VfB Logo mit Claim Wasserzeichen
Access Keys:
Offizielle Website des VfB Stuttgart
2016, 27. September 2016
/?proxy=REDAKTION/Verein/VfBfairplay/olga-aufmacher-464x261.jpg
VfBfairplay, 27.09.2016

Eine weiß-rote Abwechslung im Krankenhaus-Alltag

Daniel Ginczek ist zu Besuch im Stuttgarter Olgahospital gewesen. Seit kurzem gibt es dort auf der Kinderstation einen speziellen VfB Behandlungsraum.

In Deutschland erkranken jedes Jahr 2.500 Kinder und Jugendliche an Krebs. Grund genug für den VfB, seine langjährige Unterstützung von jungen Patienten im Rahmen von VfBfairplay auszuweiten. So gibt es nun zum Beispiel im Stuttgarter Olgahospital dank der finanziellen Unterstützung aus dem VfBfairplay Fonds, einem gemeinsamen Fonds des Vereins mit dem Brustring und der Bürgerstiftung Stuttgart, eine Attraktion der speziellen Art.

Der neunjährige Paul befindet sich in einer kniffligen Situation. Er, der glühende VfB Fan, steht vor einer Wand, an der die Fotos von sämtlichen VfB Spielern hängen. Die von Mitchell Langerak und Alexandru Maxim, seine beiden Lieblinge, hatte er sich sofort, als er den Raum betreten hatte, aus der Masse herausgepickt und mit einem freudigen Gesichtsausdruck intensiv angeschaut. Als nächstes hatte der junge Bub, der auch schon als Mittelstürmer des TB Beinstein im Einsatz war, das Bild von Daniel Ginczek gesucht und gefunden. Jenem Spieler, mit dem er vor wenigen Minuten noch kurz gesprochen und sich von ihm ein Autogramm geholt hatte. Soweit, so einfach. Doch nun geht`s ans Eingemachte.

Ein paar Augenblicke heraus aus dem Krankenhaus

Gemeinsam mit seinem Vater versucht Paul die Namen der Neuzugänge und der Spieler, die in der vergangenen Saison noch abseits des Rampenlichts beim VfB II im Einsatz waren, dem richtigen Foto zuzuordnen. Eine Herausforderung, die er mit Freude angeht, die sein ganzes Fanwissen und seine volle Konzentration erfordert. Die ihn dadurch für ein paar Augenblicke gedanklich heraus aus diesem Zimmer, heraus aus dem Krankenhaus reißt – und ihn hinein in eine Welt versetzt, wie sie jeder fußballbegeisterte Bursche erlebt.

Wir befinden uns im Stuttgarter Olgahospital. Station MC31. Es ist eine nüchterne Bezeichnung für einen Ort, der für Kinder wie Paul mit bitteren Erfahrungen, mit schmerzhaften Untersuchungen und Therapien, verbunden ist. Denn wir befinden uns auf der Station von einer der größten Spezialabteilungen für krebskranke Kinder und Jugendliche im deutschsprachigen Raum. Eine Station, auf der sich die jungen Patienten langen, anstrengenden und belastenden Behandlungen unterziehen – aber auch eine Station, auf der alles unternommen wird, damit sich die Kinder und Jugendlichen möglichst einfach und vielseitig vom tristen Alltag in der Klinik ablenken können und sich wenigstens ein kleines bisschen wohlfühlen.

Im Gruppenzimmer zum Beispiel, wo es verschiedene Spielmöglichkeiten für unterschiedliche Altersklassen gibt. Auf dem Gang, wo Fahrgeräte und ein Tischkicker stehen. Oder im Unterrichtszimmer, wo die Schüler bei längeren Aufenthalten in der Klinik mit Lehrern den Schulstoff durchgehen – und das unter den jungen Patienten tatsächlich recht beliebt ist. „Wenn du schwer krank bist, willst du einfach nur wieder ein normales Schulkind sein“, verdeutlicht Diplom-Sozialpädagoge Ralf Braungart.

Neuer VfB Behandlungsraum

Seit wenigen Tagen ist die Station, in der die Zimmer nicht nummeriert sind, sondern jedes den Namen eines Tieres trägt und sich dessen Foto auf der Türe befindet, um eine Attraktion reicher: dem VfB Behandlungsraum. Dank der Unterstützung und Finanzierung durch den VfBfairplay Fonds, ein gemeinsamer Fonds des VfB Stuttgart und der Bürgerstiftung Stuttgart, präsentiert sich einer der Behandlungsräume der Station in einem neuen Gewand. Was bisher ein normales Untersuchungszimmer war, ist nun ein Ort, an dem es für die jungen Fußballfans viel zu bestaunen und auch für die nicht so sportinteressierten jungen Patienten so einiges zu betrachten gibt.

Die weißen Wände ziert nun ringsum der rote Brustring und sowie die Aufschrift „jung und wild“. An einer Wand befinden sich die Fotos aller aktuellen VfB Spieler, an der daneben hängt ein Wimmelbild vom Schlossplatz, auf dem unter anderem VfB Fans durch die Stuttgarter City flanieren. „Die Untersuchungen und Behandlungen, die in diesem Raum stattfinden, sind für die Kinder anstrengend und teils unangenehm – daher ist dieser Raum bei ihnen nicht gerade mit positiven Gefühlen besetzt“, erklärt Professor Doktor Stefan Bielack, Ärztlicher Direktor der Klinik Onkologie, Hämatologie und Immunologie am Olgahospital. Da sei es doch schön, wenn ihnen dieser Raum nun auch ein paar positive Eindrücke beschert. „Außerdem lenkt es sie ja auch ein bisschen ab, wenn wir künftig mit ihnen über den einen oder anderen Spieler sprechen oder ihnen sagen, sie sollen doch mal auf dem Wimmelbild das oder jenes suchen“, fügt Professor Doktor Stefan Bielack, der im Februar in der Sparte „Klinische Forschung“ den renommierten Deutschen Krebspreis 2016 erhielt, hinzu.

/?proxy=REDAKTION/Verein/VfBfairplay/olga-textbild-255x143.jpg

Daniel Ginczek im Gespräch mit den Kindern

Und damit nicht genug. Schon bald wird an einer der Wände zudem noch ein von Daniel Ginczek signiertes VfB Trikot hängen, das er gemeinsam mit Fritzle dem Olgahospital bei der Einweihung des VfB Behandlungszimmers überreichte.  Ein Termin, der für den VfB Stürmer, selbst Vater von zwei Kindern, weit mehr als nur ein Pflichttermin war. So nahm sich der 25-Jährige für seinen Besuch viel Zeit, quatschte mit den jungen Patienten und deren Eltern über alles, was ihnen auf der Zunge brannte, schrieb fleißig Autogramme, posierte für gemeinsame Erinnerungsfotos und inspizierte die verschiedenen Räume der Station ganz genau. „In manchen Krankenhäusern sieht es trist aus, aber hier haben es die Verantwortlichen echt super hinbekommen, die Station freundlich zu gestalten“, sagt Daniel Ginczek, „es wäre schön, wenn wir durch den VfB Raum etwas dazu beitragen, dass das Ambiente hier noch ein bisschen positiver ist. Ich finde, dass der Raum super geworden ist.“
 
Eine Meinung, die Paul und sein Vater teilen. Dabei ist es nicht nur der Raum selbst, sondern auch der Besuch von Daniel Ginczek und Fritzle, der den jungen Patienten und ihren Eltern in schöner Erinnerung bleibt. „Meine Tochter darf heute zum ersten Mal seit Wochen wieder das Zimmer verlassen“, sagt Rosalia Sacco, deren fünfjährige Tochter Anna-Maria Sophia sich am Ende der Chemotherapie befindet, „daher ist das heute schon ein ganz besonderer Tag für sie. Und dass jetzt auch noch Daniel Ginczek und Fritzle hier sind, ist für sie und auch die anderen hier eine tolle Abwechslung zum Alltag.
Es ist so schön, dass die Kinder mal wieder was erleben dürfen.“

Und das sollen sie in Bezug auf den VfB künftig noch öfters. So plant der Club aus Cannstatt zusätzlich zu regelmäßigen Besuchen von VfB Spielern und Maskottchen Fritzle im Olgahospital sowie in der Nachsorgeklinik Tannheim die Aktionen im Rahmen von VfBfairplay um eine Facette zu erweitern – und wird künftig auch an Krebs erkrankte Kinder nach überstandener Behandlung zu Heimspielen ins Stadion einladen. Damit Kinder wie der neunjährige Paul die VfB Spieler bald nicht nur auf den Fotos in einer für sie grundsätzlich eher ungemütlichen Umgebung sehen.

/?proxy=REDAKTION/vfbtv/VfBonTour/20160812_Olgaele_Ginczek-592x333_160x90.jpg
27.09.2016

VfBfairplay: Besuch im Olgahospital

Im Rahmen des sozialen Engagements besucht der VfB mit Daniel Ginczek die Stuttgarter Kinderklinik.