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Profis, 21. November 2021

„Mich macht das maximal stolz“

VfB-Sportdirektor Sven Mislintat zur knappen Niederlage gegen den Tabellenzweiten Borussia Dortmund

In der 85. Minute das 2:1 zu kassieren, ist immer bitter und frustet nach einem eigentlich starken Spiel alle Beteiligten. Doch schon kurz nach dem Spiel weichte die Enttäuschung dem Gefühl, dass man es dem Tabellenzweiten aus Dortmund richtig schwer gemacht hatte – auch wenn am Ende keine Zähler auf dem Konto des VfB standen. „Heute war es ein Spiel, mit dem man trotz der Niederlage besser leben kann, weil wir alles dafür getan haben, zu punkten“, sagte VfB-Chefcoach Pellegrino Matarazzo am Samstag direkt im Anschluss an das Spiel. „Wir haben mit viel Energie, Struktur und Mut Fußball gespielt. Zum Schluss wäre auch ein Punkt verdient gewesen, weil wir uns Chancen erspielt und gut verteidigt haben.“ Dem kann sich VfB-Sportdirektor Sven Mislintat nur anschließen. „Ich finde, dass das heute eine überragende Leistung war. Gegen Borussia Dortmund, was zig Millionen mehr Gehaltsbudget hat, hier so aufgetreten zu sein und kein Klassenunterschied erkennen zu lassen, ist ‚à la bonneheure‘. Vor allem unter der Voraussetzung, wo wir gerade herkommen und mit welchen Widerständen wir zu kämpfen hatten und haben. Wir haben hier gezeigt, was dieses Team auszeichnet: Spirit.“

Nach einer zehnminütigen Eingewöhnungsphase vor den knapp 60.000 Fans im Signal Iduna Park, zeigten sich die Jungs mit dem roten Brustring am Samstagnachmittag mutig in der Offensive – gleichzeitig stand der defensive Block stabil und klare Torchancen seitens des BVB konnten weitestgehend vermieden werden. Als die Borussen dann durch einen abgefälschten Ball in der 56. Minute in Führung gingen, zog sich der VfB keinesfalls zurück. „Unsere Reaktion war überragend“, sagt der VfB-Sportdirektor. „Wir sind nicht zerbröckelt oder aus der Struktur rausgefallen, sondern haben angefangen richtig Fußball zu spielen. Und uns dann mit dem 1:1 belohnt – und das macht stolz.“ Roberto Massimo ließ nach einem genialen Schnittstellenball von Atakan Karazor erst die Dortmunder Hintermannschaft aussteigen und netzte dann gegen seinen alten Teamkollegen Gregor Kobel ein. „Robbies Waffe ist Speed und das hat man in der Situation auch genau gesehen. Linker Fuß, an Greg vorbei – das kennt er noch aus dem Training. Das war eine top Aktion.“

Umso mehr schmerzte dann das Konter-Gegentor in der 85. Minute nach einem eigenen Eckball. „Man hat gemerkt, dass das Spiel eine Dynamik entwickelt hat, dass beide Mannschaften gewinnen wollten und auch einiges dafür riskiert haben“, sagt Sven Mislintat. „Und das tut dann weh, weil es bei dem Eckball so läuft: Gewinnst du den Ball, hast du vielleicht einen freien Schuss aufs Tor. Gewinnt der andere den Ball, kann es eben dazu führen, dass eine gefährliche Umschaltaktion entsteht – und die haben wir dann in der Restverteidigung nicht geregelt bekommen.“ Zwar ging es mit leeren Händen nach Hause – doch die Jungs nehmen für die nächsten Spiele viel Positives mit. „Ich glaube, dass dieses Spiel die erneute Bestätigung dafür ist, was diese Mannschaft und der Staff drumherum sind: Nämlich eine echte Einheit. Mich macht das maximal stolz, wenn unser Team mit diesem Spirit in diesem Stadion spielt. Eine so positive Gruppendynamik, ein so klares Verständnis für seine Stärken und Schwächen zu haben, sich so helfen zu wollen – das ist genau das, was wir brauchen. Hier fängt keiner an mit dem Finger auf andere zu zeigen oder sich aus der Verantwortung zu nehmen. Das haben wir nach zuletzt drei bitteren Spielen für uns heute sehr, sehr klar gezeigt. Das ist die Basis, um unsere Ziele zu erreichen.“

Zum nächsten Heimspiel erwartet der VfB den 1. FSV Mainz 05 am kommenden Freitag in der Mercedes-Benz Arena. Bis dahin heißt es: Mund abwischen und fokussiert weiterarbeiten.

Anpfiff ist um 20:30 Uhr – Tickets sind im Onlineshop erhältlich.