„Und jetzt den Ball diagonal in die Spitze spielen“, schallte es vergangenes Wochenende immer wieder durch das Robert-Schlienz-Stadion. Konzentriert lauschten die Kicker in den weiß-roten Trikots ihrem Trainer und setzen seine Forderungen um. Der Trainer heißt Fritz Quien, er ist verantwortlich für die Fußballer der Landesauswahl mit mentaler Beeinträchtigung, die der VfB Stuttgart als exklusiver Partner unterstützt.

In Vorbereitung auf die anstehende Deutsche Meisterschaft der Menschen mit einer geistigen Behinderung, die vom 13. bis 16. Juni 2016 in Schleswig stattfindet, hat sich die baden-württembergische Auswahl auf Einladung des VfB drei Tage lang in Bad Cannstatt auf die Endrunde vorbereitet. Die Herausforderung, ein achtbares Resultat gegen die starke Konkurrenz, vor allem aus Nordrhein-Westfalen, zu erzielen, ist groß. Dennoch ist der langjähriger DFB-Stützpunkttrainer Fritz Quien zuversichtlich: „Wir hatten ideale Bedingungen beim VfB, um uns gezielt vorzubereiten. Ich hoffe natürlich, dass dieser Lehrgang den Jungs nochmals einen besonderen Motivationsschub gibt.“

Bereits zwei Spieler der Landesauwahl schafften den Sprung, dank der guten Arbeit der Vereinstrainer und dem Trainerstab, in die Deutsche Nationalmannschaft. Denn nicht nur die Endrunde und das Resultat zählen für Fritz Quien und das Betreuer-Team, sondern vor allem auch die Aufnahme seiner Spieler in den Vereinsmannschaften. „Wir haben viele Spieler, die bereits in Vereinen trainieren, dort aber teilweise noch nicht so eingesetzt werden, wie wir uns das wünschen. Hier wollen wir ein besseres Verständnis für den Inklusionssport schaffen – auch durch die Leistungen der Landesauswahl“, sagt Fritz Quien.