Rüdiger Hoffmann verspricht Besserung – auch für den leidgeplagten Fußballfan. Der Comedian und bekannte Sohn Paderborns bewirbt seine aktuelle Tour „Aprikosenmarmelade“ auf der eigenen Webseite jedenfalls mit den Worten „wenn im Leben mal wieder die nötige Süße und Leichtigkeit fehlt“.
Wenn der VfB am Samstag von 15:30 Uhr an zum 34. Saisonspiel beim SC Paderborn 07 gastiert, dann wird nur der Sieger süße Gefühle verspüren. Leicht zu beschreiben ist hingegen die Ausgangsposition. Beide Vereine müssen gewinnen, um ihr Ziel sicher erreichen zu können. Der VfB den direkten Klassenverbleib, der SCP den Relegationsplatz. Dementsprechend motiviert wird der Aufsteiger vor dem eigenen Anhang auftreten – und dabei auch auf einen Glücksschub durch besondere Zuschauer hoffen.
Glücksschub durch Schornsteinfeger?
Die Schornsteinfeger aus dem Kreis Paderborn werden nämlich mit ihrer Berufskleidung in die Fußballarena der 145.000 Einwohner zählenden Stadt strömen und wie die meisten anderen in dem 15.000 Zuschauer fassenden Stadion dem SCP die Daumen drücken. Allerdings unabhängig vom Ergebnis können die Fans des 53. Bundesliganeulings auf eine beeindruckende Premierensaison im deutschen Fußball-Oberhaus zurückblicken.
Cheftrainer in Paderborn: André Breitenreiter
Als Tabellenführer ist die Mannschaft von André Breitenreiter am fünften Spieltag zum FC Bayern München gereist und hat dort erst die erste Niederlage der Saison hinnehmen müssen. Im Laufe der Spielzeit folgten bislang noch 15 weitere Misserfolge, aber auch ein Rekordtor des Paderborners Moritz Stoppelkamp, der sich mit 82,3 Metern in die Geschichtsbücher eintrug.
Ereignisreiche Saison
Der Überraschungsstarter der Hinrunde verpatzte den Auftakt in die zweite Saisonhälfte, begann mit zwei Niederlagen und 0:8 Treffern. Später folgte eine Serie von sechs Spielen ohne eigenen Torerfolg (fünf Niederlagen, ein Remis). Danach fingen sich die Paderborner wieder und sendeten getreu ihrem Vereinslied „Helden geben niemals auf“ Lebenszeichen an den Rest der Liga. Trotz der sieben Punkte aus den zurückliegenden sechs Partien sind die Westfalen nun erstmals auf den letzten Tabellenplatz abgerutscht. Ganz oben, ganz unten, Rekordtor, Überraschungen – die Saison war eben schon jetzt sehr ereignisreich und hält mit dem Abschlussspiel am Samstag nun noch ein nervenaufreibendes Finale bereit.
In diesem werden die Paderborner sicher noch einmal im besonderen Maße versuchen, ihre Kollektivstärke auf den Platz zu bringen und dem VfB alles abverlangen. Das haben sie am vergangenen Wochenende auf Schalke bewiesen und dort nach einer starken Leistung nur durch ein Eigentor kurz vor dem Abpfiff verloren. Warnung genug also für die Mannschaft von Huub Stevens, der zu wünschen ist, dass die Schornsteinfeger nach dem Abpfiff ihren Hut vor allem aufgrund der Leistung des Gastteams ziehen.