Dr. Helga Breuninger ist Vorstandsvorsitzende der 2001 gegründeten Bürgerstiftung Stuttgart. Sie wurde 1947 in Stuttgart in der vierten Generation der Warenhausgruppe Breuninger geboren. 1980 übernahm sie die Leitung der Breuninger Stiftung GmbH in Stuttgart und bekleidet seither auch mehrere Ehrenämter in der Landeshauptstadt. Sie ist unter anderem Vorstandsvorsitzende des Literaturhauses, des Kinder- und Jugendtheaters und der Bürgerstiftung Stuttgart.  

Die Bürgerstiftung Stuttgart ist eine etablierte Institution in der Stadt. Sie kooperieren mit dem VfB nun erstmals mit einem Fußballverein. Was versprechen Sie sich von dieser Kooperation?
Dr. Helga Breuninger: "Die Bürgerstiftung Stuttgart fördert Kinder, arbeitet zum Thema Palliativ, engagiert sich sehr im Bereich Flüchtlinge und unterstützt Ehrenamtliche – es gibt viel zu tun und da sind wir sehr froh, jetzt mit einer etablierten und attraktiven „Stuttgarter Säule“ für ein noch besseres Miteinander arbeiten können. Wir hatten gleich einen guten Draht über die Entdeckung unserer Gemeinsamkeiten: der VfB unterstützt, ebenso wie wir, viele gute Projekte mit ähnlichen Zielen."

Sowohl der VfB Stuttgart als auch die Bürgerstiftung unterstützen bereits eine Vielzahl an sozialen Projekten. Wie wollen Sie künftig den Doppelpass spielen?
Dr. Helga Breuninger: Als Bürgerstiftung Stuttgart können wir dazu beitragen, die sozialen Projekte des VfB noch besser zu betreuen, zu unterstützen, gleichzeitig neue zu finden und diese zu entwickeln.  Das ist unsere Profession und wir hoffen natürlich, dass der VfB in seinen Reihen für die Arbeit der Bürgerstiftung wirbt. Dass Menschen im Umkreis des VfB uns kennenlernen und sagen: Ja, mir geht es gut hier, da gebe ich was zurück. Die Bürgerstiftung Stuttgart macht gute Projekte für Kinder und Flüchtlinge, für Menschen in Not oder Einsamkeit, da engagiere ich mich jetzt mit Geld, Zeit oder Ideen. Wir freuen uns über jede Mail, jeden Anruf, jede Spende.

Die Bürgerstiftung steht unter anderem für die Förderung des ehrenamtlichen Engagements, sie ist eine lokale Plattform für Kontakt, Austausch und Vernetzung. Welche Bedeutung hat für Sie daneben auch die Notwendigkeit der finanziellen Unterstützung von Projekten?
Dr. Helga Breuninger: Die Bürgerstiftung Stuttgart hat in den vergangenen Jahren festgestellt, dass Projekte besser funktionieren, wenn alle, die von diesem Thema betroffen sind, auch sagen können was sie wirklich brauchen und wie sie es machen würden. Ich halte wenig davon, dass vergleichbare Dinge in unserer Stadt doppelt und dreifach angepackt werden. Deswegen sind uns – noch vor jeder Finanzierung – eine abgestimmte Zusammenarbeit und Vernetzung wichtig. Am Ende geht es aber immer darum, mit den Projekten Menschen ganz konkret zu helfen, damit sie hier besser leben. Und wenn wir überzeugt sind, dass solch ein Projekt mit einer maßgeblichen Finanzierung durch uns und unsere Partner am besten vorangebracht werden kann, dann kommen wir auch dieser Aufgabe so gut wir können nach. Um es mit dem Fußball zu vergleichen: Nur wenn das Team gemeinsam voll dahinter steht, fallen die Tore. Deshalb setzen wir auf Teambuilding und vollenden dann auf dem Feld.