www.vfb.de stellt bis zum Saisonbeginn der 2. Bundesliga am 5. August in loser Reihenfolge die VfB Gegner der kommenden Saison 2016/2017 vor. Im zehnten Teil geht es um Arminia Bielefeld:
In einer Hinsicht sollten sich die Spieler vom DSC (Deutscher Sport-Club) Arminia Bielefeld kein Beispiel an ihrem neuen Trainer nehmen. Neun Mal flog Rüdiger Rehm in der 2. Bundesliga in 188 Spielen nach Erhebungen des Kicker vom Platz. Der ehemalige Aachener Willi Landgraf hat zwar genauso viele Platzverweise vorzuweisen, allerdings in einem Zeitraum von 508 Begegnungen.
Diese Statistik ist allerdings der einzige Punkt, bei dem sich die Arminia-Profis nicht an ihrem Trainer orientieren sollten. Der 37-Jährige ist davon abgesehen in diesem Sommer mit der Empfehlung zu den Ostwestfalen gekommen, über mehrere Jahre gute Arbeit bei der SG Sonnenhof Großaspach geleistet und mit dem Club in der vergangenen Saison lange Zeit im oberen Drittel mitgemischt zu haben – am Ende sprang Platz sieben heraus.
Arminia-Kapitän: Fabian Klos
Höchster Sieg der bisherigen Zweitliga-Historie
Nun wagt er den nächsten Schritt und übernimmt erstmals in seiner noch jungen Trainerkarriere die sportliche Verantwortung bei einem Zweitligisten. Rüdiger Rehm folgt auf Norbert Maier, der Bielefeld in Richtung Darmstadt verlassen hat – ausgerechnet zu dem Club, der in der Relegation 2013/2014 die Arminia in einem dramatischen Rückspiel in die 3. Liga schickte. In der von zahlreichen Auf- und Abstiegen geprägten Vereinshistorie kam es wiederholt zu einem bitteren Scheitern in einer Relegationsrunde. In der Saison 1976/1977 verspielten die Bielefelder gegen den TSV 1860 München in der Bundesliga-Aufstiegsrunde noch einen 4:0-Vorsprung aus dem Hinspiel. 1985 besiegelte ein 0:2 sowie ein 1:1 im Rückspiel gegen den 1. FC Saarbrücken den Fall in die 2. Bundesliga. Die Bielefelder brauchten nach dem Abstieg von vor zwei Jahren aber nur eine Spielzeit, um als Meister der dritthöchsten Spielklasse wieder aufzusteigen. In der vergangenen Saison belegten sie dann Platz zwölf und brachten es dabei auf insgesamt 18 Unentschieden – die Bilanz komplettieren acht Siege sowie acht Niederlagen. Kein anderes Team spielte 2015/2016 spielte öfter remis.
Eine andere „Bestmarke“ stellten die Arminen unterdessen in der Saison 1979/1980 auf. Insgesamt 28 Partien am Stück blieben sie ungeschlagen. Kein anderer Verein legte bis heute eine solche Serie innerhalb einer Spielzeit hin. Damals stiegen die Bielefelder in die Bundesliga auf. Insgesamt sieben Mal gelang dies den Ostwestfalen. Damit halten sie gemeinsam mit dem 1. FC Nürnberg den „Aufstiegsrekord“. Überhaupt stellte Arminia Bielefeld in der Spielzeit 1979/1980 so manche Bestmarke auf. Den SV Arminia Hannover schlugen sie im Mai 1980 mit 11:0. Der bis heute höchste Sieg der Zweitligahistorie. Treffsicher präsentierte sich die damalige Elf von der Alm aber nicht nur in diesem Spiel.
Die Bielefelder-Fans jubelten über ihren „100-Tore-Sturm“, an dem die Stürmer Christian Sackewitz (35 Treffer) und Gerd-Volker Schock (21 Tore) sowie der Mittelfeldspieler Norbert Eilenfeldt (30 Treffer) maßgeblichen Anteil hatten. Insgesamt traf Bielefeld in der Spielzeit 120 Mal. „Wir waren einfach eine erfolgsgeile Truppe. Wir haben perfekt harmoniert“, sagte Norbert Eilenfeldt einst gegenüber dem Kicker und ergänzte: „Es war ein Sensationsjahr.“ Gegen ein solches hätten die Bielefelder sicherlich in der kommenden Spielzeit auch nichts einzuwenden. Um ein solches zu erreichen, sollten die aktuellen Arminia-Profis aber möglichst nicht den Rekord ihres neuen Trainers in Sachen Platzverweisen brechen.
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