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Profis, 20. Juli 2021

„Wichtig, die Balance zu finden“

Im Interview spricht Daniel Didavi über seine Rolle im Team, die kommende Saison und das Trainingslager in Kitzbühel.

Dida, im Sommer 2010 hast Du in der Bundesliga debütiert. Elf Jahre später läuft in Kitzbühel die Vorbereitung auf eine neue Saison in Liga 1. Weißt Du, wie viele Trainingslager Du bisher bestritten hast?

Daniel Didavi: „Nicht ganz genau. Denn es gab Zeiten, da war ein Trainingslager im Ausland im Winter Standard, heute nicht mehr unbedingt. Dann gab es noch Trainer, die mehr als zwei Trainingslager in einer Vorbereitung angesetzt haben. Ich erinnere mich da an Christian Gross.“

Bekommt man da im Lauf der Zeit eine gewisse Routine, wie man ein Trainingslager angeht?

Daniel Didavi: „Schon ein wenig. Natürlich ist es bei jedem Verein unter jedem Trainer ein wenig anders. Wenn man mit einem Trainer ein Trainingslager hatte und ihn besser kennt, dann weiß man ungefähr, was auf einen zukommt. Die Intensität im Training ist eigentlich immer hoch und man ist schon müder als sonst, aber einmal oder zweimal im Jahr bekommt man das schon hin (lacht).“

Die Routine wurde schon angesprochen. Mit Deinen 31 Jahren bist Du der älteste Spieler in der Mannschaft….

Daniel Didavi: „Das ist schon krass. Ich fühle mich auch nicht als 'klassischer' ältester Spieler. Schon in der vergangenen Saison habe ich zu den älteren Spielern im Kader gehört. Die Rolle in der Mannschaft verändert sich dadurch ein wenig, man wächst automatisch rein. Ich habe das gerne angenommen.“

Wie füllst Du diese Rolle im Alltag aus?

Daniel Didavi: „Die jüngeren Spieler schauen etwas mehr auf dich. Ich habe beispielsweise zehn Jahre die Materialien nach dem Training auf dem Platz eingesammelt und mich schon kurz gefragt – muss ich das jetzt immer noch machen? Aber es geht darum, Vorbild zu sein, mit den jüngeren Teamkollegen zu reden, sie zu respektieren, aber auch mal deutlicher zu werden, wenn es sein muss. Da ist es wichtig, die Balance zu finden.“

War das früher auch so, als Du noch zu den jüngeren Spielern gehört hast?

Daniel Didavi: „Das hat sich schon sehr geändert. Die Kaderstruktur war früher eine andere. Da gab es nur wenige junge Spieler um die 20 Jahre. Die nächsten Spieler waren dann schon Mitte 20. Es gab klare Ansagen der Älteren und du hast dir deinen Respekt eher durch Spiele erarbeitet, die du gemacht hast. Es hatte den Vorteil, dass du gelernt hast dich durchzusetzen. Ich habe deshalb aber auch länger gebraucht, um mich zu akklimatisieren. Es brachte also auch Nachteile mit sich.“

Worauf kommt es in so einer Trainingslagerwoche an?

Daniel Didavi: „In einer Vorbereitung kristallisiert sich auch der Geist einer Mannschaft heraus. Vor einem Jahr sind wir mit einem sehr guten Gefühl zurück nach Stuttgart gefahren. Man spürt, dass wir als Team nun einen Schritt weiter sind. Der Umbruch im Kader war nicht so groß, die Neuzugänge wurden gut integriert. Entscheidend ist wie immer das Sportliche und da legen wir geraden den Grundstein in den Trainingseinheiten und Testspielen.“

Bis zum ersten Spieltag sind es noch einige Wochen. Was erwartest Du für eine neue Saison?

Daniel Didavi: „Die vergangene Saison ist klasse für uns gelaufen. Wir wollen uns stabilisieren, die nächsten Schritte in der Entwicklung machen und den Klassenerhalt so früh wie möglich schaffen. Dafür müssen wir hungrig bleiben und immer auch mehr wollen. Generell ist vieles in der Liga ungewiss. Es gab Trainerwechsel, es kommen neue Teams dazu und andere Teams, die keine so gute Saison gespielt haben, wollen wieder angreifen. Deshalb sind wir gut beraten nur auf uns und ganz klassisch von Spiel zu Spiel schauen.“

Wolltest Du mit deinem neuen Haarschnitt ein Zeichen für den „Angriff“ setzen?

Daniel Didavi: „(lacht) Nein. Ich dachte, dass ich wieder jünger aussehen muss und mir wurde gesagt, dass ich nun wieder aussehen wie 20. Im Ernst: die Frisur hat keine besondere Bedeutung, sondern es war einfach mal wieder an der Zeit für was Neues.“