Junge Wilde, 5. Mai 2020
Aktuell steht der Trainings- und Spielbetrieb im Nachwuchsleistungszentrum still – doch im Hintergrund wurde und wird äußerst intensiv gearbeitet. Einerseits zur Bewältigung der Corona-Krise, andererseits um die Weichen für die Zukunft zu stellen im für den VfB Stuttgart besonders wichtigen Nachwuchsbereich. Schwerpunkte der Weiterentwicklung sind der massive Auf- und Ausbau des Scouting-Systems, eine starke Fokussierung auf die individualisierte Ausbildung der Spieler und Trainer sowie eine enge und nachhaltige Verzahnung des Nachwuchsbereiches mit der Lizenzspieler-Abteilung.
Ausgangspunkt aller Veränderungen war eine zweitägige Klausurtagung im Herbst 2019 mit allen Trainern und Sport-Mitarbeitern des Nachwuchsleistungszentrums. Die intensive gemeinsame Evaluation aller Fachbereiche brachte klare Erkenntnisse und Ergebnisse zu notwendigen Weiterentwicklungen der vorhandenen Strukturen, Prozesse und Inhalte.
Unter Führung von Thomas Krücken als Direktor Sport NLZ und Rainer Mutschler als Direktor Administration NLZ wurden die Schwerpunkte des zukünftigen Arbeitens definiert.
Die bisherige Zweigliedrigkeit der Altersbereiche wurde geändert in eine Dreigliedrigkeit (Grundlagenbereich U11-U13, Aufbaubereich U14-U16, Leistungsbereich U17-21), um damit eine gezieltere und altersgerechte Ausbildung der Nachwuchsspieler zu erreichen. Darüber hinaus wird durch die Bildung einer sog. Top-Talente-Gruppe, zusammengesetzt aus den besten Spielern aus dem Leistungsbereich, der direkte Anschluss an die Profi-Mannschaft geschaffen.
Der natürliche Beginn einer jeden Nachwuchsarbeit ist die Findung der besten Talente. Schon deshalb liegt ein Schwerpunkt der zukünftigen Arbeit auf dem Auf- und Ausbau eines flächendeckenden Scouting-Systems insbesondere für den Grundlagenbereich, ausgehend von Stuttgart über den mittleren Neckarraum hinaus und bis in alle württembergischen Regionen. Durch eine massive Erhöhung der Zahl der Nachwuchs-Scouts auf zwölf statt wie bisher zwei Regionalscouts wird die VfB eigene Personalausstattung deutlich verbessert. Zusätzlich wird eine Flächendeckung erreicht durch die Schaffung eines Partner- und Satelliten-System mit fünf VfB Partner-Vereinen bzw. -Organisationen im Umkreis von ca. 120 km um Stuttgart. Ein hauptamtlicher VfB-Trainer sichert in wöchentlichen Vor-Ort-Terminen die Qualität von Sichtung, Training und Schulung von talentierten jungen Spielern und ihren Trainern in den Regionen.
Die Ausbildung der Spieler und Trainer, sowohl dezentral in den VfB Satelliten als auch insbesondere zentral beim VfB wird zukünftig noch deutlicher auf jeden Einzelnen individuell zugeschnitten sein. Neugeschaffene Positionen von je einem Ausbildungsleiter pro Altersbereich werden sicherstellen, dass entlang der VfB Spiel- und Trainings-Philosophie und dem daraus entwickelten Ausbildungsleitfaden die Schulung der Talente noch individualisierter und spielerzentrierter erfolgt. So werden Andreas Schumacher und Thomas Krücken gemeinsam die Ausbildung im Leistungsbereich leiten. Daniel Teufel, bisher Co-Trainer des erfolgreichen U19-Teams, wird diese wichtige Aufgabe im Aufbaubereich übernehmen. Im Grundlagenbereich übernimmt Andreas Schumacher interimsweise und zusätzlich die Position des Ausbildungsleiters U11-U13. Im Rahmen des neuen Multisportiv-Konzeptes werden dabei auch insbesondere im Grundlagenbereich durch die Hinzunahme von Trainern und Trainingsinhalten aus motorisch und athletisch interessanten anderen Sportarten und Disziplinen weitere Verbesserungen der Leistungsfähigkeit der jungen Fußball-Talente angestrebt.
Die in den Partner-Vereinen als auch zentral beim VfB ausgebildeten Talente werden dann durch eine intelligente und langfristig angelegte Kaderplanung mit Einsätzen in den jungen VfB U-Teams sukzessive an die Top-Teams im Leistungsbereich des NLZ und schlussendlich an den Profi-Kader herangeführt. Genau hierauf wird besonderes Augenmerk gelegt: Michael Gentner leitet als zukünftiger Koordinator für Scouting & Kaderplanung und Verantwortlicher für den Leistungsbereich U21-U17 diese zentrale Stelle der Nachwuchsentwicklung. Frederik Gluding bearbeitet den Aufbau- und Grundlagenbereich und verantwortet das Scouting-Satelliten-System. Lückenloses Scouting und nachhaltige Kaderplanung stellen gemeinsam mit einer exzellenten Ausbildung die Schlüsselbereiche und Schwerpunkte der Nachwuchsentwicklung beim VfB dar.
Die Verzahnung des NLZ mit der Profimannschaft wird sichergestellt durch einen regelmäßigen und intensiven Austausch. Auf der strategischen Ebene durch regelmäßige gemeinsame Abstimmungen zur mittelfristigen Entwicklung und vertraglichen Bindung der herausragenden NLZ-Talente. Und auf der operativen Ebene durch wöchentliche Abstimmung zu Trainings- und Spieleinsätzen der Spieler aus der Top-Talente-Gruppe. So soll sichergestellt werden, dass die Vision des VfB baldmöglichst sichtbare Früchte trägt: „Mit der Kraft der eigenen Jugend international spielen“.
Thomas Krücken, Direktor Sport NLZ: „Die Basis unserer Weiterentwicklung und Strukturanpassung ist verbunden mit der Antwort auf die Frage: Welche Kompetenzen benötigt ein VfB Spieler 2024? Ich freue mich sehr über die Dynamik, die im Ausbilderteam des NLZ sowie im Übergangsbereich zur Lizenzspielerabteilung in den letzten Monaten entstanden ist. Auf dieser Basis werden wir gemeinsam unsere angepassten Strukturen, deren Prozesse und Inhalte in den verschiedenen Fachbereichen in die Umsetzung bringen und kommen damit einen Schritt weiter, mittel- und langfristig Profispieler zu entwickeln mit möglichst regionalen Wurzeln.“
Die zukünftigen Personalplanungen verdeutlichen, dass größtenteils die bisherigen Mitarbeiter eingesetzt werden, zum Teil allerdings in neuen Rollen. Zusätzlich konnten Top-Experten gewonnen werden sowohl für Trainer-Positionen als auch für wichtige Fachbereiche.
Die Cheftrainer:
U21 Frank Fahrenhorst (Co-Trainer Heiko Gerber)
U19 Nico Willig (Co-Trainer Tobias Rathgeb)
U17 Markus Fiedler
U16 Florian Wolff
U15 Kai Oswald
U14 Andreas Weinberger
U13 Mischa Leibfarth
U12 Deniz Ercetin
U11 Sasa Janic
Neuer Leiter Athletik: Niklas Klasen