Hi Daniel, nach monatelangem Einzeltraining stehst Du bei den Einheiten nun wieder mit Deinen Mannschaftskollegen auf dem Platz. Wie ist derzeit Deine Verfassung?
Daniel Ginczek: "Meine Verfassung wird von Tag zu Tag besser. Konditionell muss ich allerdings noch zulegen. Am Sonntag bin ich erstmals ohne Verletzungsangst in die Zweikämpfe gegangen."
Für Dich beginnen die Trainingseinheiten aber immer noch etwas früher.
Daniel Ginczek: "Ja, ich muss mich ordentlich aufwärmen, damit keine Schmerzen im Knie auftreten. Ich fahre vor der Einheit Fahrrad, mache spezielle Aufwärmübungen für das Knie und stabilisiere den Rumpf. Die Länderspielspielpause kann ich zudem nutzen, um noch einmal an meiner Kondition zu arbeiten, damit ich demnächst auf dem Stand der Jungs bin."
Den Ball wieder am Fuß: Daniel Ginczek
Wie sah es nach Deiner Pause mit dem Ballgefühl aus?
Daniel Ginczek: "Ich spiele Fußball, seit ich dreieinhalb Jahre alt bin. Ich denke, da ist Fußball wie Fahrradfahren. Selbst wenn man drei, vier Jahre pausiert hätte, kann man es nach ein, zwei Stunden wieder."
Konntest Du Dich durch das Individualtraining sogar in manchen Bereichen verbessern im Vergleich zu der Zeit vor Deiner Verletzung?
Daniel Ginczek: "Ja, ich habe oft ganz andere Übungen absolviert. Man muss viel rund ums Knie arbeiten, damit dieses stabilisiert wird – und auch viel im Rumpfbereich, da dieser auch eine ganz wichtige Rolle spielt, vor allem bei den Drehbewegungen. Natürlich macht man auch andere Übungen im Techniktraining. Als ich in den vergangenen Tagen mit dem linken Fuß geschossen habe, habe ich gemerkt, dass ich dort schon stärker geworden bin. Daran werde ich weiter hart arbeiten, auch um meine Schwächen zu minimieren."
Du hast Dich Anfang Februar verletzt und stehst nun kurz vor Deiner Rückkehr. Gab es während der vergangenen Monate auch Tiefpunkte?
Daniel Ginczek: "Es gab mehrere solcher Phasen. Wenn man Tag für Tag alleine in der Reha schuftet, ist man auch mal vom Kopf her platt. Wenn ich zurückblicke, weiß ich aber, wofür ich es geschuftet habe. Das Aufbautraining hat teilweise auch großen Spaß gemacht. ‚Papa‘(Dr. Christos Papadopoulos) hat sich viele Varianten einfallen lassen. Letztlich hoffe ich, dass ich eine solche Zeit nicht mehr durchmachen muss."