Gegen zugesprochene Komplimente haben die wenigsten Menschen etwas einzuwenden. Huub Stevens ist in dieser Beziehung anders. „Sie sind schön, bringen aber keine Punkte“, sagte der VfB Cheftrainer. Der Niederländer spielt damit auf die Reaktionen an, die dem Auswärtsauftritt seines Teams am vergangenen Wochenende in Augsburg folgten. Dort belohnten sich die Jungs aus Cannstatt für ihre gute Leistung nicht mit Zählern, sodass am Ende nur wohlwollende Schlagzeilen in den Medien blieben.
Das soll sich an diesem Samstag ändern, wenn der VfB den SC Freiburg von 15:30 Uhr an in einer wohl ausverkauften Mercedes-Benz Arena empfängt. Gegen eine vergleichbare Leistung seiner Spieler wie in der Vorwoche hat Huub Stevens wohl nichts einzuwenden, doch das Ergebnis soll diesmal möglichst auch stimmen. So wie im Hinrundenduell der beiden Mannschaften, als das Team mit dem roten Brustring einen 4:1-Auswärtssieg feierte. Diese Begegnung war übrigens die erste für Huub Stevens in dieser Saison als VfB Cheftrainer. In seiner zweiten Amtszeit habe sich seine Mannschaft spielerisch weiterentwickelt, sagte der Niederländer, der sich allerdings den einen oder anderen Zähler mehr aus den bisherigen Auftritten gewünscht hätte.
Traf im Hinspiel zweimal: Martin Harnik
Serey Dié fehlt gelbgesperrt
Dass am Samstag drei hinzukommen, dabei will Martin Harnik wieder mithelfen. Der Doppel-Torschütze aus dem Hinspiel ist nach seiner zuletzt verbüßten gelb-rot Sperre wieder spielberechtigt. Bei dem Einsatz eines weiteren VfB Profis, der sich in den vergangenen Spielen treffsicher präsentierte, steht dagegen noch ein Fragezeichen. Daniel Ginczek, der in den vergangenen vier Partien fünf Tore schoss, musste am Mittwoch das Training wegen muskulärer Probleme abbrechen und trainierte am Donnerstag nur individuell. Die Abschlusseinheit am Freitag wird zeigen, ob der 24-Jährige einsatzbereit ist.
Daniel Didavi ist dagegen fit und trainierte die zweite Woche in Serie komplett mit seinen Mannschaftskollegen. Zudem wirkte der Mittelfeldspieler am vergangenen Wochenende über 65 Minuten beim Stadtderby des VfB II gegen die Stuttgarter Kickers mit. „Ihm fehlt aber noch der Rhythmus. Ein weiterer Einsatz beim VfB II ist denkbar“, sagte Huub Stevens. Der 25-Jährige brauche noch Zeit. „Die haben wir in der Bundesliga allerdings nicht“, sagte der Niederländer, dem gegen Freiburg definitiv der gelbsperrte Serey Dié fehlen wird.
Noch fünf Partien bleiben dem VfB Team, um genügend Punkte für den Klassenverbleib zu holen. „Wir befinden uns nicht in der Lage, vorsichtig aufzutreten“, sagte der VfB Coach mit Blick auf das Baden-Württemberg-Derby am Samstag. Der VfB könnte mit einem Sieg zu den Freiburgern aufschließen, die derzeit drei Punkte mehr auf dem Konto haben. Nur mit Komplimenten wird sich Huub Stevens an diesem Samstag folglich nicht begnügen.