Bei einer Partie in der Bundesliga werden zahlreiche Daten erhoben. So auch an diesem Samstag beim ersten Saisonheimspiel des VfB gegen den 1. FC Köln. Die Statistiken des Datendienstleisters Opta weisen in Bereichen wie beispielsweise Ballbesitz (68 Prozent versus 32 Prozent), Zweikampf (57 Prozent versus 43 Prozent), Schüsse aufs Tor (fünf versus vier) bessere Werte für die Mannschaft mit dem roten Brustring im Vergleich zum Aufsteiger auf. Auch was die Anzahl der geschlagenen Flanken oder die Passgenauigkeit betrifft, hatten Armin Vehs Spieler die Nase vorn. Nur in der für die Punktevergabe ausschlaggebenden Statistik, den geschossenen Toren, blieb beim VfB nach 90 Minuten die Null stehen und beim 1. FC Köln wurde dort eine Zwei angezeigt. So freuten sich die Kölner darüber, dass ihr Plan aufgegangen war, vorrangig in der Defensive sicher zu stehen, um bei Ballgewinn schnell umzuschalten und sich Chancen zu erspielen. Zweimal gelang ihnen dies im ersten Spielabschnitt und zweimal konnten sie einen Treffer bejubeln – eine hundertprozentige Chancenverwertung.
Kein Durchkommen für Vedad Ibisevic & Co.
Wie beim Handball
Eine solche Effizienz konnte der VfB an diesem Samstag leider nicht aufweisen. "Man kann nicht Fußball wie Handball spielen", sagte der VfB Chefcoach Armin Veh auf der Pressekonferenz nach der Partie. Mit diesen Worten deutete der 53-Jährige ein Manko im Spiel seines Teams an diesem Nachmittag an. Gerade bis zum ersten Gegentreffer hatten vor allem die Jungs aus Cannstatt den Ball am Fuß. Sie spielten gut aus der eigenen Defensive heraus, bis kurz vor den gegnerischen Strafraum. Dort sahen sie sich einem roten Bollwerk von Kölner Spielern gegenüber. Die VfB Profis ließen die Lederkugel, ähnlich wie beim Handball, kurz vor dem gegnerischen Tor in den eigenen Reihen zirkulieren. Doch legen sich die Handballer nach einem einstudierten Spielzug die gegnerische Abwehr zu recht und suchen dann den Abschluss, gelang es den VfB Profis bei vielen Angriffen nicht, die Lücke zu finden, um gefährlich zum Torabschluss zu kommen. "Wir müssen lernen, konsequenter zu sein", sagte daher auch Armin Veh.
Dies galt auch für den zweiten Spielabschnitt. Wenn sich die Jungs aus Cannstatt auch nach dem zweiten Gegentor nicht aufgaben, weiter nach vorne spielten und in der zweiten Hälfte durch die eingewechselten Timo Werner und Filip Kostic sowie ihren Kapitän Christian Gentner zu Chancen kamen, es fehlte letztlich die effiziente Verwertung dieser Gelegenheiten. Folglich hat eine Bundesligastatistik weiter Bestand, die den VfB Akteuren gar nicht gefällt. Seit der Saison 96/97 hat die Mannschaft mit dem roten Brustring kein Heimspiel mehr gegen den 1. FC Köln gewonnen.