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Profis, 5. April 2021

"Wir bleiben bis zum Schluss dran"

"Meinetwegen können wir direkt nächste Woche so weiter- und die 40 Punkte vollmachen", sagt Sven Mislintat nach dem dritten Heimsieg in Serie und vor dem nächsten Heimspiel gegen seinen Ex-Klub.

Geduld, Geschlossenheit und Beharrlichkeit waren im Heimspiel gegen Werder Bremen am Ostersonntag gefragt. Schließlich sah es bis in die Schlussviertelstunde danach aus, als wollte an diesem Frühlingsnachmittag in der Mercedes-Benz Arena kein Tor mehr fallen. Und auch wenn eine torlose Punkteteilung für beide Teams sicherlich nicht das erhoffte Ostergeschenk gewesen wäre, sowohl die Mannschaft von Pellegrino Matarazzo als auch die des Gästecoachs Florian Kohfeldt hätte sich über einen Zähler wohl nicht gegrämt.

Doch die Grundtugenden, die der VfB trotz der Ausfälle von Orel Mangala, Silas Wamangituka und Nicolas Gonzalez an den Tag legte, sollten doch noch belohnt werden. Mit 58% zu 42% Ballbesitz, 56% zu 44% gewonnenen Zweikämpfen, 84% zu 78% Passquote, sechs zu null Ecken und 14 zu neun Torschüssen erspielte sich die Mannschaft mit dem Brustring fast in allen Belangen zwar eine Feldüberlegenheit, jedoch nicht die ganz großen und zwingenden Torchancen. So bildete gewissermaßen das Glück des Tüchtigen letztendlich das Zünglein an der Waage, dass den VfB zwar nicht als unverdienten, aber dennoch etwas glücklichen Gewinner vom Feld gehen ließ.

Für das Tor des Tages sorgte einmal mehr ein bewährtes und in dieser Saison schon so oft zum Erfolg führendes Zusammenspiel zwischen dem besten Vorlagengeber und dem besten Torjäger des VfB: Flanke Borna Sosa (acht Assists), Kopfball Sasa Kalajdzic (13 Saisontore). Doch diesmal ging der Treffer nicht auf das Konto des 23 Jahre jungen und zwei Meter großen Österreichers – es wäre bereits sein 14. Bundesligator im 26. Einsatz gewesen. „In der Szene wollte ich mich richtig hochschrauben, was mir auch gelungen ist, letztlich habe ich den Ball aber nicht richtig getroffen. Zum Glück für uns ist er aber dennoch ins Tor gesprungen“, sagte Sasa Kalajdzic über seinen Kopfball, den Ludwig Augustinsson in der 81. Minute entscheidend ins eigene Tor abfälschte.

Ähnlich lange wie auf das 1:0 gegen Bremen hatte sich der VfB zu Saisonbeginn auf den ersten Heimsieg gedulden müssen. Doch spätestens seit Jahresbeginn ist in der Mercedes-Benz Arena von einer vermeintlichen Heimschwäche keine Spur mehr – im Gegenteil: Seit nunmehr sechs Heimspielen ist die Mannschaft mit dem Brustring ungeschlagen, holte in Bad Cannstatt seitdem 14 von 18 möglichen Punkten und gewann zuhause zuletzt dreimal in Serie. Damit feierte der VfB am Ostersonntag nicht nur seinen 750. Bundesligasieg – nur Werder Bremen (800), Borussia Dortmund (818) und Bayern München (1140) haben mehr. Darüber hinaus hat der VfB mit nun 39 Punkten auch in der Tabelle Plätze gutgemacht und insbesondere in Richtung seines Saisonziels als Aufsteiger einen großen Schritt gemacht.

Ein Zeichen von Reife und ein schweres Restprogramm

„39 Punkte zum jetzigen Zeitpunkt der Saison fühlen sich total gut an. Meinetwegen können wir direkt nächste Woche so weiter- und die 40 Punkte vollmachen gegen Dortmund“, freut sich Sven Mislintat bereits auf das Duell mit seinem Ex-Klub. Der VfB Sportdirektor konnte am Sonntag sichtlich gut damit leben, „als Aufsteiger einen Arbeitssieg einzufahren“ und sprach von einer „Top-Mannschaftsleistung. Wir haben ein Restprogramm mit sehr schweren Gegnern und wollen sehen, was wir aus den Spielen noch holen können“, richtete Sven Mislintat den Blick bereits auf die ausstehenden sieben Partien.

Dass der VfB sich das nötige Glück gegen Bremen durchaus verdient hatte, sah auch der Cheftrainer so: „Es war ein Spiel auf Augenhöhe, in dem beide Mannschaften ihre Chancen und wir das Glück hatten, durch ein Eigentor in Führung zu gehen. Unter dem Strich stehen eine gute kämpferische Leistung, mehr Torchancen auf unserer Seite und hinten die Null“, zeigte sich Pellegrino Matarazzo zufrieden mit dem Spiel seiner Mannschaft. „Wir bleiben bis zum Schluss dran. Das spricht für unsere Moral und unseren Kampfgeist“, so der VfB Cheftrainer über den Topwert von bereits 15 Treffern in der Schlussviertelstunde. „Wenn in solchen engen Spielen auf Augenhöhe die Null steht, die Mannschaft an sich glaubt und am Ende noch gewinnt, ist das in gewisser Weise schon ein Zeichen von Reife“, freut sich der 43-Jährige, dass der Entwicklungsprozess seines jungen Teams Früchte trägt.

Diesen Entwicklungsprozess wollen Pellegrino Matarazzo und seine Mannschaft auch im letzten Viertel der Saison nicht aus den Augen verlieren, sondern Schritt für Schritt weitergehen. „Wir sind gut gefahren damit, von Spieltag zu Spieltag auf unsere Leistung zu schauen. Wir werden dieses Spiel nachbereiten, am Montag vielleicht ein bisschen die Osterlaune genießen und uns ab Dienstag auf das nächste Spiel vorbereiten.“ Die nächste Möglichkeit, um beharrlich an der jüngsten Heimserie weiterzuarbeiten, bietet sich der Mannschaft mit dem Brustring bereits am kommenden Samstag (18:30 Uhr) gegen Borussia Dortmund.