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Profis, 10. Mai 2025

„Die Spannung ist groß“

Fahrgemeinschaft mit Fabian Bredlow sowie über das Heimspiel gegen Augsburg in den ‚Flow‘ kommen – in der „stadion aktuell“ spricht Alexander Nübel über das Saisonfinale.

Jede Minute hat Alexander Nübel in der aktuellen Bundesliga-Saison gespielt. Beim VfB wird er geschätzt für seine starken Paraden, seine moderne Spielweise und seine besonnene Art. Wenn die Fans nach Rettungstaten lautstark „Nübel, Nübel, Nübel“ skandieren, dann zeigt das auch, wie sehr sie sich mit und für den Torhüter freuen. Diese Sympathie beruht auf Gegenseitigkeit. Alexander Nübel hat in seiner Profikarriere schon einige Orte gesehen, aber rund um den VfB fühlt er sich besonders wohl. Im Interview erklärt der 28-Jährige, warum das so ist und weshalb Rückschläge für einen Entwicklungsprozess gar hilfreich sein können.

Hallo Alex, in einer vergangenen „stadion aktuell“-Ausgabe hat uns Jamie Leweling verraten, dass ihr gerne gemeinsam grillt. Habt ihr die diesjährige Grillsaison schon eröffnet?

Alex: „Im vergangenen Jahr haben wir tatsächlich regelmäßig gegrillt. Jamie war mein Nachbar. Leider hat sich das geändert: Er ist inzwischen mehr in Richtung Stuttgart gezogen. Insofern warte ich darauf, dass er den Grill auspackt und endlich die erste Einladung zum gemeinsamen Grillen hereinflattert.“ (lacht)

Wir richten den Hinweis gerne aus. Die Fahrgemeinschaft mit einem deiner Teamkollegen ist aber weiterhin aktuell, oder?

Alex: „Ja, sie hat weiterhin Bestand. Mit Fabi (Fabian Bredlow, Anm. d. Red.) fahre ich oft zusammen zum Training oder generell zum VfB, wenn wir anschließend auf Auswärtsreise gehen. Das macht einfach Sinn, weil wir uns einerseits gut verstehen und andererseits nah beieinander wohnen. Jamie war bis zu seinem Umzug ebenfalls Teil der Fahrgemeinschaft.“

Das gute Verhältnis untereinander zeichnet eure Mannschaft aus. Wie wichtig ist diese gegenseitige Unterstützung für dich auch innerhalb des gesamten Torwartteams?

Alex: „Ein gutes Klima ist generell wichtig und leistungsfördernd – und natürlich gilt das auch innerhalb des Torwartteams. Die Zusammenarbeit mit Steffen Krebs (Torwarttrainer, Anm. d. Red.) und Kai Rabe (Torwarttrainer U21, Anm. d. Red.) sowie mit meinen Torhüterkollegen Fabi, ‚Drille‘ (Stefan Drljaca, Anm. d. Red.) und Dennis (Seimen, Anm. d. Red.) ist sensationell. Wir unterstützen uns, wir helfen uns, wir fordern uns heraus – jeder versucht, seinen Teamkollegen besser zu machen. Ich bin froh, dass das beim VfB so ist. Wir trainieren mit totaler Ernsthaftigkeit, haben aber auch Spaß miteinander und sind offen für Feedback.“

Die Torwartposition ist eine Spezialposition, oft auch mit eigenen Trainingsformen. Was macht für dich gutes Torwarttraining aus?

Alex: „Einerseits Spannung und Konzentration, andererseits auch Spaß und eine gewisse Lockerheit. Für einen Torwart sind gewisse Routinen wichtig, ich schätze es jedoch auch, wenn ab und an neue Impulse hinzukommen. Meistens legen wir zu Beginn der Trainingswoche eine hohe Intensität an den Tag, arbeiten beispielsweise verstärkt im koordinativen und konditionellen Bereich. Wenn der Spieltag näher heranrückt, wird es dagegen wichtiger, die notwendige Frische hereinzubekommen.“

Paderborn, Gelsenkirchen, München, Monaco und Stuttgart – du hast in deiner Karriere schon ein paar Orte erlebt. Was gefällt dir an der Stuttgarter Gegend besonders?

Alex: „Ich mag Stuttgart und die Umgebung sehr. Ich wohne im Remstal, die Gegend ist richtig schön – mit all den Weinbergen fühlt es sich fast schon wie ein Urlaubsgebiet an. Auch die Menschen sind nett. Hinzu kommt, dass ich mit dem Verein sehr viel verbinde – ich habe beim VfB bislang keine wirklich schlechte Minute oder einen negativen Umgang erlebt. Dazu tragen auch die Fans bei, die immer hinter uns stehen sowie auch in einer schwächeren Phase das nötige Fingerspitzengefühl haben und volle Unterstützung leisten. Ich fühle mich hier sehr wohl.“

Torhüter Alexander Nübel:

„Ich habe beim VfB bislang keine wirklich schlechte Minute oder einen negativen Umgang erlebt.“

Lass uns ein wenig auf die gegenwärtige Saison schauen: In der Hinrunde ward ihr in drei Wettbewerben vertreten, in der Rückrunde musstet ihr ein paar Rückschläge verkraften. Wie bewertest du die vergangenen Monate?

Alex: „Grundsätzlich waren die Dreifachbelastung sowie weitere Länderspielphasen für viele Spieler in unserem Kader eine neue Erfahrung. Uns gelang es bis Weihnachten vergangenen Jahres, überall gut dabei zu sein. In den Januar sind wir nahezu optimal hereingestartet und hatten uns gemeinsam viel vorgenommen. In der Champions League haben wir alles gegeben, leider hat letztlich ein Punkt zum Weiterkommen gefehlt. Bitter ist, dass wir zuletzt mehrere Heimspiele in der Bundesliga verloren haben, das ärgert uns sehr. Daraus müssen wir lernen. Im DFB-Pokal haben wir bislang einen richtig guten Wettbewerb gespielt und sind voller Vorfreude auf das große Finale in Berlin.“

Im Saisonendspurt haben viele Partien einen gewissen ‚Do-or-die‘-Charakter – wie etwa das Halbfinale im DFB-Pokal gegen RB Leipzig (3:1). Wie nimmst du als Torhüter solche Spiele an?

Alex: „Ich mag solche Spiele. Sie haben eine besondere Atmosphäre, es geht um viel, es treffen gute Teams aufeinander und die Spannung ist groß. Das macht den Fußball aus. Die Nervosität ist vor solchen Spielen schon etwas höher als gewöhnlich – daher setze ich in der unmittelbaren Vorbereitung auf mein gewohntes Programm und habe meine Routinen.“

Das DFB-Pokal-Finale am 24. Mai gegen Arminia Bielefeld ist ebenso eine Partie mit Entscheidungscharakter. Wie viele Ticketanfragen sind bei dir bereits angekommen?

Alex: „Tatsächlich kann ich es noch ganz gut überblicken. Bei meinem Bruder ist die Anzahl wahrscheinlich sogar höher: Er ist beruflich in Bielefeld tätig und ich würde nicht ausschließen, dass er am Ende mehr Leute im Stadion kennt als ich (lacht). Unsere Familie wird vor Ort mitfiebern, dazu unter anderem meine engsten Freunde – auf diesen Tag freue ich mich schon sehr.“

Die Arminia spielt eine furiose Pokalsaison und hat sich als Drittligist gegen insgesamt vier Bundesligisten durchgesetzt. Wie nimmst du als Sportler solch eine Leistung wahr?

Alex: „Das ist beeindruckend, die Auftritte von Arminia Bielefeld verdienen sehr großen Respekt. Wir brauchen nur mal auf ihr Halbfinale blicken: Arminia lag gegen Bayer Leverkusen zurück, drehte die Partie und ließ bis zum Abpfiff kaum noch etwas zu. Es sind nicht nur die Ergebnisse, die für sie als Mannschaft sprechen, sondern auch die Art und Weise ist überzeugend. Unterschätzen wird sie dadurch niemand in unseren Reihen, das können wir uns gar nicht leisten und dafür wollen wir dieses Endspiel viel zu sehr selbst gewinnen. Die Chance, einen Titel holen zu können, ist etwas Außergewöhnliches.“

Bis dahin sind in der Bundesliga noch zwei Begegnungen zu absolvieren. Eine davon ist das Heimspiel am heutigen Sonntag gegen Augsburg. Was erwartest du für eine Partie?

Alex: „Augsburg lässt wenige Torchancen zu, agiert in der Rückrunde stabil. Wir brauchen klare und zielstrebige Aktionen. Unser Ziel ist, die Partie zu gewinnen und somit endlich wieder mit unseren Fans im eigenen Stadion jubeln zu können. Darüber hinaus möchten wir die Spiele gegen Augsburg und in Leipzig nutzen, um vor dem DFB-Pokal-Finale in einen ‚Flow‘ zu kommen und mit zusätzlichem Selbstbewusstsein nach Berlin fahren zu können.“

... im weiteren Verlauf des Interviews verrät Alexander Nübel, inwiefern Rückschläge für die Entwicklung helfen können.

stadion aktuell | Bundesliga 2024/2025 | 33. Spieltag

Wer in den 64 Seiten des Stadionmagazins blättern und sich damit optimal auf das Heimspiel am Sonntag, 11. Mai, 19.30 Uhr, gegen den FC Augsburg einstimmen möchte, kann ab sofort das E-Paper kostenfrei lesen oder sich die „stadion aktuell“ in der VfB-Magazine-App anschauen. Wie immer liegt die gedruckte Version der „stadion aktuell“ am Spieltag im Umgriff der MHP Arena aus.

Weitere Themen sind:

  • Alexander Nübel inside: Zahlenspiel, Fotoalbum und Poster
  • Zu Gast: FC Augsburg
  • Historie: Knappe Entscheidung am 13. Mai 1998
  • VfB-Stiftung: Projekt in Südafrika
  • Nachwuchs: Trainerfortbildung mit Hannes Wolf
  • VfB-Frauen: Interview mit Kiara Beck
  • Arena-News: Der Sommer in der MHP Arena
  • Fanshop: Trikots im Sale

Übrigens: Für die VfB-Magazine „stadion aktuell“ und „dunkelrot“ steht eine eigene App namens „VfB-Magazine“ im App Store sowie im Google Play Store zum Download bereit. Jetzt herunterladen und gleich loslesen.