VfB Logo mit Claim Wasserzeichen
Access Keys:
Offizielle Website des VfB Stuttgart
2014, 17. Oktober 2014
Bundesliga, 17.10.2014

Mit Vollgasfußball zum Erfolg

Bayer 04 Leverkusen hat seine Stärken vor allem in der Offensive und ist trotz vieler Gegentore gut in die Saison gestartet.

Neun Sekunden reichten Bayer 04 Leverkusen für das erste Ausrufezeichen dieser Saison. Auf das schnellste Tor der bisherigen Bundesliga-Geschichte durch den Rückkehrer Karim Bellarabi folgte in der Nachspielzeit der ersten Saisonpartie bei Borussia Dortmund der zweite Bayer-Treffer durch Stefan Kießling. Das Ausrufezeichen wurde mit diesem 2:0-Sieg noch größer.

Karim Bellarabi kam vor der Saison nach einer Spielzeit beim Absteiger Eintracht Braunschweig nach Leverkusen zurück, und der Mittelfeldspieler steht gewissermaßen sinnbildlich für die Offensivpower der Werkself. Dies zeigt einerseits seine dynamische Spielweise, andererseits aber auch der Schnellstart in der deutschen A-Nationalmannschaft. Erstmals für die Auswahl von Joachim Löw nominiert, lief der 24-Jährige bei der EM-Qualifikation in Polen jüngst gleich in einem Pflichtspiel von Beginn an auf.

Dass er dort zusammen mit seinen Mannschaftskollegen aufgrund der 0:2-Niederlage einen Rückschlag einstecken musste, kennt er allerdings auch aus seiner bisherigen Zeit in Leverkusen. Am vierten Spieltag verlor die Mannschaft von Roger Schmidt nämlich mit 1:4 in Wolfsburg – auch aufgrund eines frühen Platzverweises –, berappelte sich aber umgehend wieder und rangiert derzeit mit zwölf Punkten nach sieben Spielen auf dem vierten Tabellenplatz.

Viele Tore – und Gegentore

/?proxy=REDAKTION/News/2014-2015/Gegnerbericht_VfB-Leverkusen_1415_255x310.jpg

Mag mutigen Fußball: Roger Schmidt

Charakteristisches für den Bayer-Fußball liefert dabei der Blick auf das Torverhältnis. Einerseits belegen die 13 erzielten Treffer, die den zweiten Platz in dieser Kategorie hinter dem FC Bayern (15) bedeuten, die Offensivstärke des regelmäßigen Gasts in der UEFA Champions League. Andererseits zeigen die elf Gegentore, dass die Werkself auch anfällig ist. Schließlich kassierten lediglich fünf Teams bislang mehr Treffer in dieser Spielzeit.

Der Fußball unter dem neuen Trainer Roger Schmidt ist intensiv. Nur Borussia Dortmund weist bislang mehr Sprints auf als Leverkusen, das unterdessen bis vor diesem achten Spieltag die meisten Zweikämpfe in der Bundesliga geführt hat. Dies resultiert auch aus der Offensivfreude und der Risikobereitschaft, die Leverkusen jedoch nicht erst seit dieser Saison auszeichnen.

Neu ist allerdings, dass Bayer nun meist schon in der gegnerischen Hälfte attackiert, demnach konsequentes Pressing spielt. Auf den Ballgewinn folgt dann das explosive Umschaltspiel. Die Qualität von Leverkusen zeigt sich derweil nicht nur in der Spielweise, denn auch die Neuzugänge sind entweder aus der Startformation nicht mehr wegzudenken oder sorgen von der Bank umgehend für Alarm. Zu nennen sind Hakan Calhanoglu, Tin Jedvaj, Josip Drmic oder Wendell.

Internationales Ausrufezeichen

Diese Breite im Kader und Höhe in der Qualität lassen Bayer auch in der UEFA Champions League eine ordentliche Rolle spielen. Nach der erfolgreichen Qualifikation gegen den FC Kopenhagen ging zwar der Gruppenauftakt in Monaco mit 0:1 verloren, doch mit dem 3:1-Heimsieg gegen Benfica Lissabon setzte das Team von Roger Schmidt auch international ein Ausrufezeichen. Im DFB-Pokal zogen die Leverkusener derweil souverän mit 6:0 gegen den Oberligaclub Alemannia Waldalgesheim in die zweite Spielrunde ein und gastieren nun beim Regionalligisten 1. FC Magdeburg.

Heute ist Bayer aber erst einmal zu Gast in der Mercedes-Benz Arena – und kann dabei wohl auch wieder auf die Dienste des Youngsters Julian Brandt sowie von Gonzalo Castro zurückgreifen, die jüngst verletzt ausfielen. Demnach hat Roger Schmidt aller Voraussicht nach noch mehr Alternativen für sein intensives Spiel, das die Bayer-Profis beinahe über die gesamte Spielzeit durchziehen. Jedenfalls fielen sieben der bisherigen 13 Ligatore in den letzten 30 Minuten. Auffällig ist zudem, dass in Leverkusen derzeit vor allem die Mittelfeldspieler für Torgefahr sorgen und die Rheinländer auffällig oft auch außerhalb des Strafraums den Abschluss suchen. Dennoch ist die Werkself auch im Kurzpassspiel sehr gefährlich – und hat mit Hakan Calhanoglu zudem einen sehr begabten Standardschützen im Aufgebot.

Kurzum: Bayer 04 Leverkusen ist eine Spitzenmannschaft und steht nicht von ungefähr weit oben in der Tabelle. Angst vor dem dynamischen Offensivfußball ist dennoch fehl am Platze. Nicht nur aufgrund der vielen Gegentore, sondern auch weil dem VfB offensiv ausgerichtete Mannschaften liegen – und mit einem Erfolgserlebnis würde heute das Team von Armin Veh das Ausrufezeichen setzen.

/?proxy=REDAKTION/News/2014-2015/Gegnerbericht_VfB-Leverkusen_1415_606x343.jpg