Die Partie des VfB gegen den Hamburger SV ist für Huub Stevens eine besondere. Aber nicht etwa, weil er auch schon bei den Norddeutschen auf der Trainerbank saß und den HSV 2007 vor dem Abstieg rettete, sondern weil er an diesem Samstag von 15.30 Uhr an erstmals als VfB Coach in die Mercedes-Benz Arena einlaufen wird. Welche Protagonisten dabei von Beginn an auflaufen werden, ließ der 60-Jährige an diesem Donnerstag noch offen. "Wir schauen, was am besten zum jeweiligen Gegner passt, und das ist nun gegen den HSV zu Hause etwas anderes als in Bremen, schon allein weil Werder anders spielt", sagte er auf der Pressekonferenz vor dem 26. Spieltag.
Eine Änderung muss der Niederländer derweil auf jeden Fall vornehmen, denn Martin Harnik muss aufgrund seiner fünften gelben Karte pausieren. Mit dabei ist dafür wieder Vedad Ibisevic. Der torgefährlichste VfB Akteur hat seine Rotsperre nun verbüßt und könnte wieder in der Anfangself stehen oder aber auch erst von der Bank kommen, wie der Niederländer ergänzte, schließlich fehlt dem bosnischen Nationalspieler nach fünf verpassten Partien die Spielpraxis: "Wenn er Spielminuten bekommt, dann wird er alles geben und versuchen, eine überragende Leistung zu bringen, um seinen Fehler wiedergutzumachen."
Marcel Jansen fehlt, Vedo Ibisevic ist wieder im Kader.
"Tolle Unterstützung der Fans"
Gefordert sei aber nicht nur der Knipser, sondern die gesamte Mannschaft, wie Huub Stevens betonte. Der Cheftrainer erwartet eine tolle Unterstützung für sein Team und hofft, dass diese dadurch nicht übermotiviert und daher unstrukturiert zu Werke geht. "Wichtig ist vor allem, dass wir die Ordnung beibehalten." Diesbezüglich habe er in Bremen ohnehin noch Verbesserungsbedarf gesehen, als der VfB das erste von zehn Endspielen gut bestritt, aber leider noch den Ausgleich kassierte.
Nun steht das zweite Endspiel an, und danach werde unabhängig vom Ergebnis das nächste anstehen. "Nach Samstag wird noch nichts entscheiden sein, und der Druck wird bestehen bleiben", sagte Huub Stevens, und Fredi Bobic, der neben dem Trainer auf dem Podium saß, fügte an: "Man spürt in Hamburg und in Stuttgart, was bei Traditionsvereinen los ist, wenn sie zu diesem Saisonzeitpunkt so weit unten drin stehen. Nun steht für beide Mannschaften ein Endspiel an, aber nach dem Abpfiff geht es für beide Klubs normal weiter. Keiner ist raus, auch wenn er gewinnt."
Tickets
VfB Stuttgart | - | Hamburger SV |
Der Sportvorstand erwarte von der Mannschaft, "dass sie ihren Teil dazu beiträgt zu gewinnen, damit alle glücklich heimgehen können". Schon jetzt sind mehr als 50.000 Tickets verkauft. "Das ist ein klares Bekenntnis der Fans, mit dem sie zeigen, dass sie hinter dem VfB stehen", sagte Fredi Bobic weiter, der am Samstag wohl erstmals in der Mercedes-Benz Arena auf der Tribüne sitzen wird. Beim sehr unterhaltsamen 3:3 im Hinspiel hatte er noch auf der Bank Platz genommen und das Spektakel auf Platzhöhe verfolgt.
"Vertrauen in die Mannschaft"
Drei Gegentore an diesem Samstag würden Huub Stevens natürlich nicht erfreuen, wobei er auch sagte: "Wir müssen ein Tor mehr machen als der Gegner, so einfach ist Fußball." Der 60-Jährige beging an diesem Donnerstag seinen elften Tag als Cheftrainer des VfB, "sehr viel geändert" habe er in dieser Zeit nicht. Großen Wert legt er auf die Kommunikation: "Ich versuche deutlich zu sein. Das heißt ehrlich und auch mal hart zu sein."
Hart müssen auch seine Spieler gegen den Hamburgert SV zu Werke gehen, schließlich ist dies besonders im Abstiegskampf von großer Bedeutung – und Huub Stevens ist derweil überzeugt, dass sein Team die Liga hält: "Ich habe Vertrauen in die Mannschaft, sonst hätte ich mich der Herausforderung erst gar nicht gestellt. Der VfB hat genügend Qualität."