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2014, 30. Januar 2014
Bundesliga, 30.01.2014

Wortlos traurig

Auch am Tag nach der bitteren VfB Niederlage gegen den FC Bayern fällt es schwer, das Geschehen zu beschreiben.

"Uns fehlen etwas die Worte." So lautete an diesem bitteren Mittwochabend der Abpfiff-Post auf der VfB Facebookseite. Der Schockmoment in der dritten Minute der Nachspielzeit in der Nachholbegegnung des VfB gegen den FC Bayern München (1:2) versetzte den Großteil der mehr als 60.000 Zuschauer in der ausverkauften Mercedes-Benz Arena sowie die VfB Akteure in eine Gefühlsstarre – und ehrlich gesagt, hat sich diesbezüglich auch über die Nacht nicht viel verändert. Deshalb sollen an dieser Stelle vor allem die Fans und die Pressevertreter auf die unverdiente Niederlage zurückblicken, die "mitten ins Herz" traf, wie die Schwäbische Zeitung titelte.

"Es war ein großartiges Spiel – vom VfB Stuttgart. Es war ein kämpferisch grandioser Auftritt – vom VfB Stuttgart. Es war ein denkbar trauriger Tag – für den VfB Stuttgart", schrieb das Blatt weiter und fand damit passende Worte für die Sprachlosen. "Aggressiv, kompakt, mutig" agierte der VfB, wie die Stuttgarter Zeitung urteilte und ergänzte: "Sogar ein Sensationssieg schien lange Zeit möglich." Es wäre nach 42. Bundesligapartien ohne Niederlage die erste für die Bayern gewesen. Aber "Thiago raubte dem VfB die Belohnung für einen kämpferisch starken Auftritt gegen den hoch favorisierten Spitzenreiter" (Esslinger Zeitung).

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Auf Augenhöhe: der VfB mit dem FC Bayern


Denn "in diesem Duell bestand bis zur 76. Minute tatsächlich die Gefahr, dass die Serie zu Ende geht", wie die Süddeutsche Zeitung schrieb und anfügte: "Der VfB spielte unbeeindruckt, mutig, frech, er hatte die besseren Chancen", und die Zuschauer sahen ein "unterhaltsam, lustvoll, kämpferisch geführtes Süd-Derby", in dem das Team des Trainers Thomas Schneider die Bayern vor eine "knifflige Aufgabe" stellte und nach dem Ausgleich keineswegs einbrach, sondern "sogar noch Chancen zum 2:1" hatte (Esslinger Zeitung).

"Super-Dusel-Bayern"

Der FC Bayern "wandelte am Rand der ersten Saisonniederlage" und "das fast schon Undenkbare wäre am Mittwoch beinahe passiert", wie die Frankfurter Allgemeine Zeitung deshalb konstatierte. Doch die "Super-Dusel-Bayern" (Spiegel Online) schlugen ja bekanntlich kurz vor dem Schlusspfiff mit einem Seitfallzieher von Thiago zu ("Wahnsinn. Unfair. Irgendwie." – 11Freunde-Liveticker) und stürzten den VfB sowie dessen Fans in eine große Traurigkeit.

"Danke Jungs, das war der VfB wie ich ihn liebe. Ein Punkt wäre mehr als verdient gewesen...", postete beispielsweise die Userin Melanie Disch auf der VfB Facebookseite, und Stephan Slezak hinterließ dort: "Bin auch sprachlos, so zu verlieren geht nicht. Danke Jungs für ein geiles Spiel." Timo Rummel ("Eine bessere Grundlage für die nächsten Wochen hätte es nicht geben können, Kurve und Team in Höchstform! Auf geht's Jungs aus Cannstatt. Die Rückrunde ist unsere") und Nils Grimm ("Geiles Spiel, geile Mannschaft. So muss es nur weiter gehen. Dann kommen die Ergebnisse von allein. Mega stolz…auf meinen VfB!!!") blickten derweil voraus, und Samantha Nagy analysierte kurz nach dem Abpfiff bereits: "Bayern war abgeklaert, bis zuletzt. Gratulation nach München! Wir haben uns nur vorzuwerfen, dass wir nicht abgezockt waren und viel zu viele Chancen ausgelassen haben. Toll gespielt, ich bin stolz auf Euch, Jungs!!! Kopf hoch, Ihr seid auf einem guten Weg!"

"Auf einem guten Weg"

Das sahen die Stuttgarter Nachrichten genauso, dort macht "dieser Auftritt des VfB…Mut für die kommenden Aufgaben, er kämpfte, er brillierte" – und er bekam im Schnitt zudem die besseren Noten in der Bild-Zeitung. 2,82 zu 3,45 lautete das Ergebnis, und das Blatt titelte: "Gegen starken VfB braucht sogar Pep Dusel". Doch am Ende einer Begegnung, in welcher der VfB "mutig" spielte, "entschlossen in die Zweikämpfe" ging sowie den "Münchnern damit sichtlich Probleme beim Spielaufbau" bereitete (Zeit) standen nun mal eine "schmerzliche Niederlage" (Kicker) und null Punkte.

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Dennoch erntete die junge VfB Mannschaft (23,84 Jahre im Schnitt und damit die zweitjüngste VfB Startelf der Saison*) um die sehr laufstarken Mittelfeldstrategen Moritz Leitner (13,21 Kilometer) und Rani Khedira (13,3) von ihren ebenso aufopferungsvoll agierenden Fans auch nach dem Abpfiff "Aufmunterung in der höchsten Phonstärke, die in der Mercedes-Benz Arena zu erreichen ist" (Stuttgarter Zeitung), für eine beeindruckende Leistung gegen eine international erfahrene Spitzenmannschaft. Nach dieser Partie gegen den Deutschen Rekordmeister ist jedoch kein Einzelakteur hervorzuheben, dies war "eine unfassbare Mannschaftsleistung", wie Lars Müller auf Facebook postete – und damit sicherlich "unfassbar gut" meinte, schließlich fügte er noch ein "Kompliment!" an.

Punktetechnisch können sich die VfB Profis davon zwar nichts kaufen, aber sie haben sich und ihren Anhängern gezeigt, was sie zu leisten imstande sind. Diese Erkenntnis gilt es nun in die Auswärtspartie bei Bayer Leverkusen am Samstag (15.30 Uhr) mitzunehmen, denn trotz des moralischen Tiefschlags in der Nachspielzeit kann der Quintelsieger-Fastbesieger beim Tabellenzweiten nach der Leistung gegen den FC Bayern mit breiter Brust antreten. Mit einer ähnlich starken Darbietung der Mannschaft und der Fans werden die Worte am Samstagabend dann hoffentlich nicht wieder fehlen.

*Quelle: opta

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