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2014, 13. Juni 2014
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Länderspiele, 13.06.2014

Das Nationalteam als Heilsbringer

Der Bürgerkrieg hat die Geschichte Bosnien-Herzegowinas geprägt. Die Nationalmannschaft will bei der WM dagegen für Glücksmomente in der Heimat sorgen.

Der 15. Oktober 2013 geht in die Geschichte der jungen Nation Bosnien-Herzegowinas ein. Während die Nationalspieler in Kaunas freudetaumelnd über den Rasen des S.Dariaus-und-S.Girėno-Stadion hüpften, jubelten im fast 2.000 Kilometer entfernten Sarajewo tausende Menschen auf den Straßen. Das Nationalteam hatte soeben das entscheidende Spiel der WM-Qualifikation gegen Litauen mit 1:0 gewonnen und somit die Teilnahme an dem Weltturnier in Brasilien perfekt gemacht, das an diesem Montag für die Bosnier mit der Partie gegen Argentinien um 0 Uhr mitteleuropäischer Zeit beginnt.

Einen erheblichen Beitrag zur ersten WM-Teilnahme seines Heimatlandes hat auch der VfB Stürmer Vedad Ibisevic beigetragen. In den Qualifikationsspielen traf er achtmal und war zusammen mit Edin Dzeko für insgesamt 18 der 30 Tore verantwortlich. Einen seiner wichtigsten Treffer in seiner Karriere erzielte der 29-Jährige eben an diesem 15. Oktober des vergangenen Jahres in Litauen. „Ich denke, die Szenen des Glücks und der Freude sprechen für sich. Die Menschen in unserem Land haben viel gelitten und ein hartes Leben und schlechte Zeiten erlebt. Wir sind stolz, die Leute glücklich gemacht zu haben“, sagte der Stürmer nach der gelungenen Qualifikation und der Nationaltrainer Safet Susic fügte hinzu: „Die WM-Teilnahme ist wie ein Pflaster auf eine Wunde.“ Damit deutet der 59-Jährige auf die Vergangenheit des Landes an, die durch den Bürgerkrieg von 1992 bis 1995 noch nachhaltig geprägt ist.

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Trainer des Teams: Safet Susic

Erfolgreiche Vorbereitungsspiele

Die erste WM-Teilnahme ist der bisher größte Erfolg des Nationalteams aus Bosnien-Herzegowina, nachdem es in der Qualifikationsrunde zur EM 2012 noch knapp in den Play-offs an Portugal gescheitert war. Das Turnier in Brasilien ist allerdings nicht nur das Debüt für die Osteuropäer, sie sind auch der einzige WM-Neuling im Jahr 2014. Folglich wird spannend zu sehen sein, wie sich die Mannschaft von Safet Susic in der Vorrundengruppe F gegen Nigeria, den Iran und gleich im Auftaktspiel gegen Argentinien schlagen wird.

Im Gegensatz zu seinen Profis hat der Nationaltrainer bereits WM-Erfahrung. In den Jahren 1982 und 1990 lief er als Spieler des damaligen Jugoslawiens auf. Bei letzterem Turnier in Italien schied er mit seinen Mitspielern im Viertelfinale gegen Argentinien im Elfmeterschießen aus. Der 59-Jährige, in dessen Aufgebot sechs Deutschland-Legionäre stehen, lässt sein Team in der Regel offensiv spielen und setzte meist auf die Doppelspitze Vedad Ibisevic und Edin Dzeko. In den Vorbereitungsspielen gegen die Elfenbeinküste sowie gegen Mexiko, die Bosnien mit 2:1 beziehungsweise mit 1:0 gewann, bot Safet Susic mit Edin Dzeko allerdings nur eine Sturmspitze auf. Gleichbedeutend damit musste Vedad Ibisevic zunächst auf der Bank Platz nehmen und wurde jeweils eingewechselt. Ob der Coach diese taktische Ausrichtung nur gegen die Südamerikaner beibehält und in den folgenden zwei Vorrundenspielen wieder zwei Stürmer einsetzt wird sich zeigen. Fest steht allerdings bereits, egal mit welcher Taktik das Team antritt, es will die Bürger in seiner Heimat erneut glücklich machen.


Die Vorrundenspiele Bosnien-Herzegowinas

PartieDatum & Anstoßzeit (mitteleuropäischer Zeit)
Bosnien-Herzegowina - Argentinien16. Juni, 0 Uhr
Bosnien-Herzegowina - Nigeria22. Juni, 0 Uhr
Bosnien-Herzegowina - Iran25. Juni, 18 Uhr

Bosnien-Herzegowinas WM-Bilanz

Bisherige Teilnahmen: keine
FIFA-Weltranglistenplatz: 21