„Niemals geht man so ganz“, sang Trude Herr Ende der Achtzigerjahre. Gegangen ist Asgeir Sigurvinsson 1990 dann doch. Der Isländer beendete zumindest seine Spielerkarriere in diesem Jahr beim VfB. Acht Jahre hatte der Mittelfeldspieler zum damaligen Zeitpunkt das Trikot mit dem roten Brustring übergestreift und in mehr als 200 Pflichtspielen für den VfB seine Trainer und die Fans mit seinem präzisen Passspiel, seiner Schusskraft und seiner Laufstärke überzeugt.
Als Spielmacher prägte er das Auftreten des damaligen VfB Teams. Die Medien verliehen ihm aufgrund seiner Spielweise den Spitznamen „Eismeer-Zico“, in Anlehnung an seine Herkunft und den ehemaligen brasilianischen Nationalspieler. Asgeir Sigurvinsson, der stets mit heruntergelassenen Stutzen spielte, trug 1984 einen großen Teil zum Gewinn der damals dritten Deutschen Meisterschaft des VfB bei. In historischen Rückblicken wird er dabei „als mannschaftsdienlicher Spieler ohne Star-Allüren“ bezeichnet.
Der Isländer beim Titelgewinn 1984
Vom Spieler zum Scout
Nach seiner Karriere erinnerte sich der Isländer dann vermutlich an den Song von Trude Herr. Denn der ehemalige Spieler lief zwar nicht mehr im Brustringtrikot auf, blieb dem Verein dennoch bis 1993 als Scout erhalten. Zudem baute er sich neben dem Fußball ein zweites Standbein auf und eröffnete in Denkendorf den Getränkemarkt „Sigurvinsson“. Im Jahr 2008 wurde der technisch versierte Mittelfeldspieler schließlich zu Islands bis dato bestem Fußballspieler aller Zeiten gewählt.
Nach seiner Tätigkeit als VfB Scout kehrte der Isländer in seine Heimat zurück, wo er unter anderem noch Technischer Direktor beim isländischen Verband sowie Nationaltrainer war. Trotz der Entfernung ist der Mittelfeldspieler beim VfB auch bis zum heutigen Tag bestens in Erinnerung. So ganz geht man eben niemals.
An diesem Freitag feiert Asgeir Sigurvinsson seinen 60. Geburtstag. Der VfB bedankt sich bei seinem ehemaligen Spieler sowie Scout für dessen Einsatz und dessen Verdienste und wünscht ihm alles Gute zum Geburtstag.
