Jürgen Kramny mit Daniel Ginczek.
"Eine Win-win-Situation"
Nach 38 Spieltagen schloss der VfB II die Saison 2014/2015 auf dem 13. Tabellenplatz ab. Zum Abschluss siegte die junge Mannschaft beim FC Energie Cottbus mit 3:2. Im Interview spricht der Trainer Jürgen Kramny über dieses Spiel, die erreichten Saisonziele, sein Trainerteam und blickt auf die kommende Saison voraus.
Zum Abschluss der Saison gab es mit dem 3:2 bei Energie Cottbus einen Auswärtssieg. Waren Sie zufrieden mit dem letzten Auftritt ihrer Mannschaft?
Jürgen Kramny: „Es war ein absolut positiver Abschluss dieser Saison. Vor allem die Art und Weise wie sich die Mannschaft nach dem frühen Rückstand präsentiert hat, war aller Ehren wert. Sie hat noch einmal einen absoluten Siegeswillen an den Tag gelegt und das Spiel verdient gewonnen.“
Die Saisonziele wurden erreicht. Was ist wichtiger, der Klassenerhalt oder die Heranführung einzelner Spieler an die Bundesligamannschaft?
Jürgen Kramny: „Beides ist wichtig und lief quasi parallel. Timo Baumgartl hat unter schwierigen Bedingungen den Sprung in die Bundesliga geschafft, und mit Daniel Ginczek, Antonio Rüdiger und Daniel Didavi haben drei Spieler ihre Testläufe für die Bundesliga bei uns absolviert und sind zum Saisonende dann auch immens wichtig geworden. Insgesamt hatten wir einen sehr schwierigen Start in die Saison, haben uns aber zusammengerauft und die notwendigen Ergebnisse erzielt, es war sicher keine einfache Saison.“
Die Integration der Spieler aus der Bundesligamannschaft schien problemlos zu gelingen…
Jürgen Kramny: „…man kann von einer Win-win-Situation sprechen. Alle Spieler wurden gut integriert und haben dazu beigetragen, dass die Mannschaft funktioniert – unabhängig vom jeweiligen Ergebnis. Von der Leistung haben uns alle Spieler verstärkt.“
Im Laufe der Saison gab es immer wieder Höhen und Tiefen und zeitweise war es sehr eng im Abstiegskampf. Gab es rückblickend ein Schlüsselerlebnis oder -spiel?
Jürgen Kramny: „Das Heimspiel gegen Rostock am 36. Spieltag. Wir hatten zuvor vier Mal in Serie verloren und unser Vorsprung auf den ersten Abstiegsplatz war auf vier Punkte geschmolzen. Wir haben den Fokus komplett auf diese Begegnung gelegt. Der Spielverlauf glich dann einem Spiegelbild der Saison. Führung, Ausgleich, erneute Führung, wieder Ausgleich und dann der Siegtreffer. Wir sind hingefallen und immer wieder aufgestanden.“
Der VfB II wurde wieder einmal beste zweite Mannschaft Deutschlands. Gibt es ein Erfolgsgeheimnis?
Jürgen Kramny: „Wir haben im Trainerteam eine Kontinuität und arbeiten seit vier Jahren zusammen. Wir sind eine geschlossene Einheit mit dem Betreuer- und Funktionsteam und leben den Zusammenhalt vor. Dies unterscheidet uns vielleicht von dem einen oder anderen Verein.“
Erneut steht ein großer Umbruch im Kader bevor. Worin bestehen in diesem Zusammenhang die größten Herausforderungen?
Jürgen Kramny: „Zunächst einmal muss die Truppe zusammenfinden und mannschaftlich zusammenwachsen. Dazu bleibt abzuwarten, wie sich die A-Jugendlichen entwickeln und wie sie die Umstellung auch körperlich hinbekommen.“