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Profis, 12. Mai 2022

„Die Fans können den Ausschlag geben“

VfB-Vorstandsvorsitzender Alexander Wehrle spricht im Interview über seine Anspannung vor dem Duell gegen Köln, die Szenarien nach dem Spiel – und die Rolle der Fans.

Alexander Wehrle, wie groß ist die Anspannung vor dem Spiel gegen den 1. FC Köln?

Alexander Wehrle: „Wir stehen vor einem enorm wichtigen Spiel. Natürlich ist jeder im Club da angespannt, die Spieler, aber letztlich jeder einzelne Mitarbeiter. Eine gewisse Anspannung ist auch nötig, um voll konzentriert zu sein. Wichtig ist aber auch, sich nicht verrückt zu machen. Ich versuche deshalb, eine gewisse Lockerheit vorzuleben, und freue mich ehrlich gesagt trotz allen Drucks total auf dieses Spiel. Restlos ausverkauftes Haus, perfektes Fußballwetter und eine Situation, in der wir dank des Punkts in München noch alles gewinnen können: Mehr kann man von einem 34. Spieltag nicht erwarten. Gerade wenn man bedenkt, wie die Saison bisher verlaufen ist. Wir waren schon mehrfach abgeschrieben, aber wir sind drangeblieben. Und wollen unbedingt drinbleiben.“

Mit dem 1. FC Köln erwarten wir einen Gegner, der eine überragende Saison gespielt und beide bisherigen Partien gegen uns in dieser Saison gewonnen hat, im Pokal und im Hinspiel. Zudem ist es der Club, bei dem Sie neun Jahre die Geschicke gelenkt haben. Macht es das noch einmal spezieller?

Alexander Wehrle: „Ich freue mich für meinen ehemaligen Club, besonders für Mannschaft, Trainerteam und Mitarbeiter, das ist doch klar. Platz 7 ist ein großer Erfolg, die Jubelbilder aus Köln vom vergangenen Samstag waren großartig und hochverdient. Es ist ein gutes Gefühl, wenn man weiß, dass man ein bestelltes Feld hinterlassen hat. Aber ansonsten zählen für mich einzig und allein die Gegenwart und der VfB. Unsere Mannschaft muss von der ersten Minute an zeigen, dass es für Köln in Stuttgart nichts zu holen gibt. Mit Leidenschaft und Kampfgeist. Und dann bin ich zuversichtlich, dass wir gewinnen werden.“

Wie wichtig wird die Atmosphäre sein?

Alexander Wehrle: „Ich bin absolut überzeugt, dass unser Team wieder angetrieben wird von einem Stuttgarter Hexenkessel. Unsere Fans können am Samstag den Ausschlag geben, wie schon so oft in dieser Saison. Wenn ich daran denke, wie sie uns zuletzt in dem schwierigen Spiel gegen Wolfsburg unterstützt haben – ohne die VfB-Fans hätten wir den Ausgleich sicher nicht mehr geschafft. Wir werden alle gemeinsam in diesen 90 Minuten alles für den Sieg tun.“

Schauen Sie parallel mit einem Auge nach Dortmund?

Alexander Wehrle: „Es klingt nach einer Floskel, aber es ist so: Wir müssen uns auf unsere eigene Aufgabe konzentrieren. Die Euphorie nach dem tollen Auftritt in München müssen wir für uns nutzen, aber wir dürfen für uns den Fokus nicht verlieren. Um auf Dortmund hoffen zu können, müssen wir unser eigenes Spiel gewinnen. Auch Platz 16 ist noch nicht gesichert. Erst wenn unsere Partie gegen den FC abgepfiffen ist und wir unseren Part geschafft haben, werden die Ergebnisse auf den anderen Plätzen relevant.“

Sie haben es gerade angesprochen: Momentan steht der VfB auf Platz 16, den es am Samstag erstmal zu verteidigen gilt. Viele Fans fragen, wie es in Bezug auf Tickets für den Fall eines weiteren Heimspiels weitergehen würde …

Alexander Wehrle: „Klar ist, dass wir uns an einer möglichen Relegation nicht bereichern wollen. Alle Besitzer einer Mini-Dauerkarte erhalten freien Eintritt und für den restlichen Verkauf werden in allen Kategorien günstige Preise gelten. Da ist uns, trotz der Corona-Einbußen, eine volle Mercedes-Benz Arena mit unerschütterlichem Support wichtiger als die Einnahmen. Was die Organisation betrifft, würden wir direkt nach dem Spiel gegen Köln mit den nötigen Informationen herausgehen und den üblichen zeitlichen Ablauf mit Verkaufsphasen für OFCs, Dauerkarteninhaber und Mitglieder starten. Wir sind organisatorisch vorbereitet. Aber natürlich hoffen wir, dass wir den Klassenerhalt am Samstag bereits fix machen können und die Arbeit unseres Ticketingteams in diesem Fall umsonst war.“  

Was ist für den Fall vorbereitet, dass wir schon am Samstag Platz 15 erreichen?

Alexander Wehrle: „Im Sinne einer Feier? So gut wie nichts. Für unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die extrem fleißig und loyal durch diese extrem anstrengende Spielzeit hindurch einen tollen Job machen, sind wir so aufgestellt, dass wir einen angemessenen Saisonabschluss hinbekommen. Das gehört sich so. Aber ansonsten gilt: Wenn wir am Samstag feiern können, dann werden wir das spontan organisieren. Da irgendwas vorab zu planen, würde überhaupt nicht passen. Außerdem sind die spontanen Feiern eh die besten.“