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2014, 2. November 2014
Bundesliga, 02.11.2014

Der Beifall als Mutmacher

Die Reaktion der VfB Fans nach dem Abpfiff sollte den Jungs aus Cannstatt Motivation für die nächsten Partien geben. Denn trotz des 0:4 war ein positiver Trend zu sehen.

Das tat gut. Als sich die VfB Profis an diesem gebrauchten Bundesliganachmittag bei den Fans in der Cannstatter Kurve für deren Unterstützung bedankten, ernteten sie Applaus. Das mag verwundern angesichts des Endergebnisses von 0:4 (0:2). Doch die weiß-roten Anhänger klatschten keinen höhnischen Beifall, sie wollten ganz im Gegenteil ihr Gefühl zum Ausdruck bringen und zeigten damit ihr gutes Gespür für die Situation.

Das Innenleben sah gegen 17:20 Uhr in etwa so aus: verdammt nochmal, wieso hat der VfB diese Partie gegen den VfL Wolfsburg so deutlich verloren? In diese Bitterkeit mischte sich jedoch die Erinnerung an eine erste Hälfte, in der die Jungs aus Cannstatt den Champions League-Anwärter aus Niedersachsen zum Teil dominierten, in der sie leidenschaftlich und engagiert aufgetreten sind, in der die positive Entwicklung im Offensivspiel fortgeführt, außerdem viel Variabilität und einige gute Spielzüge zu sehen waren.

Bestraft statt belohnt

Leider verpasste es der VfB diesmal allerdings, sich zu belohnen und die Möglichkeiten in Tore umzuwandeln. Ganz anders die Wolfsburger: sie bestraften die individuellen Fehler der Mannschaft von Armin Veh im Defensivverhalten eiskalt, erzielten mit ihrer vierten Chance bereits das 3:0 kurz nach dem Wiederanpfiff, womit die (Vor)entscheidung gefallen war. Der Cheftrainer brachte es hernach treffend auf den Punkt: "Die Wolfsburger waren abgezockt, sie haben die Tore und nicht die Fehler gemacht. Deshalb sind sie oben und wir unten."

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Damit seine Mannschaft den Aufwärtstrend der vergangenen Wochen am kommenden Spieltag bei Werder Bremen (Samstag, 18:30 Uhr) wieder aufnehmen kann, muss sie vor allem die einfachen Fehler, die in den zurückliegenden Partien zu häufig passierten, schleunigst abstellen, gleichzeitig aber auch selbstbewusst auf den Fortschritten im eigenen Offensivspiel aufbauen. Schließlich hat schon bei der Niederlage in Berlin sowie dem Remis gegen Leverkusen nicht viel für einen Sieg gefehlt – und nach dem Erfolg in Frankfurt haben selbst gegen Wolfsburg nur Kleinigkeiten über die Niederlage entschieden, auch wenn dies das Ergebnis nicht widerspiegelt.

Nicht richtig widergespiegelt

Dieses 4:0 habe das Geschehen nicht richtig abgebildet, sagte daher auch Dieter Hecking, der Cheftrainer der Gäste, auf der Pressekonferenz nach dem Abpfiff. Er sollte anschließend noch ein Statement über den VfB abgeben, das zeigt, dass die Jungs aus Cannstatt nicht dort stehen, wo sie eigentlich hingehören: "Der VfB hat eine schwierige Zeit hinter sich, die von viel Hektik geprägt war. Der Verein muss zur Ruhe kommen, damit wieder etwas wachsen kann. Schließlich hat die Mannschaft Riesenpotential, außerdem fehlen noch ein paar Spieler aufgrund von Verletzungen, die dem VfB gut zu Gesicht stehen würden. Die Liga ist wahnsinnig eng, aber der VfB ist für mich kein Abstiegskandidat."

Wahrscheinlich wird Kritik aufkommen, dass der Gästetrainer ja schon aufgrund von Höflichkeit immer positive Worte für den Gegner findet, doch die Aussage des VfL-Coaches wirkte ehrlich sowie authentisch – und außerdem hat die Mannschaft von Armin Veh in den vergangenen Wochen eindeutig gezeigt, dass sie mit (fast) allen Mannschaften in der Bundesliga mithalten kann. Klar ist aber auch, dass dies nur etwas bringt, wenn am Ende häufiger drei Punkte herausspringen. Denn richtig gut tun eben nur Siege.

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