20 Saisonspiele, 16 Siege, vier Unentschieden und keine einzige Niederlage. Dazu noch 13 Punkte Vorsprung auf den Zweitplatzierten FC Bayern München. Die U15 Mannschaft des VfB dominiert in dieser Saison die C-Junioren Regionalliga Süd. Da stellt sich die Frage: Wer ist für den Erfolg verantwortlich? „Das liegt natürlich am Trainer“, sagt der U15 Coach Kai Oswald lachend und fügt ernsthaft an: „Wir haben in dieser Saison einen überdurchschnittlich guten Jahrgang mit vielen Toptalenten, die weit entwickelt und auch technisch auf einem sehr hohen Niveau sind.“ Er selbst ist mittlerweile im zweiten Jahr Trainer der U15 und hat bereits früher als Co-Trainer der U14, U16 und U19 in der VfB Nachwuchsabteilung gearbeitet.
Doch nicht nur seine Trainerkarriere hat der gebürtige Geislinger beim VfB begonnen, er legte beim Club aus Cannstatt auch den Grundstein für seine Profikarriere als Spieler. Als damals 16-Jähriger wechselte er zur U17 des VfB. Er wurde mit der B-Jugend Deutscher Meister und schaffte wenig später mit dem VfB II den Aufstieg in die Regionalliga. 1999 gab er schließlich gegen den FC Bayern München sein Debüt für die Bundesligamannschaft. Die Partie ging zwar mit 0:2 verloren, doch für Kai Oswald war sie trotzdem etwas ganz Besonderes. „Als 20-Jähriger das erste Spiel im großen Stadion zu bestreiten und dann auch noch gegen die Bayern. Das war eine Wahnsinnserfahrung.“
Nach seiner Debütsaison 1998/1999, in der er insgesamt fünf Bundesligaeinsätze absolvierte, war Kai Oswald bei mehreren Vereinen in der Bundesliga und 2. Bundesliga aktiv. Bei Hansa Rostock, Hannover 96, dem MSV Duisburg, dem Karlsruher SC, der SpVgg Unterhaching und dem FC Carl Zeiss Jena streifte er in der Folge das Trikot über. Für ihn sei es kein einfacher Schritt gewesen, den VfB zu verlassen, da er im Herzen noch tief mit dem Verein verbunden gewesen sei, berichtet der heute 37-Jährige. Auch aus diesem Grund zog es ihn nach seiner aktiven Karriere zum VfB zurück.
Beim VfB begann schon Kai Oswalds aktive Karriere.
"Ständiger Austausch"
„Nach einer schweren Knieverletzung war ich gezwungen, meine Profikarriere zu beenden. Für mich war aber immer klar, wenn sich mir die Möglichkeit bietet, Trainer zu werden, dann will ich diese Chance auf jeden Fall ergreifen. Beim VfB ist das natürlich optimal.“
Seine Erfahrungen als Ex-Profi kann er im neuen EnBW Nachwuchsleistungszentrum gut an seine Schützlinge weitergeben. „Ich will den Jungs die richtige Einstellung übermitteln und denke, die Tatsache, dass ich ein ehemaliger Profi bin, ist dabei hilfreich. Schließlich habe ich das erlebt, was ihnen im besten Fall bevorsteht“. Mit den anderen Jugendtrainern teilt er sich ein gemeinsames Büro. „Wir sind natürlich ständig im Austausch und diskutieren viel. Die Zusammenarbeit ist sehr eng, auch mit den sportlichen Leitern, die direkt nebenan sitzen“, erzählt Kai Oswald, der später gerne einmal im Profibereich als Trainer aktiv sein würde.
Neben dem U15 Jahrgang leitet der 37-Jährige auch das Schulkooperationstraining. Dabei handelt es sich um ein Zusatztraining für einen Teil der Spieler, die dadurch eine weitere Trainingseinheit haben und sich so optimal entwickeln können. „Im Vergleich zu früher hat sich vor allem die Athletik, Schnelligkeit und das taktische Verständnis enorm weiterentwickelt. Bei uns war das damals alles noch ein wenig anders“, sagt der Nachwuchstrainer.
Die Meisterschaft mit der U15 wird sich Kai Oswald mit seinem Team sechs Spieltage vor Saisonende wohl nicht mehr nehmen lassen. Trotz des talentierten Jahrgangs, kann man bei so einem Vorsprung schon mal sagen: Das liegt natürlich auch am Trainer.
Das ist Kai Oswald
Position: Trainer U15
Geburtstag: 29.11.1977
Geburtsort: Geislingen an der Steige
Nationalität: deutsch
Größe: 1,85 m
Beim VfB seit: 1993-1999 und seit 2009
Größte Erfolge: Deutscher Meister in der B-Jugend, WfV Pokalsieger in der A-Jugend, Regionalligaaufstieg mit dem VfB II
Vereine als Spieler: VfB Stuttgart, Hansa Rostock, Hannover 96, MSV Duisburg, Karlsruher SC, SpVgg Unterhaching, FC Carl Zeiss Jena