Ihm ist eine eigene Fanhymne gewidmet, sein ehemaliger und nun Wieder-Teamkollege Kevin Großkreutz appellierte über Instagram "Komm' endlich zurück", die Fans setzten Tweets ab, die mit dem Hashtag #freeshinji versehen waren: Die Rede ist von Shinji Kagawa. Der 25-Jährige unterschireb Ende August einen Vertrag beim BVB und kehrte somit zu dem Club zurück, bei dem der Mittelfeldspieler bereits von 2010 bis 2012 spielte, bevor der Japaner zu Manchester United wechselte. Von dort kehrt er nun wieder zurück, da er beim Club im Nordwesten Englands nie dermaßen auftrumpfen konnte, wie er dies einst beim Ruhrgebietsverein tat.
In Dortmund löste der 25-Jährige allein mit seiner Vertragsunterschrift Jubelstürme innerhalb der schwarz-gelben Fangemeinde aus. Die Rheinische Post berichtete darüber, wie ein Tankwart auf einer Videoleinwand den Text aufleuchten ließ: "#freeshinji – Mission completed". Die Anhänger sahen ihre Mission also erfüllt und zugleich war ihre Sehnsucht nach der Rückkehr des flinken Technikers erfüllt. Kurz nach der Bekanntgabe der Verpflichtung war die Website des BVB überlastet und tausende Trikots mit der Rückennummer sieben gingen über die Ladentheke. Zu diesem Zeitpunkt hatte Shinji Kagawa nach seinem Comeback noch keine einzige Minute gespielt.
Auch der Trainer Jürgen Klopp vertraute wieder unmittelbar auf die Fähigkeiten des Japaners und ließ ihm bereits im ersten Spiel nach dessen Rückkehr eine zentrale Rolle zukommen. Frenetisch wurde der 25-Jährige im Stadion empfangen und frenetisch war auch der Jubel, als der Japaner in der 41. Minute zum zwischenzeitlichen 2:0 traf. Nach 90 Minuten siegte der BVB mit 3:1. Der Name Shinji Kagawa löst große Hoffnungen im Dortmunder Umfeld aus. Mit dem Japaner ist der Club einst zweimal Deutscher Meister (2011, 2012) geworden und gewann den DFB-Pokal (2012). Diese Erfolge sind die bisher letzten, die der Club aus Westfalen in seinen Briefkopf aufgenommen hat. Weitere sollen nun mit dem quirligen Mittelfeldakteur folgen – so die Hoffnung der Fans.
Zählt zu den jüngsten Ausfällen: Henri Mkhitaryan
Gala gegen Arsenal, Niederlage gegen Mainz
Doch so wie Shinji Kagawa bei seinem ersten Auftritt nach seiner Rückkehr nach 64 Minuten erschöpft ausgewechselt wurde, so zeigt auch das gesamte Team bisher wellenförmige Leistungen. Am vergangenen Mittwoch besiegte die Borussia zum Auftakt der der Champions League-Saison den FC Arsenal vor heimischem Publikum dank einer überzeugenden Leistung mit 2:0 – der BVB trat in einem 4-4-2 System an, Shnji Kagawa saß allerdings 90 Minuten auf der Bank.
Jürgen Klopp sprach im Anschluss der Partie davon, dass seine Mannschaft nahezu perfekt gespielt habe. Die Leistung der Gelb-Schwarzen fand auch Anklang in der internationalen Presse. "Borussia Dortmund und Ciro Immobile überrennen lustloses Arsenal", titelte die englische Tageszeitung The Guardian, die spanische Marca schrieb: "Arsenal war für Dortmund nur ein Sparringspartner" und die ebenfalls in Spanien erscheinende As wies darauf hin, dass dieser überzeugende Sieg auch ohne die verletzten Leistungsträger wie Mats Hummels, Marco Reus, Ilkay Gündogan möglich war. Zu den genannten Profis gesellen sich auch Jakub Blaszczykowski, Oliver Kirch, Henri Mkhitaryan, Nuri Sahin, Dong-Won Ji, die kurz- bis längerfristig verletzungsbedingt nicht einsatzbereit sind.
Die zahlreichen Ausfälle mögen unter anderem ein Grund dafür sein, dass die Borussia nur wenige Tage nach der allgemein gelobten Leistung am vierten Spieltag der Bundesliga beim 1. FSV Maninz 05 mit 0:2 verlor. Dabei verschossen die Dortmunder einen Elfmeter, der den Ausgleich bedeutet hätte und nur wenige Minuten später unterlief ihnen ein Eigentor. "Bei den Gegentoren waren wir in der Birne zu passiv und haben verdient verloren", kommentierte Jürgen Klopp gegenüber dem Kicker die Niederlage.
Die Zwischenbilanz von zwei Siegen und zwei Niederlagen wird die Verantwortlichen der Borussia wohl kaum zufriedenstellen. An diesem Mittwoch ist der VfB von 20 Uhr bei der Borussia zu Gast. Die Jungs aus Cannstatt wollen mit einer engagierten Leistung eine Überraschung möglich machen. In Dortmund dagegen hoffen sie im dritten Heimspiel auf den dritten Saisonsieg. Damit bekämen die Hoffnungen auf alte Erfolge neuen Nährboden, die seit der Verpflichtung Shinji Kagawas auch einen Namen haben.
Die neueste Shinji Kagawa-Fanhymne