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2014, 17. Februar 2014
Intern/Sonstiges, 17.02.2014

"Abstiegskampf hat mit Willen zu tun"

Der VfB Trainer Thomas Schneider war in der SWR-Sendung „Sport im Dritten“ zu Gast. Dort sprach er über die aktuelle sportliche Lage, den Ergebnisdruck und seinen Trainerstil.

Die Situation ist derzeit nicht einfach für den VfB und seinen Trainer Thomas Schneider. In der TV-Sendung „Sport im Dritten“ hat sich der Coach den Fragen des Moderators Johannes Seemüller gestellt, über die aktuellen Ergebnisse, deren Auswirkungen und die Vorbereitung auf das nächste Heimspiel am Samstag gegen Hertha BSC (15.30 Uhr) gesprochen. Thomas Schneider über…

…Konsequenzen aus der Niederlagenserie: "Natürlich müssen wir auf die aktuelle Situation im Training reagieren. Wir waren mit dem Spiel gegen die TSG Hoffenheim nicht zufrieden, insbesondere die Zweikampfwerte waren nicht in Ordnung. Wir haben zuletzt den einen oder anderen Fehler gemacht, den wir aufarbeiten müssen."

…die fehlende Leichtigkeit: "Die Jungs hatten sich viel vorgenommen. Ich glaube, es ist aber auch ein Stück weit menschlich, dass das Selbstvertrauen bei einer solchen Niederlagenserie leidet. Uns fehlt die Leichtigkeit. Entscheidend wird sein, dass wir den Jungs Möglichkeiten an die Hand geben, wie wir wieder aus der Situation herauskommen. Dazu gehört eine klare Fehleranalyse, gute Trainingsinhalte und dass wir als Team enger zusammenrücken."

…die Leistung der erfahrenen Spieler in Sinsheim: "Nicht nur ich war enttäuscht, auch die Jungs waren enttäuscht. Es geht aber nicht um alt oder jung. Wir haben auf die Leistung der vergangenen Spiele reagiert. Da waren wir mit der Leistung des einen oder anderen Spielers nicht einverstanden. Deshalb haben wir die Aufstellung verändert. Klar ist auch, dass die Maßnahmen nicht so gefruchtet haben, wenn man verliert. Wir glauben aber fest an die Mannschaft."

…die Tabellensituation: "Ich denke, dass jeder den Ernst der Lage begriffen hat. Der Abstiegskampf hat zunächst nichts mit Qualität zu tun, sondern einfach mit dem Willen, das Ding umzubiegen, das eigene Ego hinten anzustellen und alles im Sinne der Mannschaft zu tun. Die Jungs können die Tabelle lesen. Nun geht es darum, dass wir die aktuelle Situation so schnell wie möglich korrigieren."

…den Einsatz eines Mentaltrainers: "Natürlich haben wir auch einen Sportpsychologen in unserem Team dabei. Die Jungs können sich auf freiwilliger Basis an ihn wenden. Wir wollen alle Möglichkeiten ausschöpfen, um die Leistung zu optimieren."

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Emotional an der Seitenlinie: Thomas Schneider

…persönliche Ratgeber: "Selbstverständlich versuche ich aus meinem Mikrokosmos auszubrechen. Ich habe ein kleines Netzwerk von Experten, mit denen ich mich austausche. Ich mache das, um einfach eine bessere Entscheidung zu treffen."

…Vedad Ibisevic als stellvertretendem Kapitän: "Vedo ist unser Topscorer und hat eine hohe Sozialkompetenz. Er kümmert sich um die jungen Spieler und gibt ihnen Ratschläge. Klar ist aber auch, dass er uns mit seiner roten Karte einen Bärendienst erwiesen hat. Da ist er weit über das Ziel hinaus geschossen. Er ist aber auch nur ein Mensch. Er hat seine Strafe bekommen und daher ist für mich die Sache erledigt."

…Problemzonen in der Mannschaft: "Wir haben einfach zu viele Gegentore bekommen. Daran müssen wir arbeiten. Das hat mit Kompaktheit und mit Zweikampfverhalten zu tun. Das sind Punkte, die wir in aller Ruhe analysieren und an denen wir weiter arbeiten werden."

…seinen Trainerstil: "Wichtig ist, dass man authentisch ist. Es bringt den Jungs relativ wenig, wenn ich  an der Seitenlinie hoch- und runter hampele. Wer mich im Spiel gegen Hoffenheim miterlebt hat, hat auch gesehen, dass ich emotional sein kann. Insgesamt ist es wichtig, dass man seinem Stil treu bleibt und nicht eine Rolle spielt, weil dies die Medien gerne haben wollen."

…die Überlegung, erfahrene Spieler in der Winterpause zu verpflichten: "Natürlich gibt es immer Überlegungen, die Mannschaft zu verstärken. Es wird unter mir aber keine Schnellschüsse geben. Es ist wichtig, dass wir Spieler gut beobachten und eine gute Entscheidung treffen, da der finanzielle Rahmen begrenzt ist. Daher waren wir nicht von den älteren Spielern überzeugt, die im Winter auf dem Markt waren. Zudem haben wir den Jungs, die wir im Kader haben, das Vertrauen ausgesprochen und sind somit auch mit diesen Spielern in die Rückrunde gegangen."

…die Vorbereitung aufs Spiel gegen Berlin: "Natürlich denken wir über Möglichkeiten nach, die Jungs noch konzentrierter auf das Spiel vorzubereiten. Wir werden konzentriert und konsequent auf die Partie hinarbeiten. Wir werden viel laufen in dieser Woche, und ich hoffe, dass die Jungs am Wochenende die entsprechende Reaktion zeigen."

…über das Vertrauen in seine Person: "Ich spüre absolute Rückendeckung. Wenn mir auch bewusst ist, dass ich unter Beobachtung stehe und dass es in dem Job letztlich um Ergebnisse geht, die man auch liefern muss. Dass diese Geduld endlich ist, ist ebenfalls klar. Den Ergebnisdruck nehme ich zur Kenntnis. Als Spieler habe ich mich bereits in ähnlichen Situationen befunden und das hat mich zusätzlich angespornt. Ich bin hochmotiviert, dass wir schnellstmöglich die Kurve bekommen."