www.vfb.de stellt bis zum Saisonbeginn der 2. Bundesliga am 5. August in loser Reihenfolge die VfB Gegner der kommenden Saison 2016/2017 vor. Im zweiten Teil der Serie geht es um den FC St. Pauli:
Das Stadion am Millerntor hat seit Anfang April neue Dauergäste. Dabei handelt es sich aber nicht um besonders treue Fans, emsige Greenkeeper oder fleißige Stadiontechniker. Nein, es sind zwei Bienenvölker, die der Verein dort angesiedelt hat, „um auf das Bienensterben aufmerksam zu machen und seine ökologische Verantwortung, insbesondere im Stadtteil zu vergrößern“, wie der Club auf seiner Website schrieb. Im anstehenden Sommer hoffen die Paulianer nun auf Populationszuwachs und darauf, dass der Ernteertrag dazu beiträgt, die Aufmerksamkeit für dieses Thema zu steigern. Für den Honig haben sie sich beim FC St. Pauli auch einen schmissigen Namen ausgedacht, der das Projekt mit dem aktuellen Trainer in Verbindung setzt. Als „Ewald-Bienen-Honig“ soll dieser letztlich firmiert werden. Diese Aktion ist nur ein Beispiel dafür, dass die Verantwortlichen beim Club aus dem wohl facettenreichsten Stadtteil Hamburgs mit der sündigen Reeperbahn, den touristenanziehenden Landungsbrücken sowie den Tanzenden Türmen und dem trendigen Karoviertel öfter als branchenüblich den Blick über den Fußball-Tellerrand hinauswerfen.
Natürlich spielen aber auch beim FC St. Pauli Wochenende für Wochenende der Ball und die Profis, die diesen möglichst im gegnerischen Tor unterbringen möchten, die Hauptrolle. Und beim Zweitliga-Team des Vereins hat nicht nur ein Trainer das Sagen, dem der Club einen Honig „gewidmet“, sondern auch den sportlichen Erfolg ans Millerntor zurückgebracht hat.
Trainiert seit Ende 2014 den FC St. Pauli: Ewald Lienen
Verträge mit Leistungsträgern verlängert
Nachdem der 62-Jährige mit St. Pauli in der Saison 2014/2015 noch knapp den Klassenverbleib mit seiner Mannschaft sicherte, mischte sie in der vergangenen Spielzeit konstant im oberen Tabellendrittel mit. Grund genug für die Clubführung den Vertrag mit Ewald Lienen Anfang Mai bis Sommer 2018 zu verlängern. „Ewald Lienen hat mit Authentizität, Leidenschaft und menschlicher Führungsstärke ein Team geformt, welches den Klassenerhalt geschafft und in dieser Saison eine tolle Entwicklung genommen hat“, sagte der Präsident Oke Göttlich zur weiteren Zusammenarbeit.
Die „tolle Entwicklung“ soll in der kommenden Saison seine Fortsetzung finden. Der Trainer und ehemalige Bundesliga-Profi, der während seiner aktiven Karriere auch abseits des Platzes während der 70er Jahre mit politischen Aussagen auf sich aufmerksam machte, passt nicht nur deswegen nach St. Pauli. Aus einem verunsicherten Team formte er auch durch personelle Umstellungen eine Elf, die vielen Konkurrenten überlegen war. So stellte Ewald Lienen beispielsweise Marc Rzatkowski seit Beginn der vergangenen Saison im defensiven Mittelfeld auf und nicht mehr wie zuvor offensiv auf der Außenbahn.
Der Spieler fühlte sich auf seiner neuen Position scheinbar wohl, sorgte für Stabilität im Mittelfeld und erzielte zudem acht Treffer, womit er zusammen mit Lennart Thy erfolgreichster Torschütze der Paulianer war. Beide verlassen St. Pauli allerdings zur kommenden Saison; Marc Rzatkowski wechselt zu Red Bull Salzburg und Lennart Thy läuft künftig für den SV Werder Bremen auf. Für Letzteren haben die FC-Verantwortlichen aber bereits für Ersatz gesorgt. Aziz Bouhaddouz kommt vom Ligakonkurrenten SV Sandhausen an die Elbe.
Darüber hinaus hat der Verein die Verträge von Leistungsträgern verlängert – darunter sind zum Beispiel der Stammtorwart Robin Himmelmann, Abwehrspieler Lasse Sobiech, der ehemalige VfB Akteur Bernd Nehrig oder auch Stürmer Fafa Picault. Beim FC St. Pauli wollen sie auch mit diesem Personal auf dem Rasen, ähnlich wie ihre neuen Stadion-Dauergäste, fleißig ausschwärmen und auch in der kommenden Saison wieder für reichlich Ertrag sorgen.
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