Die IHK Region Stuttgart und der VfB Stuttgart haben ihre Social Media Aktivitäten vorgestellt und im Rahmen eines Diskussionsabends die Entwicklung der Onlinekommunikation beleuchtet. Eingeladen dazu hatte die IHK Region Stuttgart gemeinsam mit der VfB Stuttgart Akademie.
Durch den Abend führte der VfB Stadionsprecher Holger Laser, der die Referenten Stefanie Pohl, Social Media Redakteurin der IHK Region Stuttgart und Uwe Fischer, Bereichsleiter Marketing-Kommunikation beim VfB Stuttgart, begrüßte. Als weiterer Talkgast war Timo Hildebrand gekommen, der selbst als ehemaliger Profikeeper und Person des öffentlichen Lebens verschiedene Social Media Kanäle nutzt und über seine eigenen Erfahrungen berichtete.
Es ist wichtig, die Identität zu bewahren
In ihrem Impulsreferat stellte Stefanie Pohl zunächst die Besonderheiten der Social Media Kommunikation der größten IHK in Baden-Württemberg vor. Mit etwa 160.000 Mitgliedsunternehmen aus Industrie, Handel und Dienstleistungsgewerbe der Region sowie den etwa 30.000 Azubis aus diesen Branchen, sei die Zielgruppe sehr heterogen und habe daher verschiedene Erwartungshaltungen, so Stefanie Pohl. Soziale Medien werden laut Pohl auch immer mehr als Suchmaschinen genutzt. Die Herausforderung bestehe vor allem darin, Informationen zielgruppengerecht aufzubereiten und seine eigene Identität nicht zu verlieren.
Fankultur und Kommerz dürfen in keinem Missverhältnis stehen
Um Information, um Interesse aber auch um ganz viel Emotion geht es beim VfB Stuttgart. Das wurde an vielen Stellen des Vortrages von Uwe Fischer deutlich. Die große Zahl an Zielgruppen, vom Neugeborenen bis zum ältesten Mitglied mit 106 Jahren, vom Vollblut-Fan bis hin zum Nicht-Fußballaffinen, verdeutlichte er den Zuhörern rasch, welche Bandbreite der VfB kommunikativ bespielen muss. Da wundert es kaum, dass der Club neben neun eigenen VfB Kanälen weitere 33 Spartenkanäle unterhält. Die Herausforderung in der Kommunikation sei, so Fischer, die Gratwanderung zwischen Fankultur und Kommerz optimal zu bewältigen. Im Kern gehe es darum, möglichst viele Menschen für den VfB zu begeistern. Unterhaltende Content-Formate spielen dabei eine immer wichtigere Rolle. Diese werden, so Fischer, auch beim VfB in der Kommunikation zunehmend eingesetzt.
Jeder muss seine persönliche Grenze selbst definieren
Wie er Social Media für sich nutzt, erzählte der Ex-VfB Keeper Timo Hildebrand. Mit Timos Bankgeflüster bespielt er in Zusammenarbeit mit der Mercedes-Benz Bank ein eigenes Onlineformat. Nahezu 70.000 Follower verfolgen seine Aktivitäten auf Facebook, mehr als 21.000 Menschen auf Instagram. Trotz seiner Beliebtheit gibt sich Hildebrand bescheiden. Er pflege seine Seiten überwiegend selbst und nutze privat eher Instagram, um sich zu informieren, aber auch um sich mit seinen Abonnenten über Themen wie Yoga oder Ernährung auszutauschen. Der kommerzielle Aspekt ist für Hildebrand eher nachrangig. Einen großen Vorteil für heute aktive Profifußballer sieht er darin, dass diese über Soziale Medien direkt mit ihren Fans in Kontakt treten könnten. Das biete die Möglichkeit, zu Themen Stellung zu nehmen und Dinge auch einmal in der Öffentlichkeit zu korrigieren.