Enttäuscht verließen die Spieler des 1 FSV Mainz 05 beim Auswärtsspiel in Hamburg am vergangenen Wochenende den Platz. Soeben hatte das Team des Trainers Kasper Hjulmand mit 1:2 gegen den Hamburger SV verloren. Diese Niederlage ließ die Mainzer Serie auf sechs sieglose Spiele anwachsen (zwei Unentschieden, vier Niederlagen) und bekräftigte die Aussage des Trainers, die er bereits vor dieser Begegnung gegenüber den Kollegen der vereinseigenen Webseite tätigte: „Alles ist sehr eng, alle Spiele stehen auf der Kippe.“ Wie eng die Teams in der unteren Tabellenhälfte beisammen liegen, zeigte der HSV, der mit diesen drei Punkten von einem Abstiegsplatz bis auf Rang 13 kletterte und den Rückstand auf die Mainzer auf einen Zähler verringerte. Mainz ist derweil Elfter mit vier Punkten Rückstand auf Platz acht, aber auch mit nur genauso vielen Zählern Vorsprung auf den VfB am Tabellenende. Auch für die Rheinhessen werden die Spiele bis zum Winter zeigen, in welche Richtung die Situation kippt – ob ins Positive oder Negative.
Nach einem missglückten Saisonstart mit dem Ausscheiden in der ersten Pokalrunde gegen den Drittligisten Chemnitzer FC und in der Europa League-Qualifikation gegen den griechischen Club Asteras Tripolis meisterten die Mainzer schon einmal in dieser Saison eine schwierige Ausgangslage und starteten gut in die Bundesliga. Nach acht Spieltagen gehörte der selbsternannte Karnevalsverein zu den vier Bundesligateams, die noch ungeschlagen waren (drei Siege, fünf Unentschieden). Mit der 0:3-Niederlage gegen den VfL Wolfsburg begann dann Ende Oktober die aktuelle Serie von sechs sieglosen Spielen. Verliefen die Duelle in dieser Zeit teilweise auch knapp, der FSV Mainz verließ den Platz überwiegend ohne Punkte.
Fehlt dem FSV: Jonas Hofmann
Von Ausfällen und Aktivposten
Eine Rolle dabei dürften auch die Ausfälle von Stammkräften wie Julian Baumgartlinger (Reha-Programm nach Knieproblemen), der das Spiel im Mittelfeld stabilisiert, des kopfballstarken Niko Bungert (Knochemarksödem) oder auch des Neuzugangs Jonas Hofmann spielen. Letztgenannter ist in dieser Saison von Borussia Dortmund an die Mainzer ausgeliehen, wechselte kurz vor Ende der Sommertransferperiode und erzielte in bisher sechs Spielen für Mainz drei Treffer für die Rheinhessen. Mitte Oktober riss sich der U21-Nationalspieler im rechten Knie das Innenband. Aufgrund dieser Verletzung wird er 2014 genauso wenig wieder zum Einsatz kommen wie Julian Baumgartlinger und Niko Bungert. Die Aktivposten des Teams sind somit Johannes Geis und Shinji Okazaki. Der Mittelfeldspieler versucht neben seinen defensiven Aufgaben, immer wieder durch Distanzschüsse zum Torerfolg zu kommen und ist für die Standards bei den Mainzern verantwortlich. Der Japaner spielt derweil weiterhin die Hauptrolle im Offensivspiel. Acht Tore schoss Shinji Okazaki in dieser Saison, hinzu kommen zwei Torvorlagen. Dabei ist der Stürmer auswärts mit sechs Treffern aber wie in der Vergangenheit erfolgreicher als vor heimischem Publikum.
Generell fielen in den sieben Heimspielen bislang wenig Tore (Torverhältnis aus Mainzer Sicht: 7:5). Am Samstag ist nun der VfB von 18:30 Uhr an in der Mainzer Arena zu Gast. „Wir brauchen dringend ein Erfolgserlebnis“, sagte der Mainzer Torhüter Loris Karius nach der Partie gegen den Hamburger SV. Verhindern wollen dies aber Huub Stevens und seine Jungs aus Cannstatt. Die Bilanz des VfB gegen Mainz ist mit sieben gewonnenen Partien, vier Unentschieden und fünf Niederlagen positiv, auf einen Sieg gegen den 1. FSV warten die Spieler mit dem roten Brustring allerdings seit dem 7. April 2012. Die beiden jüngsten Duelle gewannen die Mainzer knapp mit einem Tor Vorsprung und auch am Samstag ist mit einer Begegnung zu rechnen, die auf der Kippe steht. Diesmal hoffentlich aber mit einem besseren Ende für den VfB.