VfB Stuttgart II
VfL Osnabrück
0:1 | Savran | (62. Min) |
Timo Baumgartl gab sein Comeback.
Zu viele Chancen nicht genutzt
Trotz einer guten Leistung und einigen richtig guten Torchancen steht der VfB II im Heimspiel gegen den VfL Osnabrück am Ende mit leeren Händen da. Das Team von Trainer Walter Thomae unterliegt dem Tabellendritten vor 765 Zuschauern mit 0:1 und verpasst es damit zumindest bis zu den restlichen Partien des 31. Spieltags am Samstag die Abstiegsplätze zu verlassen.
Das Tor des Tages erzielte Halil Savran. Der Osnabrücker Stürmer staubte in der 62. Minute aus kurzer Distanz ab, nachdem VfB II Keeper Benjamin Uphoff einen Schuss von Michael Hohnstedt nicht richtig festgehalten hatte.
VfB II Trainer Walter Thomae muss sich langsam vorkommen wie Hauptdarsteller Bill Murray in der Komödie „Und täglich grüßt das Murmeltier“.
Denn als die beiden Trainer bei der Pressekonferenz nach dem Spiel um ihr Fazit zum Spiel gebeten wurden, saß neben ihm in Gästecoach Joe Enochs bereits zum x-ten Mal in dieser Saison ein Trainer des Gegners, der den VfB Youngsters ein dickes Kompliment für ihre gute Leistung aussprach und sich sehr glücklich schätzte, dass sein Team trotzdem noch drei Punkte mitnehmen darf. Ein Kompliment, das nett gemeint war, das zutreffend war – das aber den VfB II unterm Strich auch nicht weiterbringt. „Wir haben gut gespielt. Es ist nicht selbstverständlich, dass man sich gegen eine Mannschaft wie Osnabrück so viele Chancen erarbeitet“, resümierte Walter Thomae, „aber schlussendlich stehen wir jetzt mit null Punkten da.“
Genau genommen waren es fünf richtig gute Torchancen – allein vier davon zu einem Zeitpunkt, als es noch 0:0 stand – die der VfB II nicht zum Torerfolg nutzte. Die erste hatten die Gastgeber bereits in der achten Minute: Nach einer schönen Kombination im gegnerischen Strafraum zwischen Joel Sonora, Marvin Wanitzek und Mart Ristl kam Letzterer aus zehn Metern Torentfernung zum Abschluss. Sein Schuss wurde jedoch im letzten Moment von einem Osnabrücker Gegenspieler zum Eckball abgelenkt. Bei der nächsten guten Möglichkeit verpasste Joel Sonora, der diesen Angriff zuvor mit einem schönen Solo im Mittelfeld eingeleitet hatte, in der 28. Minute die Hereingabe des stark spielenden Phillipp Mwene sieben Meter vor dem Tor freistehend denkbar knapp. Nur eine Minute später kam Matthias Zimmermann nach einer Flanke von Daniele Gabriele aus sieben Metern zum Schuss – aber schoss Gästekeeper Marvin Schwäbe ab. Der Osnabrücker Schlussmann sollte anschließend noch zwei weitere Male in höchster Not für sein Team retten. Erst in der 51. Minute, als Marco Grüttner nach einer Flanke von Phillipp Mwene in der Nähe des linken Pfostens aus spitzem Winkel zum Kopfball kam, aber Marvin Schwäbe seinen Körper noch dazwischen werfen und den Ball zur Ecke lenken konnte. Und dann in der 78. Minute, als sich der direkt nach der Osnabrücker Führung eingewechselte Max Besuschkow nach einer Flanke von Tobias Rathgeb im Rücken der VfL-Abwehr davon stahl, den Ball gut mit der Brust annahm, aus acht Metern abzog – aber anstatt ins Tor das Gesicht von Marvin Schwäbe traf. Nach einer kurzen Behandlungspause spielte Marvin Schwäbe die Partie zu Ende und wurde zum gefeierten Held der Gästefans.
Den Osnabrückern reichten indes zwei gute Möglichkeiten, um zum 1:0-Erfolg zu kommen. Bei der ersten scheiterte Addy Waku Menga in der 16. Minute zwar noch am Pfosten, nachdem Benjamin Uphoff einen Osnabrücker Pass in die Tiefe abfangen wollte, aber am Ball vorbeigerutscht war und der VfL-Stürmer dadurch unverhofft aus spitzem Winkel doch noch zum Abschluss gekommen war. Die zweite dagegen nutzten die Gäste in der 62. Minute gnadenlos aus: Benjamin Uphoff konnte einen Schuss von Michael Hohnstedt nicht richtig festhalten. Osnabrücks Halil Savran reagierte am schnellsten und hämmerte den Ball aus drei Metern ins Netz.