Karl Allgöwer erzielt in Dresden die wichtige 1:0-Führung für den VfB am 19. April 1989.
Zeit für eine Premiere!
Nach einer Pause von etwas mehr als 21 Jahren tritt der VfB am kommenden Samstag (Anstoß
13 Uhr) wieder zu einem Auswärtsspiel in Dresden an. Zwar haben die Jungs aus Cannstatt noch nie in der sächsischen Landeshauptstadt ein Pflichtspiel gewinnen können, doch wurde hier schon so mancher Grundstein für große Erfolge gelegt.
Kampf war Trumpf in allen bisherigen Partien der Mannschaft mit dem roten Brustring bei Dynamo Dresden. Während die Heimpartien des VfB gegen Dynamo mit vier Siegen und zwei Remis meist einen positiven Ausgang nahmen, liest sich die Auswärtsbilanz des VfB bei den Elbstädtern eher ernüchternd. Seit der fußballerischen Wiedervereinigung in der Saison 1991/1992 gab es bei vier Bundesliga-Spielen für den VfB im Rudolf-Harbig-Stadion mit zwei Niederlagen und zwei Remis nur wenig zu holen.
Erfolge im UEFA-Cup
Mut machen hingegen die Auswärtspartien des VfB bei Dynamo Dresden auf internationalem Parkett. Im noch geteilten Deutschland kam es bereits in der zweiten Runde des UEFA-Cups der Spielzeit 1979/1980 zum ersten Aufeinandertreffen der beiden Vereine, zu dem der VfB mit einem durch zahlreiche Verletzungen stark dezimierten und mit Amateurspielern verstärkten Kader angereist war. Dennoch gelang es der Mannschaft des VfB Trainers Lothar Buchmann durch konzentriertes Spiel und eine geschlossene Mannschaftsleistung den 0:1 Rückstand durch Karlheinz Förster noch in der ersten Spielhälfte auszugleichen und das Remis durch großen Einsatz noch über die Zeit zu retten. Ein ebenso enges 0:0 beim Rückspiel im Stuttgarter Neckarstadion brachte den VfB sodann knapp in die nächste Runde des UEFA-Cups, wo der Verein zum zweiten Mal in seiner Vereinsgeschichte nach 1974 noch das Halbfinale in diesem Wettbewerb erreichte.
"In Dresden gab es nur Langholz"
Besonders hart umkämpft war das Rückspiel im Halbfinale des UEFA-Cups der Spielzeit 1988/1989 erinnert sich auch VfB Legende Günther Schäfer: „In Dresden gab es nur Langholz“. Die Mannschaft von VfB Trainer Arie Haan war mit einem knappen 1:0-Vorsprung aus dem Hinspiel in Stuttgart nach Dresden gefahren, den es vor 38.000 frenetischen Zuschauern im Dynamo-Stadion zu verteidigen galt. Die Dynamos liefen sodann auch von Beginn an auf vollen Touren und empfingen den VfB mit großer Härte, die sowohl die weiß-roten Spieler als auch sogar deren Mannschaftsarzt schmerzlich zu spüren bekamen, dem bei einem Einsatz auf dem Spielfeld ein Dresdner Bein gestellt wurde.
Nachdem jedoch die Sachsen ihre Torchancen in der ersten Spielhälfte alle ungenutzt gelassen hatten, schlug der VfB Torschütze aus dem Hinspiel erneut zu. Karl Allgöwer gelang in der 66. Spielminute ein sehenswerter Freistoß-Treffer aus etwa 30 Metern, der dem VfB trotz des zwischenzeitlichen Ausgleichs durch Frank Lieberam schließlich erstmalig den Einzug in ein Finale eines europäischen Wettbewerbs gegen den SSC Neapel sicherte.