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2015, 25. Januar 2015
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Intern/Sonstiges, 25.01.2015

Der "Wundermann"

Jürgen Sundermann feiert am 25. Januar seinen 75. Geburtstag. Der VfB gratuliert seinem ehemaligen Trainer herzlich zu seinem Ehrentag.

„Ein Tag ohne Fußball das geht bei mir nicht“, ist eine Erkenntnis von Jürgen Sundermann, die bereits in seiner Zeit als aktiver Fußballer gereift ist. Anders lässt es sich kaum erklären, dass der Profi, der unter anderem für Hertha BSC in der Bundesliga und  im März 1960 einmal in der deutschen A-Nationalmannschaft aktiv war, im Jahr 1972 den nahtlosen Übergang vom Spieler in den Trainerberuf wählte. Nachdem er zunächst vier Jahre als Spielertrainer beim Schweizer Erstligisten Servette Genf arbeitete, wechselte der damals erst 36-jährige Fußballtrainer im Juli 1976 in die 2. Bundesliga Süd zum VfB.

Der in Mühlheim an der Ruhr geborene, temperamentvolle Übungsleiter setzte gleich zu Beginn seiner Amtszeit am Neckar ein Ausrufezeichen. In einer Kabinenansprache im Trainingslager bat er diejenigen Spieler aufzustehen und zu gehen, die nicht an den Aufstieg in die Bundesliga glaubten. Die Mannschaft blieb geschlossen sitzen und feierte nach der Saison 1976/1977 tatsächlich die Rückkehr ins Fußball-Oberhaus, nachdem sie in der Vorsaison noch einen ernüchternden elften Platz belegt hatte.  Die VfB Fans kürten ihren Aufstiegstrainer daher zum „Wundermann“ Sundermann.

Geehrt von dieser Auszeichnung betonte der zweifache Familienvater stets, dass der ganze Verein das Wunder darstellte. „Wie sonst hätten wir nach dem Bundesligaaufstieg dreimal unter die ersten Vier kommen sollen“, fragte Jürgen Sundermann, wenn er an die eindrucksvolle Rückkehr des VfB in die höchste deutsche Spielklasse zurück denkt. In der Saison 1977/1978 belegten die Jungs aus Cannstatt den vierten Tabellenplatz und lockten im Schnitt knapp 54.000 Zuschauer ins Neckarstadion. Im Folgejahr wurde die Vizemeisterschaft gefeiert. In jener Zeit sorgten junge Wilde wie Hansi Müller oder die Brüder Karlheinz und Bernd Förster landesweit für Aufsehen und prägten gemeinsam mit ihrem Trainer Jürgen Sundermann eine beispiellose Ära der Wiederauferstehung des VfB.

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Emotional an der Seitenlinie: Jürgen Sundermann

Der VfB ist immer Sundermanns Verein geblieben

Nachdem der „Wundermann“ im Juni 1979 in die Schweiz zurückkehrte, um den Grasshopper Club Zürich zu trainieren, konnte ihn der damalige VfB Präsident Gerhard Mayer-Vorfelder im Juli 1980 für eine zweite Amtszeit in Bad Cannstatt begeistern. „Mir fehlte die Droge Bundesliga“, sagte Jürgen Sundermann vor seinem zweiten Engagement beim Club mit dem roten Brustring. Der VfB belegte die Plätze drei und elf, bevor es den Westfalen über die Stuttgarter Kickers, den FC Schalke 04 weiter nach Frankreich zu Racing Straßbourg zog. 

Im weiteren Verlauf seiner Trainerkarriere führte sein Weg im April 1995 wieder zurück zu seinem Herzensverein an den Neckar. Als Feuerwehrmann für die letzten sieben Saisonspiele geholt, belegte er mit dem VfB am Ende der Saison 1994/1995 den zwölften Tabellenplatz. Anschließend lockt ihn ein Engagement in die Bundeshauptstadt zu Tennis Borussia Berlin. Trotz seiner insgesamt 16 Trainerstationen ist der VfB immer sein Club geblieben. „Die ersten Jahre haben mich auf ewig emotional an diesen Verein gebunden. Diese Aufbruchsstimmung damals – bis heute hat es so etwas in der Bundesliga nicht mehr gegeben“, sagt der geborene Mühlheimer, der Anfang der achtziger Jahre mit seiner Familie ein Haus in Leonberg bezogen hat und mittlerweile mit seiner Frau im Mahdental wohnt.

Einen Tag ohne Fußball, dass kann sich Jürgen Sundermann, der mit vollständigem Namen eigentlich Hans-Jürgen heißt, auch mit 75 Jahren nicht vorstellen. Im Jahr 2015 ist er ein oft und gerne gesehener Gast auf der VfB Geschäftsstelle sowie am Trainingsplatz der VfB Profis. Den Fans, Freunden und Mitarbeitern des VfB tritt er immer als unerschütterlicher Optimist entgegen. Jürgen Sundermann pflegt zudem einen lebendigen Austausch mit den Trainern seines Herzensvereins.

Der VfB wird seinen Wiederaufstieg in die Bundesliga immer mit Jürgen Sundermann verbinden, dankt ihm für seinen Einsatz und wünscht ihm alles Gute zum Geburtstag.