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2016, 21. Juni 2016
News, 21.06.2016
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News, 21.06.2016

Perspektiven schaffen

Seit mehr als zehn Jahren kooperiert VfBfairplay mit der Stiftung Stars4Kids. Deren Geschäftsführer Martin Schäfer ist stolz darauf, mit den vielen Projekten Kinder und Jugendliche in schwierigen Lebenssituationen unterstützen zu können.

„Mitmachen und gewinnen. Jedes Los gewinnt“,schallte es aus den Lautsprecherboxen an einem Stand vor dem VfB Fancenter vergangenen März, als der VfB zum Heimspiel gegen Bayer 04 Leverkusen antrat. Die sympathisch klingende Stimme machte viele VfB Fans neugierig. Sie verschafften sich nach und nach Einblicke, was es da wohl zu gewinnen gibt. Und das, was die Anhänger zu sehen bekamen, überzeugte sie: Denn neben zahlreichen VfB und Puma-Artikeln hing da auch die Trainingskleidung der VfB Lizenzspieler, die nach und nach den Besitzer wechselte. Und mittendrin am Mikrofon sowie bei der Ausgabe der Lose und Preise: Martin Schäfer, der Geschäftsführer der Stiftung Stars4Kids.

Seit Anfang der 2000er Jahre arbeitet Martin Schäfer mit dem VfB zusammen. An diese Zeit erinnert er sich gerne: „Wir haben mit einer großen Ticket-Aktion begonnen. Zu jeder Eintrittskarte gab es damals ein T-Shirt von Marcelo Bordon dazu. Wir haben 4.000 Pakete verkauft, was schon richtig gut war.“ Damals wie heute dienen die verschiedenen Maßnahmen, wie zum Beispiel die Organisation von Benefizspielen, Trainingscamps, Autogrammstunden und Tombola- bzw. Ticket-Aktionen nur einem Zweck: mit den Erlösen vornehmlich Kindern und Jugendlichen, die sich in schwierigen Lebenssituationen befinden, eine Perspektive zu bieten und sie zu unterstützen. Als internationale Hilfsorganisation mit Sitz in Rudersberg setzt sich Stars4Kids in zahlreichen landesweiten Projekten, aber auch für Kinder direkt in den Hungerregionen dieser Erde ein.

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Geschäftsführer von Stars4Kids: Martin Schäfer

Prägende Erlebnisse auf dem Weg zur Stiftungsgründung

Bis zur Gründung der Stiftung Stars4Kids und den vielen hundert Aktionen, die seither stattgefunden haben, war es für Martin Schäfer ein langer und steiniger Weg. Gebürtig in Erfurt, aufgewachsen mit zwei Brüdern, erzählt der 49-Jährige von einer „bewegten und schwierigen Jugendzeit“, in der er „christlich katholisch“ erzogen wurde. Über seine Lehre als Einzelhandelskaufmann sagt Martin Schäfer heute, dass „alles seinen Sinn“ hatte. Denn wenngleich das damals noch nicht ersichtlich war, so ist die Lehre heute eine wichtige Grundlage für die bürokratischen Arbeiten in der Stiftung. Nach der Ausbildung folgte ein einschneidendes Erlebnis im Leben des dreifachen Familienvaters. „Wegen der Klärung eines Sachverhalts“ kam er im März 1989 in das Erfurter Gefängnis, wurde am Tag der Deutschen Einheit aber wieder entlassen. „Dass ich damals im Recht war, wollte niemand hören. Diese Zeit war dann der Wendepunkt in meinem Leben. Es war ein wichtiger Prozess, in dem die Vision entstand, Menschen die ausgestoßen oder benachteiligt sind, zu helfen.“ Die Arbeit in einem Erfurter Waisenhaus einige Zeit später hat Martin Schäfer sehr berührt und darin bestärkt, seine Vision voranzutreiben.

Ein „Schlüsselerlebnis“ war an einem Ostersamstag Anfang der 90er Jahre bei einem Bundesligaspiel im Münchner Olympiastadion, das Martin Schäfer besuchte. Nach dem Spiel nahm er sein Herz in die Hand und rief dem Spieler Jorginho zu, er habe eine Vision über die er gerne mit ihm sprechen würde. Zugegeben eine direkte und ehrliche Ansprache, wie es Martin Schäfer noch heute pflegt – und sie zeigte Wirkung. Der Stein kam ins Rollen. Sie unterhielten sich und diskutierten über das Vorhaben, dort Hilfe zu leisten, wo sie dringlich benötigt wird und wo der Fußball ein entscheidender Antrieb sein kann. Heute ist Jorginho neben seinem Trainerjob in der zweiten brasilianischen Liga der Vorstand der Stiftung Stars4Kids und ein guter Freund der Familie geworden. Gemeinsam fördern sie unter anderem das Projekt „BOLA PRA FRENTE“ in Rio de Janeiro, das gefährdeten Jugendlichen zu einer selbstbestimmten Zukunft sowie kultivierten Lebensweise jenseits von Drogenkonsum und Kriminalität verhilft. Mit seiner Frau Heike, die mit ihm „unglaubliche Pionierarbeit“ geleistet hat, und seinen beiden Söhnen Immanuel und Josua sowie seiner Tochter Noemi-Joy lebt Matin Schäfer heute im beschaulichen Rudersberg, etwa 30 Kilometer entfernt vom Trainingszentrum des VfB. Der Verein mit dem roten Brustring ist für ihn nicht nur aufgrund der räumlichen Nähe etwas Besonderes, sondern vor allem weil die VfB Fans eine „sehr große Kraft entwickeln können“ und ein „richtig gutes Herz haben“.

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Martin Schäfer lobt die Kooperation mit dem VfB

Sehr gute Zusammenarbeit mit dem VfB

Über die Jahre hinweg wurden zusammen mit den VfB Verantwortlichen immer wieder Autogrammstunden im Breuningerland, Ticket-Aktionen zu Heimspielen oder Tombola-Aktionen organisiert. „Wir sind sehr glücklich darüber, dass wir mit Stars4Kids einen professionellen und sehr verlässlichen Partner gefunden haben, der uns dabei unterstützt, Erlöse für unsere zahlreichen sozialen Projekte zu generieren“, sagt der VfBfairplay Beauftragte Peter Reichert. Fortan wird die Einrichtung „Weg zur Freiheit“ der christlichen Drogenhilfe in Leonberg, mit der Stars4Kids bereits zusammenarbeitet, zu den VfBfairplay Projekten gehören und darf sich auf Unterstützung freuen.

Der Aufwand, der allein hinter einer Tombola-Aktion steckt, ist nicht zu verkennen. Vier bis acht Personen sind an einem Stand involviert. Es muss alles fein säuberlich vorbereitet sein, verschiedene Artikel für verschiedene Preisschienen müssen bereit liegen. „Wir legen großen Wert auf eine top Präsentation. Das ist mit den Jahren gewachsen“, erklärt Martin Schäfer, der die Tombola-Aktion für seine Stiftung sowohl in Bahnhöfen, großen Einkaufs-Centern als auch bei anderen Bundesligavereinen durchführt. „Es ist ein großer Aufwand und auch ein Knochenjob, aber wir können damit jährlich, inklusive der Kleiderspenden, über 500.000 Euro in die sozialen Projekte fließen lassen, und das treibt an.“

Wer Martin Schäfer erlebt, der weiß, dass damit noch nicht das Ende seines Engagements erreicht ist. Wie ein zuverlässig laufender Dieselmotor, der natürlich hin und wieder seine Ruhepausen benötigt, treibt er seine Arbeit voran. Er spricht davon, dass eine „noch breitere Aufstellung“, die „Einbindung von Persönlichkeiten“ und „ein sehr gut funktionierendes Netzwerk“ noch mehr bedürftigen Kindern und Jugendlichen bessere Perspektiven ermöglichen könnten. Der VfB wird mit Stars4Kids weiterhin Verantwortung übernehmen und ein wichtiger Stützpfeiler sein. Es wird also auch künftig vor dem VfB Fan Center immer wieder zu hören sein: „Mitmachen und gewinnen. Jedes Los gewinnt“.