Die Schauspielerin Friederike Kempter ist von ihren Rollen im Münsteraner Tatort, dem preisgekrönten Film „Oh Boy“, „Kokowääh“, „SMS für Dich“, „Tschick“ oder auch Serien wie „Ladykracher“ sowie „Heiter bis tödlich: Hauptstadtrevier“ bekannt. An diesem Freitag ist sie von 20:15 Uhr an im ARD-Film „Wer aufgibt ist tot“ zu sehen. Dieser wurde in Heilbronn und Umgebung gedreht. Hinter den Kulissen schlägt ihr Herz von Kindesbeinen an für den VfB. Mittlerweile verfolgt sie das Geschehen rund um den Club aus Cannstatt von Berlin aus. Im Interview mit www.vfb.de spricht die 37-Jährige über ihre Erfahrungen mit einer VfB Weihnachtsfeier, ihren ersten Stadionbesuch und ihren aktuellen Eindruck von der Elf des Cheftrainers Hannes Wolf.
Hallo Frau Kempter, was machen Sie am Sonntag?
Friederike Kempter: „Wenn mich meine Erkältung nicht niederringt, werde ich mit Freunden ins Stadion An der Alten Försterei gehen, um den VfB zu unterstützen. Es wäre für mich das erste Mal ein Spiel dort zu sehen. Bisher war ich dort nur zu Dreharbeiten für den Film Seitenwechsel.“
Wie haben wir uns einen Stadionbesuch von Friederike Kempter vorzustellen? Mit VfB Schal und Mütze oder doch eher in neutraler Kleidung?
Friederike Kempter: „Ich bin da eher dezent unterwegs und ziehe mir meine schwarze Baseball-Cap mit dem VfB Wappen auf.“
Sie sind in Freudental aufgewachsen. Wann hat der VfB Ihr Herz erobert?
Friederike Kempter: „Als ich elf oder zwölf Jahre alt war, hat der VfB seine Weihnachtsfeier in Besigheim organisiert. Dort bin ich damals aufs Gymnasium gegangen und war im Schulchor, mit dem ich dann auf der Weihnachtsfeier ein paar Lieder singen durfte. Als Dankeschön haben wir zwei Eintrittskarten geschenkt bekommen – und so bin ich zusammen mit meinem Vater zu meinem ersten Stadionbesuch beim VfB gekommen.“
Wie intensiv verfolgen Sie heute noch das Geschehen rund um den VfB?
Friederike Kempter: „Ich verfolge die Spiele immer noch mit großem Interesse. Unter Freunden tauschen wir uns oft aus und kommentieren das Geschehen.“
Welchen Eindruck haben Sie derzeit vom VfB?
Friederike Kempter: „Nach zuletzt drei Siegen in Serie natürlich einen sehr guten. Der VfB präsentiert sich toll und die Fans halten dem Verein die Treue. Ich habe das Gefühl, dass eine Mannschaft zusammenwächst, die nicht nur kämpft, sondern auch gut spielt und die wieder Spaß macht. Der Spaß war in den vergangenen Jahren leider etwas abhandengekommen. Die 2. Bundesliga ist aber gar nicht so schlimm, wie ich zunächst angenommen habe.“
Mit welchem Typ Spieler sympathisieren Sie eher: dem Kapitän oder Torjäger, der eher in die Rolle des Hauptdarstellers schlüpft oder dem vielleicht auch mal unauffälligen Defensivspezialisten, der den Nebendarsteller gibt?
Friederike Kempter: „Mich beruhigt es auf jeden Fall, wenn ich weiß, dass Spieler hinten der Abwehr stehen, die beim gegnerischen Angriff ihren Job zuverlässig machen.“
Mit Ihrem Vater haben Sie früher die Sportschau geschaut, später dann in Ihrer Berliner WG beim Hausputz die Konferenz im Radio verfolgt. Heute nutzen Sie Drehpausen am Set, um einen Blick auf Fußball-Übertragungen zu werfen. Was macht die Faszination Fußball für Sie aus?
Friederike Kempter: „So genau lässt sich das gar nicht erklären. Ich kann mich jedes Mal aufs Neue für dieses Spiel begeistern. Fußball interessiert mich gerade eben nicht nur, wenn eine Welt- oder Europameisterschaft ansteht. Ich mag die Bundesliga sehr. Es ist wie ein Ritual jedes Wochenende die Spiele zu verfolgen, die für die Clubs immer wieder eine Chance sind, eine Partie zu gewinnen. Das finde ich einfach spannend.“
Sie haben 2000 ihre Heimat verlassen und sind nach Berlin gezogen, unter anderem um ihre Schauspiel-Ausbildung zu absolvieren. Wie stark fühlen Sie sich nach 16 Jahren Berlin noch mit Ihrer schwäbischen Heimat verbunden?
Friederike Kempter: „Ich fühle mich mit den Menschen, mit der Sprache und dem schwäbischen Essen verbunden. Ich bin auch noch oft zu Besuch bei meiner Familie. Dennoch würde ich sagen, dass Berlin mein zu Hause geworden ist. Es ist eine offene, vielfältige und internationale Stadt, in der es mir auch nach 16 Jahren noch nie langweilig geworden ist.“
Wie präsent ist Ihr Traum noch einen Film nur mit schwäbischen Darstellern zu drehen?
Friederike Kempter: „Diese Idee finde ich immer noch schön.“
Und wie wäre es mit einem weiteren VfB Fan-Club in Berlin? Schließlich haben Sie sich im Süddeutsche Magazin einst als „eine weitere Schwäbin in Berlin“ bezeichnet.
Friederike Kempter: „Ja, in Berlin gibt es viele Schwaben. In Kreuzberg kenne ich die eine oder andere Kneipe, in die ich gehen kann und weiß, dass viele Leute der dort anwesenden Leute eben für den VfB sind. Das reicht mir aber auch. Ich bin nicht so der Mensch, um einen Fan-Club zu gründen.“
Zum Abschluss noch ein Tipp für die Partie am Sonntag…
Friederike Kempter: „…keine Frage, der VfB gewinnt. Ich denke mit 3:1.“