Bernd Wahler und Christian Gentner sind sich einig. „Nachdem die Mannschaft gegen Augsburg alle Grundtugenden vermissen lassen hat, muss jetzt ein Impuls aus dem Team kommen“, sagt der VfB Präsident und der Mannschaftskapitän wählt folgende Worte: „Wir stehen in der Pflicht. Wir wollen beweisen, dass wir sowohl über unsere Grenzen gehen als auch dem Spiel des Gegners wehtun können.“ Damit meint der 30-Jährige, dass einerseits jeder Spieler nach dem Trainerwechsel im Laufe dieser Woche um seinen Platz in der Mannschaft kämpft und andererseits das Team am Sonntag beim Auswärtsspiel bei Borussia Dortmund geschlossen agiert. „Kurzfristig gilt es die Zahl der Gegentore zu verringern. Bei aktuell 31 kassierten Treffern gibt es da keine zwei Meinungen“, sagt Christian Gentner.
Der Kapitän und seine Teamkollegen werden derweil am 14. Spieltag erstmals vom bisherigen VfB II Trainer Jürgen Kramny betreut, der interimsweise das Amt übernommen hat. „Durch seine Arbeit bei der zweiten Mannschaft verfügt er über einen Erfahrungsschatz, der uns weiterhelfen wird“, sagt Christian Gentner. Eine lange Kennenlernphase zwischen Coach und Mannschaft war indes nicht erforderlich. „Viele Spieler kennen ihn schon. Und er ist ein aufgeschlossener Typ“, sagt der 30-Jährige.
Christian Gentner: "Stehen in der Pflicht"
Die Balance finden
Darüber hinaus ist Jürgen Kramny der Mann, hinter dem die Vereinsführung steht. „Er hat unser volles Vertrauen. Wir sind sicher, dass er die Spieler richtig anpackt und aus jedem Einzelnen alles rauskitzelt“, sagt Bernd Wahler, der allerdings auch betont, dass der Vorstand parallel über andere Lösungen zur Besetzung der Cheftrainer-Position nachdenkt. „Das gehört zu unserer Sorgfaltspflicht gegenüber dem Verein“, sagt der Präsident. „Wir wissen um den Ernst der Lage. Bis zur Winterpause stehen noch wichtige Partien auf dem Plan, in denen wir punkten wollen“, sagt Bernd Wahler.
Bei der Neubesetzung der Schlüsselpersonalie Cheftrainer sei die Balance zwischen kurz- und mittel- beziehungsweise langfristiger Planung zu finden, wie der Präsident sagt. Ein Mann also, der sowohl kurzfristig positive Resultate erzielt, als auch mit Perspektive agiert. Und der sich an den Eckpfeilern des VfB Konzepts orientiert, das sich auch weiterhin vom Bundesligateam bis in die Jugendmannschaften durchziehen soll. Auch in diesem Punkt sind sich Bernd Wahler und Christian Gentner einig. „Eine langfristige Lösung wäre optimal“, sagt der Kapitän. Der Präsident und er treten also vor der Partie in Dortmund schon mal geschlossen auf, so wie sich die VfB Profis auch am Sonntag präsentieren wollen.