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Profis 21. Oktober 2025

Beachtliches Aufgebot

Fenerbahce Istanbul hat ein prominent besetztes Team. Das allein garantiert aber noch keinen sicheren Erfolg, wie ein Blick in die türkische Liga zeigt.

Es riecht ein bisschen nach UEFA Champions League. Wer sich den Kader des kommenden VfB-Gegners in der UEFA Europa League anschaut, der stößt auf manch großen und bekannten Namen. Fenerbahce Istanbul, das die Mannschaft von Cheftrainer Sebastian Hoeneß am Donnerstag, 23. Oktober, um 18.45 Uhr, live bei RTL+ sowie im „VfB Radio“ und im „VfB Liveticker“, empfängt, verfügt über ein international erfahrenes und durchaus beachtliches Aufgebot. Dazu zählen auch Titelträger der „Königsklasse“.

Der brasilianische Keeper Ederson gewann mit Manchester City genauso den Henkelpott wie Abwehrchef Milan Skriniar mit Paris St.-Germain oder Mittelfeldspieler Marco Asensio, der sich sogar vierfacher UEFA Champions League-Gewinner nennen darf. Dass große Namen aber nicht zwingend immer großen Erfolg bedeuten, zeigt der bisherige Saisonverlauf von „Fener“ dann eben auch.

Fenerbahce und VfB stehen jeweils bei drei Punkten

In der heimischen „Süper Lig“ steht der Club aktuell nur auf Rang drei und hinkt den eigenen Ansprüchen und dem wenig geliebten Stadtrivalen Galatasaray auf Rang eins bereits sechs Punkte hinterher. Und auch in der UEFA Europa League lief es bislang nicht ganz nach Wunsch. Der etwas unerwarteten Auftaktniederlage bei Dinamo Zagreb (3:1) folgte an Spieltag zwei zuletzt immerhin ein 2:1-Sieg gegen OGC Nizza. Bedeutet: Die Türken haben derzeit ebenso drei Punkte aus zwei Partien gesammelt wie der VfB. Und wie schon vor gut drei Wochen im Baseler „Joggeli“ trifft der VfB auch in Istanbul auf einen Altbekannten auf der Trainerbank.

Denn nicht nur Ludovic Magnin hat nachweislich eine VfB-Vergangenheit, sondern eben auch der neue Coach von Fenerbahce Istanbul, Domenico Tedesco. Vor etwas mehr als zehn Jahren war nämlich die U17 des VfB der Ausgangspunkt seiner inzwischen sehr weitreichenden Trainerkarriere, die den gebürtigen Italiener über Hoffenheims U19, Erzgebirge Aue, den FC Schalke, Spartak Moskau, RB Leipzig und zuletzt die belgische A-Nationalmannschaft im September schließlich an den Bosporus führte. Dort soll er mit einem im Sommer umfangreich verstärkten Kader nun idealerweise so erfolgreich arbeiten, dass am Ende der Saison nach über zehn Jahren seit der letzten Meisterschaft in der Spielzeit 2013/2014 mal wieder der Titel gewonnen wird.

Lieber 4-3-3- oder doch 4-1-4-1-System?

Die Qualität dafür ist unbestritten da, denn neben den drei bereits erwähnten UEFA Champions League-Siegern wurden zuletzt beispielsweise auch noch der türkische Auswahlspieler Kerem Aktürkoglu von Benfica Lissabon, Außenstürmer Dorgeles Nene von RB Salzburg, Portugals A-Nationalspieler Nelson Semedo aus Wolverhampton und auf Leihbasis von West Ham United der mexikanische Nationalspieler Edson Álvarez verpflichtet. Reichlich Auswahl an Hochkarätern hat Domenico Tedesco somit zur Verfügung und wird gegen den VfB in seiner favorisierten 4-3-3- oder 4-1-4-1-Formation sicher wieder die volle Kapelle aufbieten, nachdem er am Sonntag im „kleinen Stadtderby“ gegen Fatih Karagümrük noch den einen oder anderen Spieler schonte.

Der zuletzt noch angeschlagene Keeper Ederson dürfte ins Tor zurückkehren und vor ihm eine Viererkette mit Nelson Semedo, Milan Skriniar, dem Niederländer Jayden Oosterwolde und dem Engländer Archie Brown dirigieren. Denkbar ist, dass Edson Álvarez auf der Sechs spielt und den beiden Kreativkräften Marco Asensio und dem sich zwischen Genie und Wahnsinn bewegenden Brasilianer Talisca den Rücken freihält. Links dürfte Kerem Aktürkoglu gesetzt sein, um die rechte Bahn streiten sich meist Dorgeles Nene und der Pole Sebastian Szymanski, der auch zentral offensiv spielen kann. Und ganz vorne drin sorgt in aller Regel der marokkanische A-Nationalspieler Youssef En-Nesyri für viel Wucht. Optionen darüber hinaus gibt es auch, beispielsweise in der Defensive mit Nationalspieler Mert Müldür oder dem Ex-Freiburger Caglar Söyüncü, und im Mittelfeld mit Ísmail Yüksek und dem Brasilianer Fred, der lange Zeit in der Premier League für Manchester United spielte. Für die UEFA Europa League erst gar nicht nominiert wurden derweil der Ex-Schalker Levent Mercan und ehemaliger BVB-Spieler Emre Mor.