VfB Logo mit Claim Wasserzeichen
Access Keys:
Offizielle Website des VfB Stuttgart
Profis, 17. Januar 2021

"Wie stark wir wieder auf den Ausgleich gedrückt haben"

Mit einer für einen Aufsteiger bemerkenswert spielbestimmenden Leistung verdient sich der VfB gegen den Champions-League-Achtelfinalisten aus Mönchengladbach einen späten Punkt.

Beim 3:3 gegen Hoffenheim rettete Marc Oliver Kempf der Mannschaft mit dem Brustring in der dritten Minute der Nachspielzeit noch einen Punkt. Beim 2:2 gegen Union Berlin war es Sasa Kalajdzic, dem mit seinem zweiten Jokertor in der 90. Minute der Lucky Punch zum Punktgewinn gelang. Beim 2:2 gegen Borussia Mönchengladbach legte die Mannschaft von Pellegrino Matarazzo am Samstagabend ein noch späteres Herzschlagfinale hin und belohnte sich letztlich doch noch mit einem kaum mehr möglich geglaubten Punkt.

Schließlich lief bereits die dritte Minute der Nachspielzeit, als Borna Sosa noch einmal einen letzten langen Ball in den Strafraum schlug und der eingewechselte Sasa Kalajdzic nach einem Klammern von Ramy Bensebaini zu Fall kam. Nach Überprüfung der Fernsehbilder entschied Schiedsrichter Felix Brych auf Strafstoß. In der sechsten Minute der Nachspielzeit trat Silas Wamangituka an und verwandelte eiskalt unter die Latte. Danach war Schluss in der Mercedes-Benz Arena, der VfB fuhr mit der letzten Aktion des Spiels noch einen Zähler ein.

Dominanz auf dem Papier, ein Zähler auf dem Punktekonto

Es war ein Zähler, der zwar mit Blick auf den Zeitpunkt glücklich erscheinen mag, mit Blick auf die Spielstatistik aber alles andere als unverdient war: 87 zu 83 Prozent angekommener Pässe, 53 zu 47 Prozent gewonnener Zweikämpfe, 57 zu 43 Prozent Ballbesitz, 17 zu 1 Flanken und 19 zu 8 Torschüsse machten deutlich, dass der VfB ein dominantes Heimspiel hingelegt hatte. Und das gegen einen Champions-League-Achtelfinalisten, der seinerseits in der Vorwoche noch Comeback-Qualitäten bewiesen und nach 0:2 noch 3:2 gegen den Tabellenführer aus München gewonnen hatte.

Positiv sah Sven Mislintat „die Spielleistung und unsere Comeback-Qualitäten, mit denen wir erneut zwei Rückstände ausgleichen. Aufgrund des Spielverlaufs fühlt es sich für alle Parteien vielleicht wie ein glückliches oder verdientes Unentschieden an. Für die Spielleistung hätten wir meines Erachtens sogar eher einen Sieg verdient gehabt. Nach 20 Minuten waren wir besser im Spiel, haben alle Statistiken gewonnen und mehr Torgefahr ausgestrahlt“, zeigt sich der Sportdirektor mit dem couragierten Auftritt seiner Mannschaft zufrieden.

Überragende Reaktion von Borna Sosa & Co.

Und trotzdem gingen die Gäste aus Gladbach durch einen von Kapitän Lars Stindl verwandelten Foulelfmeter in der 35. Minute in Führung. Nach Ansicht von Sven Mislintat ein „genauso klarer Elfmeter“ wie der zum 2:2-Endstand in der Nachspielzeit: „Es sind beides Elfmeter, bei denen sich die Verteidiger besser anstellen müssen. Aber kein Vorwurf an Borna Sosa. Bornas Reaktion war wie auch die der Mannschaft überragend.“

Denn der kroatische Linksverteidiger machte einmal mehr ein gutes Spiel, war mit sechs Flanken bzw. Torschussvorlagen bester Vorbereiter des Spiels und schließlich auch Assistgeber zum 1:1-Ausgleich in der 58. Minute durch Nicolas Gonzalez. Mit einem sehenswerten Flugkopfball erzielte der argentinische Nationalspieler sein sechstes Saisontor. Doch die Freude über den historischen 3000. Bundesliga-Treffer des VfB währte nur drei Minuten. Nach einer guten Stunde stellte Denis Zakaria mit dem 2:1 für die Fohlen den alten Abstand wieder her.

„In der zweiten Halbzeit haben wir sehr dominant gespielt, nur in dieser einen Situation etwas zugelassen und konnten nochmal richtig Qualität und Frische von der Bank bringen. Beachtlich war wohl nicht nur für Sven Mislintat, „wie stark wir wieder auf den Ausgleich gedrückt haben“. Darauf ausruhen will und kann sich aber keiner beim VfB, denn die Zeit zum Durchschnaufen ist kurz: Schon am Mittwoch (20:30 Uhr) tritt die Mannschaft mit dem Brustring zum Abschluss der Hinrunde bei Mitaufsteiger Arminia Bielefeld an, ehe der Rückrundenstart am Samstag (15:30 Uhr) beim SC Freiburg steigt. „Das werden zwei schwere, hochintensive Auswärtsspiele.“ Erschwerend kommen die Gelbsperren der beiden Topscorer Silas Wamangituka und Nicolas Gonzalez hinzu. „Wir haben einen guten Kader beisammen und gute Jungs, die solche Ausfälle kompensieren können“, ist Sven Mislintat von einem schlagfertigen Aufgebot für das Aufsteigerduell auf der Bielefelder Alm überzeugt.