
Sechs Punkte Vorsprung auf den Relegationsplatz, nur eine Niederlage in den vergangenen sieben Spielen: Der FC St. Pauli geht mit starken Voraussetzungen ins Bundesliga-Saisonfinale. Unter Umständen kann der Klassenerhalt der Hanseaten schon am Samstag klargemacht werden. Denn verliert der 1. FC Heidenheim, der derzeit mit 25 Punkten Platz 16 belegt, am Freitagabend sein Heimspiel gegen das Tabellenschlusslicht VfL Bochum, wäre St. Pauli (31 Punkte) der direkte Klassenerhalt schon vor dem Spiel gegen den VfB nur noch über das aktuell um 17 Treffer bessere Torverhältnis zu nehmen. Somit würde ein einziger Punkt zum Bundesliga-Verbleib ausreichen. Ungeachtet des Ergebnisses in Heidenheim werden es die Hanseaten dem VfB am Samstag jedoch schwer machen – so wie in der Hinrunde, als St. Pauli mit 1:0 in der MHP Arena gewann.
Defensive als Prunkstück
Der FC St. Pauli gehört in der laufenden Bundesliga-Saison zu den Teams, die die wenigsten Gegentore zulassen. Einzig der FC Bayern (35) und Bayer Leverkusen (35) kassierten noch weniger Treffer als die Hamburger (36). Zum Vergleich: Mitaufsteiger Holstein Kiel, in Sachen Gegentore das anfälligste Team der Liga, kassierte bislang 74 Gegentore und damit mehr als doppelt so viele wie die Braun-Weißen.
Angesichts dieser Zahlen wundert es nicht, dass St. Paulis Torhüter Nikola Vasilj bei schon neun „Weißen Westen“ in der laufenden Saison steht. Der bisher letzte Torwart, der mit einem Aufsteiger in der Bundesliga häufiger zu Null spielte, war Stefan Ortega Moreno (Arminia Bielefeld, elf) in der Saison 2020/2021. Nur ein Torwart der vergangenen zehn Jahre konnte am Ende einer Spielzeit als Liga-Neuling noch mehr Zu-Null-Spiele vorweisen: Ron-Robert Zieler als VfB-Keeper in der Saison 2016/2017 (zwölf).
Als einziger Spieler aus dem Kader der Hanseaten verpasste Nikola Vasilj keine der 31 Bundesliga-Partien der aktuellen Spielzeit. Beim VfB können das Vasiljs bosnischer Nationalmannschaftskollege Ermedin Demirovic und Alexander Nübel von sich behaupten.
Ohne den Dauerbrenner ins Saisonfinale
St. Pauli-Kapitän Jackson Irvine verpasste bis zum 29. Spieltag sogar keine einzige Pflichtspielminute in der laufenden Saison. Mit dem 2:1-Sieg bei Mitaufsteiger Holstein Kiel war die Saison des 32-jährigen Australiers jedoch schlagartig beendet. Aufgrund einer Verletzung am linken Fuß, die eine Operation notwendig macht, fehlt Jackson Irvine seiner Mannschaft im Saisonfinale und möglicherweise auch zum Start in die neue Spielzeit. Der 76-fache australische Nationalspieler, der seit 2021 für St. Pauli spielt, steuerte in dieser Saison fünf Vorlagen bei, eine davon im Hinspiel gegen den VfB.
