Die VfB Profis bringt dieser Tage kaum etwas aus der Ruhe – und so sorgte auch der zwischenzeitliche Gegentreffer zum 0:1 am Freitagabend auf Schalke für keine größeren Sorgenfalten auf den Stirnen der Spieler im Brustring-Trikot. Wenn die Partie zu diesem Zeitpunkt auch abgesehen vom Gegentor noch nicht so gelaufen war, wie erhofft – „Wir haben zunächst nicht zu unserem Spiel gefunden und nicht den Zugriff aufs Spiel bekommen“, sagte Marc Oliver Kempf – so glaubten die Jungs aus Cannstatt an die eigene Stärke, was Kapitän Gonzalo Castro nach dem Schlusspfiff lobend erwähnte: „Man sieht einfach die Moral der Mannschaft. Wir haben eine junge Mannschaft, die nie aufgibt. Das ist auch ein Resultat der vergangenen Spiele. Wir wussten, dass unsere Chance kommt und haben es in der zweiten Hälfte viel besser gemacht als in der ersten.“ Und Teamkollege Borna Sosa ergänzte im VfB TV Interview am Tag nach der Partie: "Für uns als junge Mannschaft ist es wichtig, dass wir mental stabil sind. So konnten wir in der zweiten Hälfte unsere Leistung deutlich steigern." Mit wie viel Einsatz die Jungs aus Cannstatt agierten, war an Tanguy Coulibaly zu sehen, der in der 79. Minute nach intensivem Spiel erschöpft ausgewechselt werden musste.
Es war nach den Spielen in Mainz (4:1) und zu Hause gegen Leverkusen (1:1) der dritte Rückstand in der jungen Saison, den das Team von Cheftrainer Pellegrino Matarazzo noch in einen Punktgewinn drehte. Daher fielen die Fazits der weiß-roten Protagonisten kurz nach dem Schlusspfiff auch zufrieden aus. „Wir nehmen diesen Punkt gerne mit“, sagte Pellegrino Matarazzo. Auch Gregor Kobel hatte unter Woche bereits gesagt: „Für uns als Aufsteiger zählt jeder Punkt.“
Ein kleines „Aber“ fügte sich allerdings in die Stimmen, da die Mannschaft mit dem roten Brustring nicht nur den Rückstand in der zweiten Hälfte zügig egalisierte, sie war fortan auch das tonangebende Team auf dem Platz, das auf den zweiten Treffer spielte. Vor allem Borna Sosa (67. Minute) und Gonzalo Castro (86‘) hatten gute Abschlüsse, die Schalkes Torhüter Frederik Rönnow parieren musste. „Wir waren sehr dominant. Es wäre auch mehr drin gewesen, als dieser eine Punkt“, sagte der VfB Cheftrainer Pellegrino Matarazzo.
Mit dem Bewusstsein der eigenen Stärke gingen die VfB Profis indes nach einer kurzen Nacht mit der Rückreise aus Gelsenkirchen in einen neuen Trainingstag. Die Startelf vom Vortag absolvierte eine Regenerationseinheit, die Einwechselspieler sowie nicht zum Einsatz gekommenen Profis ein Spielersatztraining. Mit Beginn der neuen Woche bereitet sich der VfB dann auf das Heimspiel gegen Eintracht Frankfurt vor, Samstag, 7. November, 15:30 Uhr, für das wieder die Devise gilt: „Jeder Punkt zählt.“