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Profis, 8. November 2019

„Wir müssen geduldig auftreten“

Nach zuletzt zwei Siegen will das Team von Tim Walter auch beim VfL Osnabrück erfolgreich sein. Die Mannschaft befindet sich auf einem guten Weg, der Entwicklungsprozess ist aber noch nicht beendet.

So einen Einstieg in eine Pressekonferenz hat Tim Walter in seiner Trainerkarriere auch noch selten erlebt: Als der VfB Cheftrainer am Freitagvormittag den Medienraum im Clubzentrum betritt, begrüßen ihn die Journalisten mit einem a cappella vorgetragenen Ständchen. Der Anlass: Tim Walter wird am Freitag 44 Jahre alt. Allzu viel Zeit, seinen Geburtstag zu feiern, bleibt ihm am Tag vor dem Auswärtsspiel beim VfL Osnabrück allerdings nicht. Immerhin machen sich er und sein Team nach einer Trainingseinheit, die im Anschluss an die Pressekonferenz folgte, gleich auf den Weg nach Niedersachsen. Und so galt seine ganze Konzentration auch bald schon wieder der Herausforderung, im sechsten Auswärtsspiel der Saison zu punkten.

Was genau auf den VfB im mit über 16.000 Zuschauern ausverkauften Stadion Bremer Brücke zukommt, weiß Tim Walter nicht bis ins letzte Detail. Zumindest in Bezug auf die Gegebenheiten vor Ort. Immerhin hat er noch nie eine Partie in diesem Stadion bestritten. Im sportlichen Bereich hat er indes eine klare Vorstellung, was ihn und seine Spieler erwarten wird. „Es ist ein sehr kleines Stadion. Von daher gibt es mehr Emotionen, als in großen Stadien. Zudem macht Trainer Daniel Thioune einen sehr guten Job, die Osnabrücker bereichern die Liga“, sagt er, „wir müssen sehr präsent sein sowie souverän und geduldig auftreten. Es ist immer schwierig, gegen eine Mannschaft zu spielen, die alles investiert und raushaut und die Partie als ein Pokalspiel ansieht. Aber wir sind es gewohnt, in der Favoritenrolle zu sein. Wir wissen, was auf uns zukommt und uns zu wehren. Dementsprechend müssen wir ans Werk gehen.“

Welche elf Spieler er dabei in der Anfangsformation auf den Rasen schickt, lässt Tim Walter noch offen. Lediglich auf zwei Positionen legt er sich am Tag vor dem Spiel bereits fest. So werden in der Defensive Holger Badstuber nach Ablauf seiner Sperre und Gonzalo Castro diesmal sicher in der Startelf stehen. In der Offensive ist dagegen noch unklar, welche Option er wählt. „Der eine hat vielleicht ein bisschen mehr die Nase vorne als der andere, aber die Form ist bei allen gut. Es gibt Phasen, in denen du den Gegner auseinanderziehen musst, dann gibt es Phasen, in denen du den Gegner hinten reindrückst, oder welche, in denen du tiefer stehen kannst. Jetzt müssen wir schauen, was für uns dann am Samstag das Entscheidende ist – alle Stürmer haben ihre Qualitäten auf ihre Weise.“ Erfreuliche Nachrichten gibt es indes auch von Borna Sosa. Er absolviert inzwischen wieder Teile des Mannschaftstrainings. Das Spiel in Osnabrück kommt für ihn zwar noch zu früh, Tim Walter hofft allerdings, ihn nach der im Anschluss an die Partie am Samstag folgenden Länderspielpause wieder einsetzen zu können.

Unabhängig vom anstehenden Punktspiel und der aktuellen Tabellensituation sieht Tim Walter sein Team, in dem sich die Spieler laut ihm in allen Teilgebieten des Fußballs und des Alltags peu à peu weiterentwickeln und in dem ein „wirklich gutes Zusammengehörigkeitsgefühl“ herrscht, ganz grundsätzlich auf einem guten Weg – aber auch noch nicht am Ende des Entwicklungsprozesses. „Es geht ums Gesamtkonstrukt. Darum, zu wissen, wann wir variieren müssen zwischen Kurzpass und langem Pass“, sagt er, „wir müssen insgesamt alles noch einen Tick besser hinbekommen. Das oberste Gebot dabei ist, dass wir alles zusammen machen, sowohl angreifen als auch verteidigen. Es muss noch einen Tick einheitlicher und kompakter werden.“ Wenn seine Mannschaft dabei wieder einen kleinen Schritt nach vorne macht, dürfte einem positiven Ergebnis in Osnabrück nichts im Wege stehen – und dann hätte Tim Walter, das Geburtstagskind, dieser Tage gleich doppelt Grund zum Feiern.