Die Erleichterung bei VfB Cheftrainer Pellegrino Matarazzo und seinen Spielern war am vergangenen Sonntag nach dem Schlusspfiff des Auswärtsspiels beim 1. FC Nürnberg groß. Durch das 6:0 bei den Franken hatte die Mannschaft mit dem roten Brustring Platz zwei gefestigt und sich vor dem Saisonfinale eine komfortable Ausgangslage im Aufstiegskampf erspielt. Mit drei Punkten Vorsprung und dem um elf Tore besseren Torverhältnis gegenüber dem Drittplatzierten 1. FC Heidenheim geht die Wasenelf am Sonntag in das Heimspiel gegen den SV Darmstadt 98 (Anstoß 15:30 Uhr, im VfB Liveticker, im VfB Radio). „Nach dem Spiel in Nürnberg hat es etwas gedauert, wieder auf Spannung zu kommen. Die Erleichterung in der Kabine war zu spüren, auf der Heimfahrt war im Bus eine gute Stimmung. Als ich zu Hause war, waren meine Gedanken aber bereits beim nächsten Schritt. Wir sind noch nicht über der Ziellinie. Unser Job ist erst erledigt, wenn uns der Aufstieg nicht mehr zu nehmen ist“, sagte der Pellegrino Matarazzo an diesem Freitag und fügte an: „Wir wollen auch das Spiel gegen Darmstadt gewinnen.“
Auch wenn es für den Gegner aus Hessen am Sonntag „nur“ noch darum, ob er die Saison auf Platz fünf oder sechs abschließt, wird die Partie kein leichtes Unterfangen. Die Darmstädter haben im bisherigen Rückrundenverlauf 29 Zähler gesammelt – nur zwei weniger als Zweitliga-Meister Arminia Bielefeld und einen mehr als der VfB. „Darmstadt ist in den vergangenen Wochen sehr variabel und auch sehr mutig aufgetreten. Sie kombinieren aus der eigenen Defensive heraus. Ich gehe davon aus, dass sie auch ihr letztes Saisonspiel mit vollem Ehrgeiz und voll motiviert angehen werden“, sagte Pellegrino Matarazzo.
Während sich Trainer vor Spielen sonst kaum in die Karten schauen lassen, gab der VfB Cheftrainer am Freitag bereits eine Personalie bekannt. Mario Gomez wird gegen die Südhessen von Beginn an stürmen. „Mario hat eine enorme Karriere hingelegt. Er ist nicht nur fußballerisch, sondern auch menschlich ein Top-Mann: intelligent, bodenständig und professionell ohne Ende“, sagte Pellegrino Matarazzo.
Der VfB Trainer muss indes am Sonntag seinen Kapitän Marc Oliver Kempf ersetzen, der sich im Spiel gegen Nürnberg eine Schultereckgelenksprengung zugezogen hat. „Er hat in den vergangenen Spielen bewiesen, wie wichtig er für die Mannschaft ist. Nach seinem Kieferbruch ist es umso bitterer, dass nun eine weitere Verletzung hinzukommt. Wir hoffen, dass er schnell wieder zurückkehrt“, sagte sein Trainer. Ob Daniel Didavi am Sonntag in den Kader zurückkehren kann, bleibt noch abzuwarten. „Daniel ist immer noch nicht bei 100 Prozent“, sagte Pellegrino Matarazzo. Gonzalo Castro ist derweil nach seiner Gelbsperre wieder spielberechtigt.
Wer auch am Sonntag im Trikot mit dem roten Brustring auflaufen wird: Trainer-, Betreuerteam und alle Spieler wollen nach dem Schlusspfiff gegen Darmstadt die Rückkehr in die Bundesliga feiern – der aktuellen Lage geschuldet, ohne ihre Fans (Wichtiger Hinweis zum Heimspiel). „Eine Aufstiegsfeier mit unseren Fans hätte definitiv eine andere Emotionalität gehabt. Wir nehmen die Situation aber so, wie sie ist. Wir freuen uns, dass wir vor dem letzten Spieltag eine gute Ausgangsposition haben“, sagte Pellegrino Matarazzo.