Am 10. Mai gegen 17.20 Uhr wird abgerechnet. Erst nach der Beendigung der neun Partien am 34. und letzten Spieltag der Saison, wird sich zeigen, welche Mannschaften den Klassenverbleib bejubeln dürfen und welche in die 2. Bundesliga absteigen müssen. Alles andere ist nur eine Momentaufnahme. Daher ist die Freude über den 2:0-Sieg des VfB gegen den SC Freiburg am Samstag vor 58.500 Zuschauern in der Mercedes-Benz Arena einerseits völlig berechtigt. "Es war ein sehr wichtiger Sieg, da wir durch die drei Punkte den Anschluss an die Konkurrenten gehalten haben", sagte der VfB Torhüter Sven Ulreich nach der Partie.
Andererseits ist es nur "ein kleiner Schritt" in Richtung Klassenverbleib, wie Huub Stevens auf der Pressekonferenz nach dem Spiel sagte. Im Radsport würde man von einem Etappensieg sprechen. Was zählt, ist allerdings das Gesamtklassement. In diesem steht die Mannschaft mit dem roten Brustring am 29. Spieltag auf Platz 15. Das Team des VfB Cheftrainers Huub Stevens trennt allerdings derzeit nur die bessere Tordifferenz vom Relegationsplatz und lediglich ein Zähler vom direkten Abstiegsplatz. "Die Tabelle interessiert uns aktuell nicht zu sehr. Es liegen noch schwierige Spiele vor uns, in denen wir uns den Klassenverbleib sichern wollen", sagte Ibrahima Traoré am Samstagabend.
Ibrahima Traoré bereitete den Führungstreffer vor.
Sven Ulreich mit guten Paraden
Dass die VfB Profis für den Abstiegskampf gewappnet sind, zeigten sie im Landesderby. "Wir sind geschlossen als Mannschaft aufgetreten. Im ersten Spielabschnitt haben wir defensiv gut gestanden und haben kaum eine Chance zugelassen. Nach dem Seitenwechsel haben wir auch gut nach vorne gespielt und waren in der Defensive weiterhin konsequent in den Zweikämpfen. Das war auch der Schlüssel zum Erfolg", sagte der VfB Torhüter Sven Ulreich.
Wenn die Freiburger dann doch einmal einen Ball auf sein Tor brachten, war der VfB Schlussmann zur Stelle. Erst reagierte er blitzschnell bei einem Kopfball von Matthias Ginter (77.) und zwei Minuten später behielt er im Eins-gegen-Eins die Nerven, als Admir Mehmedi nach einer verunglückten Kopfballrückgabe alleine vor dem VfB Tor auftauchte (79.). Diese Paraden verhinderten, dass die Partie noch einmal kippte und die 1:0-Führung der Jungs aus Cannstatt zu diesem Zeitpunkt weiterhin Bestand hatte.
Es war ein Vorsprung, den, ähnlich wie vor zwei Wochen beim Sieg gegen Hamburger SV, der eingewechselte Alexandru Maxim erzielte und den erneut Ibrahima Traoré über die rechte Seite vorbereitet hatte. Kurios dabei war: Der Rumäne traf sowohl gegen die Norddeutschen als auch gegen den Sport-Club in der 69. Minute. Auch am zweiten VfB Tor war der 23-Jährige entscheidend beteiligt. Nach seinem Eckstoß erzielte Martin Harnik das erlösende 2:0, das alle Zweifel am Sieg der Jungs aus Cannstatt beseitigte und für Jubel auf dem Platz und den Zuschauerrängen sorgte.
Einen Tag nach dem Derbysieg trainierten die Akteure, die gegen Freiburg gespielt hatten, regenerativ. Die Profis mit nur wenigen oder ohne Einsatzminuten absolvierten ein Spielersatztraining. Am Montag hat die Mannschaft trainingsfrei und am Dienstag stehen zwei Einheiten von 10 Uhr sowie von 16 Uhr an auf dem Programm. Dann gilt die Konzentration den nächsten fünf Etappen, auf denen die VfB Profis noch den einen oder anderen Gipfel erklimmen müssen.
Am nächsten Samstag reist der VfB zum Tabellenvierten aus Mönchengladbach (Anstoß 15.30 Uhr). "Das wird sicherlich keine einfache Aufgabe. Wir müssen auch dort eine kämpferische Leistung zeigen", sagte Sven Ulreich. Bei der Borussia, die um einen Platz kämpft, der zur Teilnahme an der Champions-League-Qualifikation berechtigt, will der VfB nun einen weiteren Etappenerfolg landen, sprich: punkten. Denn wenn abgerechnet wird, sollen mindestens drei Teams hinter der Mannschaft mit dem roten Brustring im Gesamtklassement platziert sein, und dafür braucht sie noch die entscheidenden Zähler.