Der deutliche Heimsieg im Derby am vergangenen Sonntag war für Tim Walter und sein Team unbestritten wichtig. Einen Dosenöffner oder gar eine Wende wollte der VfB Cheftrainer darin jedoch nicht sehen: „Wir haben auch vor dem Derby schon gut gespielt, auch wenn das eine oder andere Ergebnis das zuletzt vielleicht nicht immer vermuten ließ. Insgesamt haben wir in den letzten Wochen sehr präsent gespielt und wenig zugelassen.“ Das will die Mannschaft mit dem Brustring auch am Sonntag (13:30 Uhr) beim SV Sandhausen wiederholen, um auswärts die nächsten Punkte nachzulegen.
Das Spiel beim formstarken SV Sandhausen auf die leichte Schulter zu nehmen, könne und werde seine Mannschaft sich keinesfalls erlauben: „Jeder erwartet, dass wir dort hinfahren, das Spiel machen und drei Punkte holen wollen. Das Ziel ist immer, Torchancen herauszuspielen, sie zu verwerten und hinten keine Tore zu kassieren. So einfach ist es aber nicht, weil jeder Gegner seine Qualität hat und alles reinwirft. Uns wird wieder alles abverlangt“, warnt Tim Walter vor dem Team von SVS-Cheftrainer Uwe Koschinat.
Entsprechend großen Respekt zollt der VfB Cheftrainer dem Punktgewinn des kommenden Gegners bei der zu diesem Zeitpunkt noch erstplatzierten Arminia: „Sandhausen hat in der Vorwoche in Bielefeld eine gute Leistung gebracht.“ Daher hat er seine Mannschaft darauf eingestellt, „dass die Sandhäuser eine Wucht mitbringen und mit vielen Flanken über außen angreifen werden.“ Genauso wie für das Derby gegen den KSC, gilt für sein Team auch in Sandhausen, „dass wir uns mit aller Macht entgegenstellen und verteidigen“. Über die Stärken des Gegners weiß auch Philipp Förster bestens Bescheid. Der Dauerbrenner im Mittelfeld des VfB trug vor drei Monaten noch das Trikot des SV Sandhausen und verabschiedete sich am fünften Spieltag mit einem 1:0-Heimsieg gegen Darmstadt aus dem Stadion am Hardtwald. Kurz vor Transferschluss wechselte der 24-Jährige zum Klub aus Cannstatt und stand seitdem in allen zehn Pflichtspielen für den VfB in der Startelf. „Philipp weiß ganz genau, was auf ihn zukommt. Ich muss ihn dahingehend nicht mehr sensibilisieren und er kann die Mannschaft dafür noch mehr sensibilisieren.“
Dass Kapitän Marc Oliver Kempf in den kommenden drei Spielen nicht eingreifen kann, ist für Tim Walter und sein Team „schade. Er wird uns natürlich fehlen. Wenn man seine Formation umstellen muss, ist das nie von Vorteil. Aber unser Kader ist so gut bestückt, dass die Jungs dahinter das auffangen können.“ Dazu zählte der VfB Cheftrainer nicht nur die nominellen Innenverteidiger Nathaniel Phillips und Maxime Awoudja. Auch Atakan Karazor könnte demnach eine weitere Option sein, die sich aus Sicht des Trainers für die vakante Position in der Innenverteidigung durchaus anbietet. Welcher VfB Akteur auch immer am Sonntag in die Abwehrzentrale rückt, verlassen kann derjenige sich auf einen Routinier an seiner Seite: „Holger Badstuber ist mit seiner Erfahrung und Präsenz auf dem Platz eine wichtige Stütze. Mit seiner Entwicklung und Stabilität bin ich absolut zufrieden, das hat er sich alles selbst erarbeitet.“
Mit Borna Sosa könnte eine weitere Option für die Defensive am Sonntag in Sandhausen hinzukommen. Nach seiner Gehirnerschütterung hat der 21-jährige Linksverteidiger die komplette Woche mittrainiert und könnte dem Kader für das kommende Auswärtsspiel wieder angehören. Dagegen dürfte ein Einsatz von Daniel Didavi, der nach einem Muskelbündelriss im Spiel gegen Wiesbaden sich sukzessive seinem Comeback annähert, nach Einschätzung des Cheftrainers „noch keine Option“ sein.