Dieser Donnerstag stand unter zwei Fragezeichen, einem kleinen und einem großen. Denn Huub Stevens konnte auf der Pressekonferenz vor dem letzten Saisonheimspiel gegen den VfL Wolfsburg am Samstag keine klare Auskunft in Bezug auf zwei Personalien geben. Während Rani Khedira verletzungsbedingt weiterhin ausfällt und Arthur Boka wieder mit dabei ist, sind die Einsätze von Daniel Schwaab und Martin Harnik fraglich.
Der Verteidiger hat in dieser Woche bislang noch nicht mit der Mannschaft trainiert, ihn plagt weiterhin eine Reizung am Fuß. Vor den vergangenen Spielen war er im Laufe der Vorbereitungswoche in die gemeinsamen Einheiten eingestiegen, in dieser Woche verzögert sich dieser Schritt. Deshalb steht hinter seinem Einsatz ein kleines Fragezeichen. Groß ist dieses derweil hinter möglichen Spielminuten des österreichischen Nationalspielers in Diensten des VfB.
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Großes Fragezeichen bei Martin Harnik
"Es wird ganz eng", sagte Huub Stevens zu den Medienvertretern in Bezug auf Martin Harniks Gesundheitszustand, "ich hatte gehofft, dass er schon mehr macht, aber er hat noch Schmerzen." Die Nummer sieben hatte sich beim Remis in Hannover die Schulter ausgekugelt und trainierte in dieser Woche bislang vor allem individuell. Doch der Kader des VfB ist groß und stark genug, um den Offensivakteur zu ersetzen, die Mentalität stimmt zudem nicht nur beim Flügelspieler. "Ich spüre noch immer, dass die Jungs wissen, um was es geht", sagte Huub Stevens, um sein Personal dennoch umgehend zu ermahnen: "Wenn wir auch nur einen Prozentpunkt nachlassen, dann wird es nichts. Wir haben es noch immer nicht gepackt, müssen punkten und nicht nach den anderen schauen."
Das gilt in Bezug auf jeden Gegner, aber bezüglich des VfL Wolfsburg vielleicht noch ein wenig mehr. Die Niedersachsen kämpfen schließlich noch um die Teilnahme an der UEFA Champions League, werden dementsprechend motiviert auftreten und haben vor allem "in der Offensive viel Qualität", wie der VfB Cheftrainer sagte. Es werde wieder um Momente gehen, in denen der Fokus hoch und die Entscheidung richtig sein müssen. "Wolfsburg spielt anders als Hannover. Das heißt aber nicht, dass wir uns leichter tun werden."
Lob an die Fans
Unterstützt wird die Mannschaft von Huub Stevens derweil vom Großteil in einer wohl vollen Mercedes-Benz Arena. Jedenfalls kann es gut sein, dass auch die restlichen Tickets noch an den Fan kommen, bislang wurden etwa 55.000 Karten verkauft. Vor dem Anpfiff um 15.30 werden die Zuschauer unterdessen keine Verabschiedungen zu sehen bekommen, wie sie bei den letzten Heimspielen in einer Saison üblich sind. Aufgrund des noch nicht gesicherten Klassenverbleibs soll der Fokus voll und ganz auf der Partie gegen den VfL Wolfsburg liegen. Eine entsprechende Würdigung ist selbstverständlich in einem anderen Rahmen angedacht.
Gewürdigt hat Huub Stevens aber schon einmal die Anhänger des Vereins für Bewegungsspiele. "Die Unterstützung der Fans ist super", sagte er im Rückblick auf seine bisherige Zeit in Bad Cannstatt und ergänzte: "Außerdem ziehen die Spieler weiter voll mit." Das ist auch notwendig, denn bei fünf Punkten Vorsprung auf den Relegationsplatz und noch zwei ausstehenden Partien ist das Abrutschen unter den Strich noch möglich. "Wir hatten zehn Endspiele, jetzt sind es noch zwei. Darauf müssen wir uns ausschließlich konzentrieren", sagte der Cheftrainer – und wenn seine Mannschaft das jetzige am Samstag gewinnt, dann wird aus dem Fragezeichen hinter dem Wort Klassenverbleib endgültig ein Ausrufezeichen.