Die Bundesliga zeigt Flagge gegen Extremismus
Als es Anfang der neunziger Jahre vermehrt zu rechtsextremer Gewalt in Deutschland kam, setzte der Fußball ein deutliches Zeichen. Die Bundesliga rief die Initiative "Mein Freund ist Ausländer" ins Leben, um ihre Solidarität mit den Opfern zu demonstrieren. Am letzten Hinrundenspieltag der Saison 1992/1993 verzichteten die Bundesliga-Clubs auf ihre Trikotwerbung. Alle Mannschaften liefen stattdessen mit dem Schriftzug "Mein Freund ist Ausländer" auf. Seitdem hat der Fußball immer wieder klar Stellung gegen Rassismus, Fremdenhass und Antisemitismus bezogen – und wird dies auch in Zukunft tun.
20 Jahre nach der Initiative "Mein Freund ist Ausländer" setzte sich die DFL Deutsche Fußball Liga GmbH gemeinsam mit den 18 Bundesliga-Clubs für erfolgreiche Integration in Deutschland ein. Wie 1992 verzichteten alle Clubs auch 2012 an einem Spieltag auf ihren Hauptsponsor und trugen den Slogan "Geh' deinen Weg" auf der Brust. Ziel der Kampagne war es, die Gesellschaft für das Thema Integration zu sensibilisieren, gelungene Beispiele aufzuzeigen und eine Vernetzung zwischen unterschiedlichen Akteuren herzustellen. Die klare Botschaft war: Toleranz, gegenseitiger Respekt und die vielfältigen Chancen, die Deutschland bietet, sollen die Basis bilden für ein friedliches Zusammenleben. Unterstützt wurde die Initiative von der Bundeskanzlerin, die der Deutschlandstiftung Integration als Schirmherrin vorsteht.
Aber der Fußball unterstützt nicht nur mit einzelnen Aktionstagen. Integration ist eine der vier Fördersäulen der Bundesliga-Stiftung und ein wichtiger Baustein ihrer Arbeit. Durch die Kampagne "Integration. Gelingt spielend." nutzte die Bundesliga-Stiftung die Strahlkraft des Fußballs und seiner Stars, um für dieses wichtige gesellschaftspolitische Thema neue Impulse zu setzen. Weitere Projekte der Bundesliga-Stiftung, die sich gegen rechtsradikale Tendenzen, Rassismus und Antisemitismus stellen, sind die zwölf "Lernorte Stadion", welche die Fußballbegeisterung von Jugendlichen und den außergewöhnlichen Lernort Stadion für Bildungsangebote nutzen.
Bundesligaclubs unterstützen Projekte und Initiativen
Neben der Bundesliga-Stiftung unterstützen auch die Clubs zahlreiche soziale Projekte und Initiativen. Allein 24 der 36 Clubs der Bundesliga und 2. Bundesliga kooperieren mit "Show Racism the Red Card". Darüber hinaus hat der Ligaverband den "Pool zur Förderung innovativer Fußball- und Fankultur", kurz PFiFF, ins Leben gerufen, der pro Saison 500.000 Euro für Fanarbeit zur Verfügung stellt. Unter anderem werden Programme und Maßnahmen zur Bekämpfung rechtsextremer Tendenzen gefördert. Die nötige Expertise auf diesem Feld bringt die Aussteigerinitiative "Exit" ein, mit der die DFL seit Anfang des Jahres 2014 kooperiert.
Von PFiFF unterstützte Projekte sind unter anderem das Braunschweiger "Aktionsjahr für Toleranz, Vielfalt und Respekt", in dessen Rahmen eine Jugendgruppe das Konzentrationslager in Auschwitz besuchte, oder das Internetportal www.Fussball-gegen-Nazis.de der Amadeu-Antonia-Stiftung. "Der Ligaverband mit seinen 36 Klubs ist sich der hohen sozialen und gesellschaftspolitischen Bedeutung des Fußballsports bewusst. Das ist sogar in der Präambel des Ligaverbandes festgeschrieben", erklärte der Ligapräsident Dr. Reinhard Rauball in einem Interview mit der Zeitung "Jüdische Allgemeine".
Deshalb war es für Ligaverband und DFL selbstverständlich, eine Kundgebung am Brandenburger Tor zu unterstützen, zu welcher der Zentralrat der Juden unter dem Motto "Steh auf! Nie wieder Judenhass!" aufgerufen hatte: Am 14. September zeigte demnach auch der Fußball in Berlin deutlich Flagge gegen jegliche Form des Antisemitismus. Wie 1992 sowie die Jahre danach – und die Bundesliga wird auch in Zukunft ihrer gesellschaftlichen Verantwortung gerecht werden.