
Die Marschrichtung vor dem Auswärtsspiel des VfB in Kiel war klar: „Unser Anspruch war es, hier heute dreifach zu punkten“, sagte Vorstand Sport Fabian Wohlgemuth nach dem Spiel bei den „Störchen“. Am Ende reichte es zu einem Punkt.
Dabei hatte der VfB gleich seine erste Chance nach einer knappen Viertelstunde genutzt und war durch Jamie Leweling in Führung gegangen. Der erhoffte gute Start war geglückt, doch die Elf von Sebastian Hoeneß verpasste es im Anschluss, für klarere Verhältnisse zu sorgen. Stattdessen nutzten die Kieler eine unsaubere Klärungsaktion für sich und kamen durch Steven Skrzybski noch vor der Pause zum Ausgleich. Fabian Wohlgemuth bemängelte die fehlende Entschlossenheit nach dem ersten Treffer. „Wir gehen in Führung und schaffen es nicht, auf das zweite Tor zu spielen und das Spiel souveräner zu gestalten. Wir sind nicht in den Spielfluss gekommen.“ So ging es mit einem 1:1 in die Kabinen.
13. Tor nach Einwechslung und zehnter Punkt nach Rückstand
Kurz nach Wiederanpfiff sah sich der VfB dann plötzlich einer gänzlich anderen Aufgabe ausgesetzt: Zunächst brachte Steven Skrzybski die Gastgeber mit seinem zweiten Treffer in Führung, wenige Minuten später musste Leonidas Stergiou nach einer Notbremse gegen den Kieler Doppeltorschützen frühzeitig vom Platz. In Unterzahl und in Rückstand fand der VfB aber schnell die richtige Antwort und kam durch Ermedin Demirovics neuntes Saisontor zügig zum Ausgleich. Es war das 13. Tor eines VfB-Akteurs nach Einwechslung in dieser Spielzeit. Nur der FC Bayern (14) kommt auf mehr.
Auch wenn die Jungs aus Cannstatt im Verlauf der zweiten Halbzeit versuchten, über Entlastungsangriffe den Lucky Punch zu setzen, galt das Hauptaugenmerk der Defensive. Immer wieder rannten die Kieler an. „Wir haben es besser gemacht als in der ersten Halbzeit und gut verteidigt“, sagte Atakan Karazor. Durch eine beherzte Abwehrleistung blieb der VfB im dritten Auswärtsspiel in Serie ohne Niederlage und holte bereits den zehnten Zähler nach Rückstand – Bestwert in der Bundesliga.
Aus Sicht von Fabian Wohlgemuth geht der VfB aus dem Spiel in Kiel „mit zwei Botschaften raus“: „In der ersten Halbzeit haben wir zu wenig investiert. Danach haben wir in Unterzahl das zweite Tor gemacht, den Ausgleich gut und aggressiv verteidigt. In der zweiten Hälfte ist die Botschaft für uns alle also, dass die Moral gepasst hat. Wir müssen aber in der Lage sein, hier mehr als einen Punkt mitzunehmen.“ Das sah auch Angelo Stiller so: „Dass wir in Unterzahl das 2:2 machen war extrem wichtig. Am Ende war es aber trotzdem zu wenig.“
