Rund 200 VfB-Mitglieder haben beim ersten „Dunkelroten Tisch“ nach mehr als zwei Jahren Corona-Pause exklusive Einblicke in die Arbeit des Nachwuchsleistungszentrums (NLZ) erhalten. Zunächst konnten sie in Gruppen, geführt von NLZ-Mitarbeiterinnen und -Mitarbeitern, hinter die Kulissen schauen: Kabinen, Kraftraum, Plätze, Trainerbüros – kein Ort war für die Mitglieder tabu. Im Anschluss berichtete Thomas Krücken, Direktor NLZ, über das Konzept und die Entwicklungen im Nachwuchsbereich des VfB seit 2019. Sein Vortrag reichte von der Spielphilosophie über Multisportiv- und Potenzialtraining bis zum Austausch zwischen Profi- und Nachwuchsbereich. Nachdem es zunächst darum gegangen sei, den Rückstand zu anderen Clubs aufzuholen, gehe es nun darum, dranzubleiben und wieder zu überholen, betonte Thomas Krücken – und verschwieg dabei auch nicht, welche Herausforderungen insbesondere im Bereich Infrastruktur auf den Traditionsclub VfB in den kommenden Jahren zukommen, wenn er eine erstklassige Talentförderung aufrechterhalten möchte.
Der VfB-Vorstandsvorsitzende Alexander Wehrle unterstrich diesen Punkt und versprach eine enge Zusammenarbeit zwischen AG und e.V. auch im Grundlagenbereich, also jenen Altersklassen, die nicht der AG, sondern dem Verein zugeordnet sind. „Es gibt nur einen VfB und wir werden uns daran messen lassen, dass wir wieder Jungs aus unserem NLZ zu einem festen Bestandteil unseres eigenen Profiteams ausbilden“, sagte Alexander Wehrle. Um die Ausstattung des NLZ zu verbessern und beispielsweise weitere Fahrrouten einzurichten, mit denen die Talente zum Training und wieder nach Hause gebracht werden können, benötigt der VfB mehr Mittel. Diese kommen nicht zuletzt aus den Mitgliedsbeiträgen. „Jedes Mitglied trägt so direkt zur Zukunft des VfB bei“, betonte der Vereinsbeiratsvorsitzende Rainer Weninger, der den Abend gemeinsam mit dem VfB-Fanbeauftragten Christian Schmidt moderierte.
„In der Ausbildung unserer Talente nehmen wir Titel gerne als Resultat guter Entwicklungsarbeit mit, sie sind jedoch nicht das oberste Ziel. Es geht vor allem darum, wieder Spieler für die VfB-Profis zu entwickeln, und zwar keine für die Quote, sondern als Leistungsträger und kommende Nationalspieler“, erklärte Thomas Krücken. Für dieses ambitionierte Ziels sei die athletische, technisch-taktische sowie kognitive Fußballausbildung der Talente „potentialabhängig“ als „Individualsport“ auch im Mannschaftssport Fußball zu sehen. Dass fünf NLZ-Talente zuletzt im Trainingslager der Profis dabei waren und allein sieben Spieler aus dem U17-Team in diesem Sommer an der Junioren-Europameisterschaft teilnahmen, fünf davon für Deutschland, zeigt, dass der VfB hier auf dem richtigen Weg ist.
„Ich hätte gerne auch so hervorragende Möglichkeiten gehabt, dann hätte ich sicher ein paar Bundesligaspiele mehr machen können“, sagte VfB-Vizepräsident Rainer Adrion in der Fragerunde, bevor der Abend auf der Terrasse des Clubrestaurants mit vielen Gesprächen zwischen Mitgliedern und VfB-Vertretern ausklang. Die „Dunkelroten Tische“ sollen als Diskussions- und Informationsformat zu interessanten Schwerpunktthemen künftig wieder vierteljährlich stattfinden. Sie sind exklusiv VfB-Mitgliedern vorbehalten.
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