VfB Logo mit Claim Wasserzeichen
Access Keys:
Offizielle Website des VfB Stuttgart
Profis, 5. Oktober 2019

"Es geht nur ums Verwerten der Chancen"

Das Ergebnis stimmte nicht, doch angesichts der Spielweise über weite Strecken der Partie gegen den SV Wehen Wiesbaden sieht VfB Cheftrainer Tim Walter sein Team für die nächsten Aufgaben gewappnet. Daniel Didavi zieht sich indes einen Muskelbündelriss zu.

Bei ungemütlichem Wetter ließen es diejenigen VfB Profis, die am Freitagabend gegen den SV Wehen Wiesbaden im Einsatz gewesen waren, am Samstagvormittag für einmal eher gemütlich angehen. Zumindest in Bezug auf die körperliche Betätigung. Am Tag nach der 1:2-Niederlage absolvierten sie eine Regenerationseinheit im Kraftraum. Ein wenig die Muskeln auflockern, die Müdigkeit aus dem Körper schütteln, durch Bewegung den Kopf frei bekommen – während die Spieler, die nicht gespielt hatten, normal auf dem Rasen trainierten. Vor der Einheit stand allerdings auch noch die Analyse des Heimspiels am Abend zuvor auf dem Programm. „Wir haben natürlich auch die ersten 20 Minuten besprochen, aber wir müssen uns auch vom Ergebnis trennen und den Spielverlauf anschauen. Wir dürfen es nicht wegen der Anfangsphase schlechter bewerten, als es war“, verdeutlichte Sportdirektor Sven Mislintat, „die Reaktion, die wir auf unsere Anfangsphase gezeigt haben, war top: Wir sind in den Rhythmus gekommen, haben an unsere Stärke geglaubt, sie geduldig nach und nach niedergespielt und sind dann in der zweiten Hälfte zu zehn Großchancen gekommen.“ Eine Einschätzung, die VfB Cheftrainer Tim Walter teilt: „Wir waren am Anfang nicht präsent. Dann haben wir aber den Schalter umgelegt, eine Reaktion gezeigt und Torchancen herausgespielt. Es geht nur ums Verwerten der Chancen, das ist der einzige Punkt. Ansonsten war die Art und Weise gut.“

Die Dominanz und Überlegenheit des VfB spiegelt sich dabei auch in der Statistik wider. Denn obwohl der VfB in der ersten Hälfte zunächst keine gute Leistung zeigte, kam er bis zum Abpfiff auf ziemlich eindrückliche Werte: 84 Prozent Ballbesitz, 30:6 Torschüsse, 18:3 Flanken, 8:1 Ecken, 826:152 gespielte Pässe – und vor allem fünf Pfostentreffer. „Wenn man sieht, was wir in der zweiten Halbzeit alles aufs Tor gejagt haben, dann muss das Spiel eigentlich 4:2 für uns ausgehen“, sagte Sven Mislintat, „die ersten beiden Fehler wurden gleich mit zwei Gegentoren bestraft, doch dann haben es die Jungs gut gemacht. Wir haben nicht nur die Bälle hoch vorne reingeschlagen, sondern bis auf wenige Ausnahmen bis zum Schluss unsere Angriffe sehr sauber ausgespielt und so die Chancen herausgeholt. Schön wäre es gewesen, wenn wir uns dafür belohnt hätten. Dann würde das Fazit lauten: schlecht angefangen, aber super gedreht.“

Borna Sosa erleidet eine Gehirnerschütterung

So aber war im neunten Saisonspiel die erste Niederlage besiegelt. Eine Niederlage, die zwar ärgerlich ist, aber Tim Walter unabhängig vom Ergebnis auch Zuversicht für die kommenden Spiele gibt. „Wir hatten zum einen nicht das Glück und zum anderen auch nicht die Konsequenz, den Ball über die Linie zu drücken. Allerdings erspielen wir uns gegen einen tief stehenden Gegner, der mit zehn, elf Mann verteidigt, zehn einhundertprozentige Torchancen – das ist schon sehr gut“, sagte er, „dass wir so viele so gute Torchancen hatten, ist ein Indiz dafür, dass sehr vieles richtiggemacht haben. Daher sehe ich uns gewappnet für die nächsten Aufgaben. Es ist kein Beinbruch, wenn man verliert und daraus lernt. Es ist nur ein Beinbruch, wenn man nicht weitermacht – und so werden wir die kommenden Wochen angehen.“

Das müssen er und seine Mannschaft zunächst allerdings ohne Daniel Didavi. Der VfB Profi zog sich im Spiel gegen Wehen Wiesbaden bereits in der Anfangsphase einen Muskelbündelriss in der Wade und fällt nun sechs bis acht Wochen aus. Borna Sosa, der Mitte der zweiten Hälfte von Paterson Chato bei einem Zweikampf mit der Schulter hart am Kopf getroffen wurde, erlitt indes eine Gehirnerschütterung und musste die Nacht im Krankenhaus verbringen. Am Samstag konnte er das Krankenhaus jedoch wieder verlassen.

Nach zwei trainingsfreien Tagen geht es nun am Dienstag um 15 Uhr mit einem öffentlichen Training am Clubzentrum weiter. Am kommenden Wochenende ist die zweite Liga in der Länderspielpause. Das nächste Punktspiel steht für die VfB Profis am Sonntag, den 20. Oktober, an. Dann geht es um 13:30 Uhr im Heimspiel gegen Holstein Kiel.