Die Anzahl an Spielminuten hatte fast die Dreistelligkeit erreicht, als Benjamin Hadzic aus rund 25 Metern, zentraler Position zum Freistoß antrat. Sein Schuss war präzise und hart, flog knapp über die Mauer und unhaltbar für Heidenheims Torwart Christopher Junker ins Netz. Hadzic verschwand danach in einer großen weiß-roten Jubeltraube. Der VfB hatte das Final-Duell in der Verlängerung endgültig gedreht, einen packenden Pokalfight für sich entschieden und durfte wenig später die Trophäe in die Höhe recken.
Nach einem Stuttgarter Sieg hatte es im ersten Abschnitt allerdings noch nicht ausgesehen. Die Heidenheimer kreierten die besseren Chancen und ließen defensiv nur wenig zu. Eine Doppelchance von Hadzic und Nick Bätzner in der Anfangsphase war die einzige richtig gefährliche Aktion der Jungs aus Cannstatt. Heidenheim schlug kurz vor der Pause gleich doppelt zu. Zuerst stand Florijan Ahmeti nach einer Ecke zu frei im Strafraum und netzte per Kopf (39.) ein, dann legte Gökalp Kilic mit einem platzierten Flachschuss ins linke Eck zum 2:0 nach (44.)
VfB belohnt sich mit spätem Ausgleich
Die energische Pausenansprache von Trainer Heiko Gerber fruchtete in Halbzeit zwei direkt. Vier Minuten nach Wiederanpfiff legte Alexander Kopf den Ball von links ins Zentrum, Hadzic legte auf Umut Günes ab und der setzte seinen Flachschuss ins rechte untere Heidenheimer Toreck. Der Anschlusstreffer ließ neue Hoffnung beim Team mit dem Brustring aufkeimen. Lukas Schuckenböhmer hätte kurz darauf freistehend aus zehn Metern ausgleichen können, doch die Heidenheimer bekamen im letzten Moment noch einen Fuß dazwischen.
Von da an entwickelte sich ein offener Schlagabtausch. Der VfB hatte zwar mehr vom Spiel, doch auch der FCH kam zu hochkarätigen Tormöglichkeiten. Zuerst verhinderte Stuttgarts Keeper Jerome Weisheit mit einer Glanzparade gegen Kilic den dritten Gegentreffer (63.), dann blieb er auch im Eins-gegen-eins-Duell mit Jermain Ibrahim Sieger (73.). Erst als vieles bereits auf eine Finalniederlage hindeutete, schlug die Stunde für Jose-Enrique Rios-Alonso. Der VfB Innenverteidiger war in der Schlussphase aufgrund seiner Kopfballstärke fast ausschließlich im Heidenheimer Strafraum zu finden. So auch in der 87. Minute. Nick Bätzners Schuss nach einem Freistoß von der Mittellinie wurde zunächst noch geblockt, doch im Nachsetzen landete ein hoher Ball auf dem Kopf von Rios-Alonso, der den umjubelten Ausgleich erzielte.
Die Verlängerung musste also über den Pokalsieger entscheiden und da hatte der VfB dank eines toll getretenen Hadzic-Freistoßes das bessere Ende für sich – auch weil Heidenheim in der Schlussphase nicht mehr viel entgegenzusetzen hatte. Durch die tolle Mannschaftsleistung feierte die U19 und Trainer Heiko Gerber also einen starken Saisonabschluss. Herzlichen Glückwunsch, Jungs!