Vierter Sieg im vierten Heimspiel, dazu noch einen Rückstand gedreht und weiterhin ohne Gegentor aus dem Spiel heraus: Der VfB hat am Sonntag seine makellose Bundesliga-Bilanz in der MHP Arena ausgebaut. Drei Tage nach dem kräftezehrenden UEFA Europa League-Spiel bei Fenerbahce Istanbul überraschte Sebastian Hoeneß dabei mit insgesamt zehn Veränderungen an der Startelf. Einzig Alexander Nübel stand im Vergleich zum 0:1 am Bosporus auf dem Platz, ansonsten rotierte der Cheftrainer kräftig durch.
„Wir haben uns im Nachgang an die sehr lange und intensive Reise nach Istanbul dazu entschlossen, eine sehr frische Mannschaft aufzustellen, um Energie auf den Platz zu bekommen. Dafür sind wir belohnt worden“, freute sich Sebastian Hoeneß – und erklärte seine Entscheidung: „Ich verstehe, dass es möglicherweise kurios scheint. Aber wir stehen in der Verantwortung, die Spieler hinsichtlich ihrer Belastung zu schützen, und auch dahingehend, den Spielern Vertrauen zu schenken. Die Entscheidungen kamen daher aus Überzeugung zustande.“
„Schauen auf das, was noch kommt“
Die zahlreichen Wechsel brachten am Sonntag auch die ein oder andere schöne Geschichte hervor. So bestritt Dan-Axel Zagadou, der die zentrale Rolle in der Dreierkette einnahm, sein erstes Spiel von Beginn an seit Januar 2024. Auch Ameen Al-Dakhil und Pascal Stenzel standen erstmals in dieser Spielzeit in der Startelf. Und für Chris Führich sowie Deniz Undav fungierte das gestrige Spiel als Knotenlöser – beide erzielten sehenswert ihre ersten Saisontore.
„Namen wie Daxo Zagadou, Ameen Al-Dakhil und Pascal Stenzel kamen möglicherweise etwas überraschend, aber wir schauen bei der Entscheidungsfindung immer auch auf das voraus, was noch kommt“, erklärte Sebastian Hoeneß seine umfangreichen Anpassungen im Nachgang. „Wir kommunizieren mit den Jungs und schauen, wann der richtige Zeitpunkt gekommen ist, um sie einzusetzen.“
Gerade weil die Mainzer, anders als von Sebastian Hoeneß und seinem Trainerteam erwartet, sehr defensiv agierten, entwickelte sich die „frische“ Startelf für den VfB zum Trumpf. „Wir mussten den tiefen Block bespielen und haben die nötige Power auf den Platz bekommen. Es war ein ausgeglichenes Spiel und daher wichtig für uns, das Ergebnis nach Deniz‘ Treffer über die Zeit zu bringen“, so der Cheftrainer.