Die TSG Hoffenheim ist mit einem großen Plus in die Saison gestartet – zumindest finanzieller Art. Roberto Firmino verließ das Team aus dem Kraichgau für eine Ablöse von kolportierten 40 Millionen Euro. Der offensive Mittelfeldspieler erzielte während seiner vier Jahre bei der TSG in 140 Bundesligaspielen 38 Tore und bereitete 29 vor. An diesen Zahlen ist abzulesen, dass dem finanziellen Plus, durch den Abgang des Leistungsträgers sportlich gesehen ein qualitativ großes Minus gegenüberstand. Zudem wechselte mit Kapitän Andreas Beck eine weitere Stütze des Teams in Richtung Istanbul. Dort schnürt er mittlerweile für Besiktas die Fußballschuhe. Außerdem stürmt Anthony Modeste mittlerweile für den 1. FC Köln und Sejad Salihovic läuft in China auf.
Doch wer dachte, dass die Hoffenheimer die eigenommen Millionen aus dem Verkauf des Brasilianers in Gänze sofort reinvestierten, sah sich getäuscht. Neben einigen Akteure aus dem eigenen Nachwuchsbereich, verpflichteten die Verantwortlichen mit Fabian Schär vom FC Basel sowie Pavel Kaderabek von Sparta Prag Spieler mit Perspektive. Zudem kehrte mit dem ehemaligen VfB Stürmer Kevin Kuranyi ein Routinier von Dinamo Moskau in die Bundesliga zurück und unterschrieb einen Vertrag im Kraichgau. Darüber hinaus wurde die TSG kurz vor der Schließung des Transferfensters nochmals aktiv und verpflichtete den Stürmer Eduardo Vargas vom SSC Neapel.
Früher beim VfB, jetzt bei der TSG: Kevin Kuranyi
Jüngst den ersten Saisonsieg gefeiert
Nach fünf Wochen im Team des Trainers Markus Gisdol hat der Chilene besonders in der vergangenen Englischen Woche mit guten Leistungen auf sich aufmerksam gemacht. "Edu ist ein Juwel", sagte der TSG-Coach jüngst gegenüber dem Kicker. Gemeinsam mit seinem Offensivpartner Kevin Volland sorgte der Neuzugang dafür, dass Hoffenheim nach verhaltenem Saisonstart gegen den FC Augsburg den ersten Sieg (3:1) in der Spielzeit 2015/2016 feierte. Kevin Volland erzielte zwei Treffer und Eduardo Vargas, den aktuell eine Knöchelprellung schmerzt, bereitete ein Tor direkt vor. Zudem war er vor dem 3:1 im gegnerischen Strafraum nur durch ein Foul zu stoppen. Den Elfmeter verwandelte mit Jonathan Schmid schließlich ein weiterer Neuzugang.
Dieser erste dreifache Punktgewinn sowie das Unentschieden gegen Borussia Dortmund wenige Tage zuvor ließ die Verantwortlichen in Hoffenheim aufatmen. Denn in den fünf Partien zuvor sammelte die TSG in fünf Begegnungen lediglich einen Zähler beim torlosen Unentschieden gegen den Aufsteiger aus Darmstadt, hinzu kam vor dem Bundesligastart ein frühes Aus im DFB-Pokal gegen 1860 München (0:2).
Diese Misserfolge wollen die Hoffenheimer, die in der vergangenen Saison lange gute Aussichten auf das Erreichen eines Europapokal-Platzes hatten, nach zwei Spielen ohne Niederlage hinter sich lassen und die aktuell negativen Bilanz in eine positive verwandeln. Damit weitermachen wollen sie am nächsten Samstag, wenn von 15:30 Uhr an der VfB zu Gast ist. Die Jungs aus Cannstatt werden aber alles daran setzen, dass sich das sportliche Plus bei der TSG noch etwas auf sich warten lässt.