter von 13 Teams nur knapp den Klassenerhalt in der Regionalliga Süd verpasst hat. Lediglich ein Zähler fehlte am Saisonende auf den rettenden neunten Tabellenplatz, der den Nichtabstieg bedeutet gehabt hätte. „Herrenberg ist für mich einer der Favoriten, aber auch Sand II und Waldebene Ost sind stark und könnten oben mitspielen“, so Heiko Gerber, der mit Jana Spengler und Leonie Kopp zwei Spielerinnen des Herrenberger-Regionalligakaders dazugewonnen hat. „Ich freue mich, Kira Artmann und Maxi Adler wiederzusehen, die jetzt für Herrenberg auflaufen. Aber gleichzeitig bin ich froh, dass Jana und Leonie nun auf unserer Seite spielen. Beide bringen eine hohe Qualität mit.“
Anpfiff der Partie ist am Sonntag um 15 Uhr im Stadion an der Hafenbahnstraße in Obertürkheim. VfB-Fans, die das Team von Heiko Gerber über die komplette Saison hinweg unterstützen möchten, können ab Sonntag eine Dauerkarte für die Oberliga-Spielzeit 2023/2024 an der Tageskasse in Obertürkheim erwerben. Die Dauerkarte lohnt sich nicht nur preislich (50 Euro/20 Prozent Ersparnis): „Ich glaube, dass es ein sehr enges Spiel gegen Herrenberg wird“, sagt Heiko Gerner. „Unsere Oberliga Baden-Württemberg ist gut und im Vergleich mit anderen Oberligen vielleicht sogar etwas besser. Wir haben vier, fünf richtig gute Teams in der Liga – aber es werden auch Partien kommen, in denen wir der Favorit sein werden. Es wird sicherlich Überraschungen geben und da müssen wir einfach von Anfang an auf der Hut sein. Wir müssen unsere Punkte sammeln, jedes Spiel mit 100 Prozent angehen, das nötige Feuer und den Teamgeist reinbringen, um die Spiele zu gewinnen.“
Auf das erste Heimspiel folgt direkt der nächste Kracher beim Karlsruher SC II. VfB-Coach Heiko Gerber ist sich der Brisanz zwar bewusst, möchte die Partie jedoch nicht überbewerten. „Es ist ein Derby für uns, aber es ist die zweite Mannschaft. Unser Ziel sollte es sein, nächstes Jahr dann gegen den KSC I zu spielen.“
Kapitäns- und Mannschaftsratwahlen
Zusätzlich zu den Einheiten auf dem Platz haben dieser Tage auch teaminterne Wahlen stattgefunden. Jana Beuschlein wurde von der Mannschaft als neue Kapitänin der Saison 2023/2024 gewählt – vertreten wird die 27-Jährige von Nadine Gairing und Anja Selensky. Im Mannschaftsrat ergänzen Gillian Castor und Vanessa Freier das Kapitäninnen-Trio.
Das komplette Interview mit Heiko Gerber bei VfB-TV anschauen: